Helmholtz-Gemeinschaft
Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER
Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER
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Ergebnisse & Diskussion<br />
Für die Ligaseaktivität der BAL mit 4-Chlorbenzaldehyd wurde ein Optimum der<br />
Anfangsreaktionsgeschwindigkeit bei etwa pH 8,5 ermittelt (Abb. 68 C). In diesem Bereich<br />
besitzt sie aber auch die geringste Stabilität gegenüber dem Substrat. Aber bei pH 7 besitzt die<br />
BAL noch eine relative Aktivität von 45%, wobei die Halbwertszeit um ein 3,5-4 Faches<br />
erhöht ist. Mit pH 6 kann nur eine relative Aktivität von 8,1% erreicht werden, dies entspricht<br />
etwa einer Minderung um das 12-Fache. Demgegenüber ist die Lebensdauer bei pH 8 um<br />
etwa den Faktor 20 höher (Kapitel 4.2.2). Eine Optimierung der Reaktion mit 4-Chlorbenzaldehyd<br />
durch Senkung des pH könnte demnach möglich sein.<br />
Zur Überprüfung ob durch die Senkung des pH-Werts, mit 4-Chlorbenzaldehyd als Substrat,<br />
tatsächlich eine Prozessoptimierung erreicht werden kann, die zu einer Minderung des<br />
Enzymverbrauches führt, sollten die Reaktionsverläufe bei verschiedenen pH-Werten verfolgt<br />
werden. Zunächst sollte eine geeignete BAL-Konzentration ermittelt werden, bei welcher der<br />
Reaktionsverlauf gut nachvollzogen werden kann und ein Großteil des Inaktivierungsprozesses<br />
vor Erreichen des Reaktionsgleichgewichtes stattgefunden hat.<br />
Mit 20 µg/ml BAL konnte in den Inaktivierungsansätzen bis 20 mM 4-Chlorbenzaldehyd das<br />
Reaktionsgleichgewicht innerhalb von 5 min erreicht werden (Kapitel 4.2.4). Ausgehend von<br />
diesen Daten wurden nun entsprechend Reaktionsansätze mit 20 µ g/ml und absteigenden<br />
BAL-Konzentrationen mit 20 mM 4-Chlorbenzaldehyd bei pH 8 untersucht. Das Enzym-<br />
Substrat-Verhältnis von 1:10.000, bei dem mit 4-Chlorbenzaldehyd die maximale Inaktivierungsrate<br />
erreicht ist, wird so in keinem Fall unterschritten. Nach Abstoppen der Reaktion<br />
zu distinkten Zeitpunkten wurde der Umsatz mittels HPLC-Analytik ermittelt. Die<br />
beobachteten Reaktionsverläufe ergeben sich zwangsläufig aus der Reaktionsgeschwindigkeit<br />
und der Inaktivierung der BAL mit 4-Chlorbenzaldehyd, wobei durch die erhöhte Substratkonzentration<br />
keine erhöhte Inaktivierungsrate zu erwarten war (siehe Kapitel 4.2.4). Mit<br />
20 µg/ml BAL konnte ein maximaler Umsatz von etwa 85% in 6 Minuten erreicht werden<br />
(Abb. 69). Bei Verringerung der BAL-Konzentration ist der Umsatz natürlich langsamer und<br />
bereits mit 2 µg/ml wird das Reaktionsgleichgewicht bei 85% Umsatz bei 15-fach längerer<br />
Inkubation (90 min) nicht mehr erreicht.<br />
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