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Die Thematisierung von Tod und Trauer. - d-nb, Archivserver ...

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www.widerstreit-sachunterricht.de/Ausgabe Nr. 7/Oktober 2006<br />

Abbildung 6: Der initiierte Prozess des Konzepts ‚Death Education‘ Quelle: Eigener Entwurf<br />

4.4 ‚Death Education‘ in der Gr<strong>und</strong>schule?<br />

<strong>Die</strong> in den vorangegangenen Kapitel erläuterte Struktur <strong>von</strong> ‚Death Education-Programmen‘, ihr<br />

Lehr-Lern-Kanon, mit seinen spezifischen Zielperspektiven <strong>und</strong> Lernzieldimensionen ist primär für<br />

Erwachsene in der Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung, Interessierte oder Betroffene konzipiert worden. Es wird<br />

jedoch „immer wieder [...] darauf hingewiesen, dass Kinder als Teil sozialer Gemeinschaften Anteil<br />

an dem in ihnen vorhandenen Wissen nehmen möchten <strong>und</strong> selbstverständlich auch nehmen können<br />

sollten“ (Plieth 2002, S. 239).<br />

<strong>Die</strong>se Notwendigkeit der <strong>Thematisierung</strong> mit Kindern wurde auch im ersten Teil dieser Arbeit beschrieben<br />

33 . Knott bezeichnet diese sogar als lebenswichtiges Lernen, wobei er da<strong>von</strong> ausgeht, dass es<br />

kein unpassendes ‚Anfangsalter‘ gibt, um etwas über <strong>Tod</strong> <strong>und</strong> <strong>Trauer</strong> zu lernen (vgl. Knott 1979, S.<br />

391/394). <strong>Die</strong>sbezüglich darf nie außer acht gelassen werden, dass das Verständnis <strong>von</strong> <strong>Tod</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Trauer</strong> nicht nur vom Alter, sondern auch <strong>von</strong> anderen Faktoren abhängig ist – Kultur, familiärer<br />

Hintergr<strong>und</strong>, persönliche Erfahrungen (vgl. Stillion/Wass 1979, S. 229).<br />

Wie bereits im Kapitel 4.1.1 erwähnt, ist das übergeordnete Ziel der ‚Death Education‘ die Enttabuisierung<br />

der Themen <strong>Tod</strong> <strong>und</strong> <strong>Trauer</strong> <strong>und</strong> die Initiierung eines Prozesses des gesellschaftlichen<br />

Umdenkens in Bezug auf diese. Demnach versteht Reuter die Schule als den effektivsten Ort, um<br />

diesen Prozess anzuregen (vgl. Reuter 1994, S. 108), wobei sie in Bezug auf die Arbeit mit Jugendlichen<br />

argumentiert. Corr äußert sich zu einer Etablierung der ‚Death Education‘ in der Schule positiv,<br />

indem er sagt: „Here it is sufficient to say that death education should be a valued component in normal<br />

and healthy socialisation processes during childhood. Wherever that is not the case, there may<br />

well be an indictment against the deficiencies of [...] schoo[...].“ (Corr 1984, S. 18) Pine stimmt dem<br />

zu <strong>und</strong> beschreibt ‚Death Educatio‘ als Sozialisationshilfe: „[It] [...] can provide an essential component<br />

in the socialisation of the young.“ (Pine 1986, S. 212).<br />

Dennoch: ‚Death Education‘ wurde erst in der dritten <strong>und</strong> vierten Phase der Schulrichtungen – verb<strong>und</strong>en<br />

mit wachsendem Interesse am Subjekt <strong>und</strong> an darauf bezogener Vermittlung zwischen Subjekt<br />

<strong>und</strong> Objekt in Bezug auf die Arbeit mit Kindern thematisiert (vgl. Plieth 2002, S. 238). Corr empfiehlt<br />

demnach eine präventiv ausgerichtete ‚Death Education‘ möglichst früh beginnen zu lassen (vgl. Corr<br />

1984, S. 18). „Effective education follows the natural curiosity and interests of children, seizes oppor-<br />

33 vgl. Kapitel 2<br />

Gesellschaft<br />

Person<br />

Zielperspektiven:<br />

Prävention; Intervention; Postvention<br />

Information<br />

<strong>Tod</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Trauer</strong><br />

Bewälti-<br />

gungsstrategien<br />

Werte<br />

<strong>und</strong><br />

Nor-<br />

40

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