of the Max - MDC
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(Photo: David Ausserh<strong>of</strong>er/Copyright: Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e. V.)<br />
legende biologische und klinische Probleme der Stammzellbiologie<br />
allgemein zu untersuchen: das funktionelle Verhalten von Stammzellen,<br />
die Expansion von Vorläuferzellen und ihre Festlegung auf einen<br />
speziellen Zelltyp, die Kontrolle ihrer Differenzierung und sowohl ihr<br />
normales wie auch ihr bösartiges Wachstum.<br />
Forschergruppen des <strong>MDC</strong> haben in den letzten Jahren bedeutende<br />
Erfolge bei der Aufklärung grundlegender pathologischer Mechanismen<br />
bei der Entstehung von Leukämie und Lymphomen erzielt. Es sind Transkriptionsfaktoren,<br />
die im Zellkern die Entscheidung zwischen Selbsterneuerung<br />
als Stammzelle und Differenzierung in Blutzelllinien steuern<br />
und die auch für die Einhaltung einer einmal eingeschlagenen Differenzierungslinie<br />
sorgen. Allgemein anerkannt ist die Auffassung, dass<br />
Schlüsselfaktoren der Transkriptionskontrolle die hierarchischen Zelldifferenzierungswege<br />
vermitteln und dass Mutationen in den zugehörigen<br />
Genen ausschlaggebend für die Entstehung von Leukämie oder Lymphomen<br />
sind.<br />
Dr. Frank Rosenbauer (standing) and PhD student Mathias Leddin while<br />
analyzing leukemia cells from genetically engineered mice.<br />
Dr. Frank Rosenbauer (stehend) und Doktorand Mathias Leddin bei der Analyse<br />
von Leukämiezellen aus genetisch manipulierten Mäusen.<br />
contrast to canonical wnt signaling, which arrests hematopoietic cell<br />
differentiation, <strong>the</strong> transcription factors C/EBPα,β and Myb cooperate<br />
to determine hematopoietic cell lineage fate and differentiation.<br />
Both transcription factors were previously found to connect to receptor<br />
tyrosine kinase and ras signaling pathways to determine cell proliferation<br />
and cell differentiation by epigenetic alterations. Achim<br />
Leutz’s lab has now demonstrated how leukemic mutations in <strong>the</strong><br />
transcription factor Myb alter distinct epigenetic functions and contribute<br />
to leukemogenic conversion. The leukemic mutations in Myb,<br />
an oncoprotein discovered more than 70 years ago in a leukemic<br />
retrovirus virus, were shown to abrogate <strong>the</strong> ability <strong>of</strong> Myb to participate<br />
in histone acetylation at gene loci required for myeloid differentiation.<br />
Transforming Myb thus acts as a dominant-negative version<br />
<strong>of</strong> <strong>the</strong> normal gene product and blocks myeloid cell differentiation.<br />
Myb mediated differentiation arrest could be abrogated by pharmacological<br />
interference with deacetylation <strong>of</strong> Histone 3, suggesting that<br />
<strong>the</strong> induction <strong>of</strong> epigenetic alterations could be useful in future<br />
Im Labor von Achim Leutz wurden die Folgen einer exzessiven Aktivierung<br />
der kanonischen Wnt-Signalkette für das hämatopoetische System<br />
studiert. Man fand heraus, dass dies zu einer Fehlfunktion der Stammzellfunktionen<br />
im Knochenmark und zu einer Blockade aller Differenzierungswege<br />
führt, so wie es bei akuter Leukose beobachtet wird. Die<br />
Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass die Feinregulierung des Wnt-<br />
Pathways ein wichtiger Faktor der Hämatopoese und damit auch entscheidend<br />
für jede <strong>the</strong>rapeutische Expansion hämatopoietischer<br />
Stammzellen ist. Im Unterschied zur kanonischen Wnt-Signalübertragungskette,<br />
die die Differenzierung hämatopoetischer Stammzellen<br />
blockiert, sind es die Transkriptionsfaktoren C/EPBα,β und Myb, deren<br />
Kooperation die Differenzierungsrichtung und ihren Verlauf bestimmt.<br />
Für diese Transkriptionsfaktoren wurde in früheren Untersuchungen<br />
gefunden, dass sie mit Rezeptor-Tyrosinkinase und der ras-Signalübertragungsketten<br />
in Verbindung stehen und Zellproliferation und Zelldifferenzierung<br />
durch epigenetische Veränderungen bewirken. Achim<br />
Leutz und seine Gruppe haben jetzt zeigen können, wie Mutationen im<br />
Faktor Myb bestimmte epigenetische Funktionen verändern und damit<br />
zur Leukämieerzeugung beitragen. Das Genprodukt von Myb – ein Onkoprotein,<br />
das bereits vor mehr als 70 Jahren in einem leukämie-verursachenden<br />
Retrovirus entdeckt wurde – kann bei Vorliegen entsprechender<br />
Mutationen nicht mehr die Histonazetylierung von myeloiden Differenzierungsgenen<br />
bewirken. Das Produkt des Myb-Onkogens wirkt wie eine<br />
dominant-negativ Variante und blockiert die myeloide Differenzierung.<br />
Der beschriebene Differenzierungsstop konnte durch pharmakologische<br />
Interferenz mit der Deazetylierung von Histon 3 rückgängig gemacht<br />
werden. Dies könnte in Zukunft für eine spezifische Leukämie<strong>the</strong>rapie<br />
nützlich werden. Achim Leutz erhielt 2007 für seine Entdeckungen zu<br />
den molekularen Mechanismen der Blutzellbildung und der der Leukämieentstehung<br />
den „Deutschen Krebspreis“ für experimentelle Krebsforschung.<br />
Cancer Research 69