zum selbständigen Trader
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TOOLS<br />
1. Eine Strategie, die auf den jeweiligen Anleger und<br />
seine Präferenzen zugeschnitten ist. Roth stellt diverse<br />
Strategien wie pro- und antizyklische Strategien,<br />
Growth und Value vor.<br />
2. Über eigene finanzielle Mittel zu verfügen, ist laut<br />
Roth das A und O.<br />
3. Das Timing des Einstiegs ist bei einem kurzfristigen<br />
Anlagehorizont bedeutsamer als bei einem langfristigen.<br />
4. Mittels Antizipation von Entwicklungen, beispielsweise<br />
durch die Beachtung von Branchen-Korrelationen<br />
oder des Zusammenhangs zwischen Zinsen und Aktienrenditen,<br />
kann sich ein Anleger einen Vorteil verschaffen.<br />
5. Leidenschaft und Einsatz, also die Bereitschaft zur<br />
Recherche und ein echtes Interesse an den Investments,<br />
sind unabdingbar.<br />
6. Disziplin ist laut Roth der wichtigste Faktor. Wenn<br />
sich eine Investment-Idee als schlecht erweist, muss<br />
man in der Lage sein, sich von dem Investment ohne<br />
Wenn und Aber zu trennen. Stoppkurse und verschiedene<br />
Order-Typen sind laut Roth hier zu empfehlen.<br />
7. Ohne Durchhaltevermögen, also eine gewisse Verlust-Toleranz,<br />
geht es nicht.<br />
8. Geduld – die Fähigkeit, auf den perfekten Einstiegszeitpunkt<br />
warten zu können – zeichnet erfolgreiche<br />
Anleger aus.<br />
9. Schließlich ist Diversifikation der finale Schritt auf<br />
dem Weg <strong>zum</strong> Investment-Erfolg.<br />
Schädliche Zentrifugalkräfte<br />
Im Kapitel „Geld – was ist das eigentlich?“ erklärt Roth,<br />
wie unser heute übliches Zahlungswesen entstanden<br />
ist, welche Funktionen Zentralbanken haben und wie<br />
Kreditvergabe und Geldschöpfung funktionieren. Er übt<br />
deutliche Kritik am Giralgeldsystem und an der künstlichen<br />
Aufblähung unseres Wirtschaftssystems – ein<br />
aktuelles Thema, welches den Leser über die Thematik<br />
Geldanlage hinausführt und bei diesem das Bewusstsein<br />
für tiefer liegende Probleme und Gefahren wecken<br />
soll. Im Anschluss erklärt Roth anschaulich und leicht<br />
verständlich die Tücken und Nachteile unseres auf<br />
Schulden basierenden Finanzsystems. Im Zinseszins<br />
und seiner schädlichen „Zentrifugalkraft“ sieht er den<br />
„entscheidende[n] Konstruktionsfehler unseres Geldsystems“.<br />
Und er prangert die „Umverteilung des Vermögens<br />
von Arm zu Reich“, sowohl innerhalb unserer<br />
Gesellschaft als auch zwischen Industriestaaten und<br />
Entwicklungsländern, an. Roths Lösungsvorschlag: die<br />
Umverteilung über Steuern. Seine Empfehlungen lauten<br />
unter anderem: Stärkung des Bildungssystems, effiziente<br />
Arbeitsmarktpolitik, Beteiligung der Bevölkerung am<br />
Kapital – über Aktien.<br />
Fazit<br />
Oliver Roth deckt mit seinem Erstling ein breites Spektrum<br />
von Themen ab, die für jeden, der sich mit Wirtschaft<br />
im Allgemeinen und Geldanlage im Besonderen<br />
auseinandersetzen möchte, von Bedeutung sind. Mit<br />
seinem lockeren Erzählstil und der persönlichen Note<br />
gelingt es Roth, die teilweise komplexen Thematiken<br />
verständlich zu erläutern, ohne die zentralen Aspekte<br />
zu übergehen. Mit „Earning by Doing“ ist ihm eine etwas<br />
andere, lesenswerte Einführung in Geld, Börse und<br />
Wirtschaft gelungen. «<br />
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