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Stefan Wirtz Vom Fachbereich VI (Geographie/Geowissenschaften ...

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Experimentelle Rinnenerosionsforschung vs. Modellkonzepte – Quantifizierung der hydraulischen und erosiven Wirksamkeit von Rinnen<br />

ist. Die Abflussintensitäten sind insgesamt in den interrill-Bereichen höher, da diese Bereiche<br />

einen weit größeren Teil einnehmen. Bezogen auf eine bestimmte Grundfläche weisen die<br />

Rinnen jedoch eine deutlich höhere Abflussintensität auf. Dadurch kann zum einen das<br />

Wasser eines Einzugsgebietes einem vorhandenen Gully schnell zugeführt werden, zum<br />

anderen kann durch den konzentrierten Abfluss bereits in der Rinne eine starke Erosionsarbeit<br />

geleistet werden. Durch ihre im Vergleich zu Gullys deutlich höhere Aktivitätsfrequenz<br />

können in bestimmten Einzugsgebieten die Rinnen die effektivsten Sedimentquellen sein. In<br />

den vorliegenden Untersuchungen liegen die Abtragsraten in den Rinnen bis um den Faktor<br />

60 über den Abtragsraten auf der Fläche. Die Frage ist nun, welche Prozesse für diese<br />

effektive Sedimentbereitstellung verantwortlich sind. Es können mehrere parallel ablaufende<br />

Prozesse identifiziert werden, die mit einer großen räumlichen und zeitlichen Variabilität<br />

ablaufen. Diese Prozesskombination besteht zunächst aus dem Transport des losen Materials,<br />

welches in der Rinne vorhanden ist, zusätzlich wird durch Einschneiden die Rinnensohle<br />

tiefergelegt. Die vermutlich wichtigsten Sedimentquellen sind jedoch die rückschreitende<br />

Erosion an Stufen und headcuts, das Nachbrechen von Seitenwänden als Folge der seitlichen<br />

Unterschneidung und das Überlaufen von plunge pools unterhalb von Stufen. Diese<br />

Überlagerung unterschiedlicher Prozesse bereiten aktuell verwendeten, physikalisch basierten<br />

Bodenerosionsmodellen große Probleme. Diese Modelle verwenden meist hydraulische<br />

Parameter, die theoretisch in einem linearen Verhältnis zur Abtragsrate stehen. Allerdings<br />

wird nur das Einschneiden in die Rinnensohle hydraulisch kontrolliert, die anderen Prozesse<br />

haben nur bedingt etwas mit dem fließenden Wasser zu tun. Daher ist auch die Annahme, dass<br />

die transport rate die transport capacity nicht übersteigen könne, nicht zu bestätigen,<br />

zumindest dann nicht, wenn die allgemein üblichen Gleichungen zur Berechnung der<br />

transport capacity verwendet werden. Als weitere Probleme der Bodenerosionsmodelle<br />

können Unklarheiten bei der Definition und der Herleitung bestimmter Parameter ausgemacht<br />

werden. Da die gegebenen Modelle keine zufriedenstellenden Ergebnisse liefern, ist es<br />

wichtig, weiterhin experimentelle Daten zu erheben. Dazu ist eine reproduzierbare Methode<br />

erforderlich, welche mit den Spülversuchen entwickelt und im Laufe der Zeit immer weiter<br />

verbessert worden ist, um ein möglichst breites Spektrum an Informationen generieren zu<br />

können. Neben Abtragswerten können auch hydraulische Parameter erfasst bzw. aus erfassten<br />

Daten abgeleitet werden. Die letzte hier vorgestellte Version des Versuchsaufbaus ist ein<br />

Etappenziel, weitere Verbesserungen und Erweiterungen sind bereits in der Erprobungsphase.<br />

Die Methode kann zudem innerhalb anderer Fragestellungen im Bereich Oberflächenabfluss<br />

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