zum selbständigen Trader
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BASICS<br />
Nehmen wir an, dass es mit den Kursen einer Aktie in<br />
den letzten drei Tagen abwärts ging. Wir können aufgrund<br />
dieser Preisänderung nun am Tag 4 auf das Momentum<br />
aufspringen und short gehen oder einen Kontra-Einstieg<br />
auf der Long-Seite durchführen. Seitenverkehrt gilt das<br />
natürlich jeweils genauso für die andere Handelsrichtung.<br />
Außerdem gilt dies natürlich auch für alle Zeiteinheiten,<br />
nicht nur für den Tages-Chart. Da wir als <strong>Trader</strong><br />
nicht in die Zukunft blicken können, müssen wir uns bei<br />
einer Analyse auf historische Daten stützen. Dabei macht<br />
es natürlich wenig Sinn, den Test auf nur eine Aktie zu<br />
beschränken.<br />
Deswegen haben wir einen simplen Backtest mit<br />
den 30 Aktien des US-amerikanischen Dow-Jones-Index<br />
durchgeführt. Der Beobachtungszeitraum reicht über die<br />
letzten zehn Jahre (01.01.2005 bis Ende Februar 2015).<br />
Als erstes möchten wir die prozyklische Seite untersuchen,<br />
also Momentum-Ansätze. Wir wählen als Einstiegskriterium,<br />
dass der Kurs in den letzten drei Tagen gefallen<br />
(Short Entry) oder gestiegen (Long Entry) sein muss<br />
(Momentum). Wie stark der Kursrückgang war, spielt dabei<br />
keine Rolle. Sind diese Kriterien erfüllt, gehen wir am<br />
Tag darauf zur Börseneröffnung (Open) jeweils mit einem<br />
Market Entry in den Trade.<br />
Als simple Ausstiegsregel nehmen wir einen Zeitausstieg<br />
<strong>zum</strong> Schlusskurs (Close) nach fünf Tagen an.<br />
Es kommt weder ein Stopp-Loss noch ein Kursziel zur<br />
Anwendung. Als letztes müssen wir noch die Positionsgrößen<br />
bestimmen. Hier verwenden wir ein simples<br />
Positionsgrößen-Modell, das unser Kapital auf bis zu<br />
zehn Trades verteilt. Die Positionsgröße beträgt hier also<br />
zehn Prozent des Handelskapitals. Fassen wir die Testeinstellungen<br />
„Pro“ zusammen:<br />
Testzeitraum: 01.01.05 bis 28.02.15<br />
Startkapital: 100 000 US-Dollar<br />
Portfolio: 30 Aktien aus dem Dow Jones<br />
Entry Long: Kursanstieg über drei Tage in Folge –<br />
Market Entry Long am Tag 4 <strong>zum</strong> Open<br />
Entry Short: Kursrückgang über drei Tage in Folge –<br />
Market Entry Short am Tag 4 <strong>zum</strong> Open<br />
Exit: nach fünf Tagen Haltedauer <strong>zum</strong> Close<br />
Positionsgröße: zehn Prozent des Kapitals<br />
Broker-Gebühren: enthalten<br />
Mit diesem Test versuchen wir, die Grundtendenz (Pro<br />
oder Kontra) zu bestimmen und verwenden als Referenzportfolio<br />
den Dow Jones. Wir wollen dieses Modell<br />
B1) Backtest prozyklischer Einstieg<br />
Mit diesem Test versuchen wir, die Grundtendenz (Pro oder Kontra) zu bestimmen<br />
und verwenden als Referenzportfolio den Dow Jones. Wir wollen dieses<br />
Modell so aber keineswegs handeln, daher sind alle Regeln sehr einfach gehalten.<br />
Das Testergebnis in Bild 1 ist negativ. Es schlägt ein jährlicher Verlust von<br />
6,51 Prozent (Annualized Gain %) zu Buche.<br />
B2) Backtest antizyklischer Einstieg<br />
Quelle: Wealth Lab<br />
Wir sehen eine signifikante Verbesserung der Resultate bei diesem Kontra-<br />
Modell (Annualized Gain plus 4,55 Prozent), auch wenn die Short-Seite alleine<br />
gesehen negativ ist.<br />
Quelle: Wealth Lab<br />
so aber keineswegs handeln, daher sind alle Regeln sehr<br />
einfach gehalten.<br />
Das Testergebnis, wie Sie am Performance Report in<br />
Bild 1 sehen können, ist negativ. Es schlägt ein jährlicher<br />
Verlust von 6,51 Prozent („Annualized Gain %“) zu Buche.<br />
Auch die Verteilung auf die einzelnen zehn Jahres-<br />
perioden ist überwiegend negativ, wie Sie in Bild 3a erkennen.<br />
Nur in den Jahren 2011 und 2013 waren die Resultate<br />
positiv. Dies lässt uns den ersten vorsichtigen<br />
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