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zum selbständigen Trader

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COVERSTORY<br />

ein Einstieg an den falschen Stellen das Chance/Risiko-<br />

Verhältnis so beeinträchtigen kann, dass man den Trade<br />

gar nicht erst ausführen sollte.<br />

Ich habe festgestellt, dass ich die meiste Zeit Trades<br />

hinterhergelaufen bin. Das heißt, erst lange nachdem eine<br />

bestimmte Marke erreicht war, habe ich den Trade eröffnet,<br />

ohne mich der Realität zu stellen, dass der Gewinn<br />

meinen Erwartungen nicht entsprechen würde. Wie Bild 3<br />

zeigt, verringert sich der potenzielle Gewinn erheblich,<br />

wenn man einen Trade zu spät eingeht, wohingegen sich<br />

das Abwärtsrisiko des Trade-Setups erhöht. Ein Nachziehen<br />

des Stopp-Loss ist keine Alternative, weil sich dadurch<br />

das Trade-Setup ändert und ein neuer Trading-Plan<br />

erforderlich wäre. Zwar ist ein perfektes Timing wohl unmöglich,<br />

doch von entscheidender Bedeutung ist es, auf<br />

den Moment zu warten, in dem Ihr Setup <strong>zum</strong> Auslöser<br />

wird. Nicht umsonst heißt es ja sprichwörtlich, dass die<br />

Geduld eine Tugend ist. Die richtige Selbsteinschätzung<br />

hat mir sehr geholfen, meinen impulsiven Drang <strong>zum</strong> Traden<br />

unter Kontrolle zu halten.<br />

Führen Sie Buch über Ihre Ergebnisse<br />

Viele Trading-Coaches empfehlen Ihnen, dass Sie Ihre Trades<br />

aufzeichnen und ein Trading-Tagebuch führen sollen.<br />

Dieser Empfehlung schließe ich mich uneingeschränkt<br />

an. Zeichnen Sie alle Trades in einer Tabellenkalkulation<br />

auf und berechnen Sie Gewinnfaktor, Trefferquote und so<br />

weiter. Man muss nur relativ wenig Disziplin üben, um<br />

das Trading-Spreadsheet regelmäßig zu aktualisieren. So<br />

halte ich persönlich am Ende eines Handelstags einfach<br />

jeden Trade in meinem Programm fest.<br />

Ein selbstständiger Händler bleibt nun einmal weitestgehend<br />

sich selbst überlassen, weshalb ein Trading-<br />

Tagebuch unerlässlich ist. Mein Logbuch bildet das<br />

Rückgrat meines kontinuierlichen Lernprozesses. Sicherlich<br />

ist es manchmal schwierig, die nötige Diszi plin<br />

aufzubringen, um jeden einzelnen Trade einzutragen,<br />

aber es ist auf jeden Fall die Mühe wert. Mein Tagebuch<br />

konfrontiert mich mit meiner Trading-Entscheidung,<br />

denn ich muss für das, was ich mache, Rechenschaft<br />

ablegen. Warum habe ich den Trade ausgeführt, warum<br />

soll ich hier einsteigen, wo ist der potenzielle Ausstieg<br />

(Stopp-Loss und Gewinnmitnahme). Kur<strong>zum</strong>, ein<br />

Logbuch hilft Ihnen bei der Planung Ihres Trades und<br />

ist gleichzeitig der erste Schritt <strong>zum</strong> Traden Ihres Plans.<br />

Außerdem ist es gelegentlich sehr interessant, meine<br />

vorherigen Logbuch-Einträge zu lesen, und zwar insbesondere<br />

während einer Handelsperiode, in der es nicht<br />

so recht zu laufen scheint. Ich persönlich praktiziere das<br />

regel mäßig und merke dann oft, dass es mir an Disziplin<br />

T1) Tagesablauf (grobe Übersicht)<br />

Zeit Aktivität<br />

08:00 Frühstück mit vorbörslicher Fachlektüre<br />

09:00<br />

10:00 EU-Märkte und Forex (montags und mittwochs: Fitness-Training)<br />

11:00<br />

12:00 Mittagessen<br />

13:00<br />

Recherche<br />

14:00<br />

15:00<br />

16:00 EU-, US-Märkte und Forex<br />

17:00<br />

18:00<br />

Abendessen, Zeit zur freien Verfügung<br />

19:00<br />

20:00<br />

21:00 US-Märkte<br />

22:00<br />

So könnte ein typischer Tagesablauf eines selbstständigen <strong>Trader</strong>s aussehen.<br />

Quelle: rewardtherisk.blogspot.com<br />

gefehlt hat. In solchen Fällen ist es also gut, wieder auf<br />

den richtigen Weg zu finden.<br />

Die Stärke von Fibonacci<br />

Meine Trading-Strategie basiert weitestgehend auf starken<br />

Fibonacci-Retracements* und -Extensions. Insbesondere<br />

sind es die mit 61,8 Prozent und 38,2 Prozent, die<br />

beim Handel mit Indizes und Forex meine ungeteilte Aufmerksamkeit<br />

erhalten. Obwohl es eher Zufall ist, ob der<br />

Markt auf Fibonacci-Marken reagiert, bieten sie doch hervorragende<br />

Bezugspunkte für Ein- und Ausstiege beim<br />

Traden. Darüber hinaus birgt die Eröffnung eines Trades in<br />

der Nähe des Fibonacci-Levels ein enormes Potenzial, sodass<br />

ein Händler sich mit einer geringeren Trefferquote zufrieden<br />

geben kann. Ich führe gern Trades im Bereich eines<br />

Retracement von 61,8 Prozent aus, wo der Relative Stärke<br />

Index (RSI)* „überverkauft“ ist und auf dem 30-Minuten-<br />

Chart bei einem Wert von unter 25 notiert.<br />

Die Methodik ist für das Swingtrading konzipiert.<br />

Obwohl Scalps – also sehr kurzfristige Trades – bei kürzeren<br />

Zeitrahmen möglich wären (im kürzesten Fall nur<br />

zwei Stunden), ziele ich auf Schwankungen ab, die einige<br />

Tage lang dauern können (abgesehen von plötzlichen<br />

Ausschlägen). Es hat einige Zeit gedauert, bis ich<br />

feststellte, dass die Kombination von starken Fibonacci-<br />

Marken und dem RSI genau das Richtige für mich war.<br />

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