Stefan Wirtz Vom Fachbereich VI (Geographie/Geowissenschaften ...
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Experimentelle Rinnenerosionsforschung vs. Modellkonzepte – Quantifizierung der hydraulischen und erosiven Wirksamkeit von Rinnen<br />
bestimmte Passpunkte benötigt, die in jedem der Fotos vorhanden sein müssen, das Programm<br />
erkennt vielmehr selbstständig Punktcluster (Übereinstimmung bezüglich Helligkeitswerten,<br />
Farbwerten, Kontrastwerten), die in überlappenden Fotopaaren vorhanden sind. Anhand<br />
dieser feature-points, also Punkthaufen, die in den Fotos zu finden sind, werden räumliche<br />
Markierungen gesetzt, anhand derer die Einzelbilder in Übereinstimmung gebracht und soweit<br />
entzerrt werden, dass ein passgenaues Panorama entsteht. Dadurch können Fotos kombiniert<br />
werden, die aus sehr unterschiedlichen Winkeln aufgenommen worden sind. Als nächster<br />
Schritt wird die Punktwolke aus MS-Photosynth© extrahiert. Jeder Punkt der Punktwolke<br />
weist zu diesem Zeitpunkt relative x-, y-, und z- Koordinaten auf. Dieses Zwischenergebnis<br />
wird in open source - Programmen weiterverarbeitet. In PMVS2 (Patch-Based Multi-View<br />
Stereo) und CMVS (Clustering for Multi-View Stereo) wird die Punktwolke mit den<br />
vorhandenen Bildinformationen überlagert. Mesh Lab trianguliert zwischen den jeweils<br />
benachbarten Punkten der Punktwolke, es entsteht ein dreidimensionales Gitternetz.<br />
Probleme liegen v.a. in der unbekannten Genauigkeit und dem Fehlen eines Maßstabes dieser<br />
in MS-Photosynth© erstellten Höhenmodelle. Weiterhin lassen die mit MS-Photosynth©<br />
erstellten Punktwolken immer wieder Bereiche ohne Werte erkennen. Diese Bereiche führen<br />
in der Volumendifferenzberechnung zu großen Fehlern. Das Ziel der Versuche liegt jedoch<br />
darin, auch möglichst kleine Mengen von verlagertem Substrat zu erfassen, die Gesamt-<br />
Fehlergröße liegt jedoch geschätzt um mehrere Größenordnungen über der theoretisch durch<br />
das Aufnahmesystem möglichen Genauigkeit. Des Weiteren muss MS-Photosynth© als<br />
black-box-Modell angesehen werden, die verwendeten Algorithmen sind nicht bekannt und<br />
dadurch fehlt die Kontrolle über Fehlergrößen, -mengen und -quellen. Angedacht für die<br />
Zukunft ist zunächst die Verwendung eines nicht cloud-basierten Programmes als Alternative<br />
zu MS-Photosynth©. Dadurch soll das Auftreten von unkontrollier- und unkorrigierbaren<br />
Fehlern schon im ersten Verarbeitungsschritt ausgeschlossen werden. Nach Herstellung der<br />
endgültigen Einsatzbereitschaft wird diese Methode eine kostengünstige Variante zum sehr<br />
viel kostenintensiveren Laserscanning darstellen.<br />
Des Weiteren soll zukünftig die Fließgeschwindigkeit im Bereich von einem Meter ober- und<br />
unterhalb der Messstellen mit Hilfe von einfachen Webcams gemessen werden. Dadurch kann<br />
Personal eingespart und Messkampagnen selbst mit kleineren Teams realisiert werden. Die<br />
Auswertung des Filmmaterials und die Ermittlung der Fließgeschwindigkeit kann im<br />
Anschluss an die Geländearbeit durchgeführt werden.<br />
Ein wünschenswertes Ziel wäre es, mithilfe der gewonnenen Daten und Beobachtungen ein<br />
funktionierendes Bodenerosionsmodell bzw. Submodell rill erosion zu entwickeln. Fraglich<br />
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