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Helmholtz-Gemeinschaft

Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER

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Ergebnisse & Diskussion<br />

Aufgrund der großen Deletion von 13 Aminosäuren und zusätzlich 6 Histidinen am<br />

C-Terminus konnte ein Verlust der strukturellen Integrität des Enzyms nicht ausgeschlossen<br />

werden. Aus diesem Grund wurde alternativ eine zweite Variante geplant bei der der His-Tag<br />

C-terminal erhalten blieb, während die α -Helix und der C-Terminus entfernt wurden<br />

(Abb. 76).<br />

Eine Ligaseaktivität konnte für beide Varianten mit Benzaldehyd und 3,5-Dimethoxybenzaldehyd<br />

als Substraten nachgewiesen werden (Kocot, 2010). Da die ermittelten<br />

Anfangsreaktionsgeschwindigkeiten beider Deletionsvarianten absolut vergleichbar waren,<br />

wurden nur die kinetischen Parameter der Variante HisBALΔ bestimmt. Die kinetischen<br />

Analysen ergaben eine um das 3-5-Fach verminderte Ligaseaktivität gegenüber der Wildtyp<br />

BAL. Mit (R)-3,3´,5,5´-Tetramethoxybenzoin ist auch die Lyaseaktivität um etwa das 3-4-<br />

Fache verringert. Demgegenüber liegen die Anfangsreaktionsgeschwindigkeiten der<br />

Deletionsvariante für die Benzoinspaltung in einem ähnlichen Bereich wie die der Wildtyp<br />

BAL (Kocot, 2010).<br />

Sofern ermittelbar waren die K M -Werte für die Ligase- sowie Lyaseaktivität für die<br />

Deletionsvariante größer als die K M -Werte des Wildtyps. Die höheren K M -Werte der Variante<br />

im Vergleich zum Wildtypenzym deuten auf eine geringere Affinität der Variante gegenüber<br />

den Benzaldehyd-Derivaten sowie den Benzoinen, was auf eine weniger stabile Bindung im<br />

aktiven Zentrum hinweist. Vermutlich dient der C-Terminus zur Stabilisierung der Bindung<br />

der jeweiligen Substrate im aktiven Zentrum, indem er den relativ großen Reaktionsraum<br />

verschließt und somit die lokale Substratkonzentration erhöht. Möglicherweise unterstützt er<br />

dabei sogar die korrekte Positionierung der Substrate im aktiven Zentrum. Diese Ergebnisse<br />

zeigen, dass die Präsenz des C-terminalen Bereichs in der BAL im Hinblick auf die aktivitätsbestimmenden<br />

Parameter eher förderlich ist und die möglicherweise sterisch gehemmte<br />

Produktfreisetzung durch den verengten Substratkanal, eher einen untergeordneten Einfluss<br />

hat. Bezüglich der Selbstligation zweier Benzaldehyde zeigt die HisBALΔ tatsächlich Charakteristika<br />

der BFDH281A (Kocot, 2010). Eine Überprüfung der Stereoselektivität bei der<br />

Synthese von (R)-Benzoin (Kapitel 3.8.2) ergab keinen Unterschied gegenüber dem Wildtyp<br />

(ee > 99,9%).<br />

Interessanterweise stellte sich heraus, dass die Anwesenheit von DMSO im Puffer für die<br />

katalytische Aktivität der HisBALΔ unbedingt erforderlich ist. Auch bei hohen Enzym-<br />

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