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Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER

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Ergebnisse & Diskussion<br />

Die Inaktivierung der BAL durch die jeweiligen Substrate scheint also auch nicht auf ihre<br />

total turnover frequency zurückzuführen zu sein.<br />

4.2.2 Einfluss des pH auf die Stabilität der BAL mit aromatischen Substraten<br />

Für die Inaktivierung der BAL durch die Aldehyde sind verschiedene Prozesse denkbar (siehe<br />

Kapitel 4.2.3). Eine Inaktivierung von Enzymen, vor allem für Lipasen durch aliphatische<br />

Aldehyde wurde schon des Öfteren beschrieben. Hier wird vor allem die reversible<br />

Schiffbasen-Bildung an Lysinresten als Ausgangspunkt der Inaktivierung angenommen<br />

(Berger und Faber, 1991, Franken, 2008, Weber et al., 1997). Dabei bindet der Aldehyd über<br />

eine Maillard-Typ Reaktion kovalent an die ε -Aminogruppe des Lysins (Donohue et al.,<br />

1983, Ledl und Schleicher, 1990). Des Weiteren wird angenommen, dass die Schiffbasen-<br />

Bildung zu einer Konformationsänderung des Enzyms führen kann, welche dann in der<br />

Inaktivierung endet (Abb. 59).<br />

Aldehyd<br />

Intermediat<br />

(Hemiaminal)<br />

Schiffbase<br />

(Imin)<br />

Abb. 59: Aldehyd-Inaktivierung durch Schiffbasenbildung nach (Weber et al., 1997).<br />

Für die Neigung eines solchen Lysinrestes zur Schiffbasenbildung werden zwei Faktoren<br />

herangezogen: zum einen die Nukleophilie der ε -Aminogruppe und zum anderen die<br />

Lösungsmittelzugänglichkeit. Die nicht berechenbare Nukleophilie steigt proportional zum<br />

berechenbaren pK S -Wert an. Folglich bedeutet ein höherer pK S -Wert eine höhere Neigung zur<br />

Schiffbasenbildung (Weber et al., 1997). Gleichzeitig kann eine Schiffbasenbildung nur<br />

erfolgen, wenn die ε -Aminogruppe deprotoniert vorliegt. Der Protonierungszustand ist<br />

wiederum abhängig vom pK S des Lysinrestes und dem Umgebungs-pH. Bei einem pH-Wert<br />

der gleich dem pK S -Wert ist, liegen die Hälfte der ε-Aminogruppen protoniert und die andere<br />

Hälfte deprotoniert vor. Bei pH-Werten unterhalb des pK S -Werts liegen die Aminogruppen<br />

überwiegend protoniert und umgekehrt bei pH-Werten oberhalb des pK S -Werts überwiegend<br />

deprotoniert vor. Folglich wird die Wahrscheinlichkeit der Schiffbasenbildung gesenkt, wenn<br />

der Umgebungs-pH geringer ist als der pK S -Wert des Lysinsrests. Sollte eine Inaktivierung<br />

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