Our industry celebrates diversity – but demands consistent quality.
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Auf dem Weg<br />
zum nächsten Crash<br />
Die Phase in der die Weltökonomie am Abgrund<br />
stand, hat die Meetingsindustrie gut überstanden.<br />
Lediglich einige Großevents wurden storniert. Und nur<br />
wenige Associations mussten leichte Teilnehmerrückgänge<br />
oder Budgetreduzierungen verkraften. Aber<br />
natürlich hängen Meetings, Incentives, Congresses<br />
und Events (MICE) direkt am Tropf der Weltwirtschaft.<br />
Wir brauchen keinen<br />
Rettungsschirm“ hatte<br />
Michael Kirnberger, der<br />
damalige Präsident des Verband<br />
Deutsches Reisemanagement<br />
(VDR) schon Anfang<br />
2009 erklärt. Damals,<br />
als ökonomische Welt am<br />
Abgrund stand, Banken zusammenbrachen,Menschen<br />
um ihr Erspartes<br />
fürchteten und Finanzmanager<br />
plötzlich den Staat um<br />
Hilfe riefen. Der totale Zusammenbruch<br />
der Weltwirtschaft<br />
war nur dadurch zu<br />
verhindern, dass die Schulden<br />
praktisch aller großen<br />
Geldhäuser verstaatlicht<br />
wurden. Die Kosten für die<br />
Rettungsaktion liegen inzwi-<br />
Beinahe-Gau des<br />
Finanzsektors<br />
schen allein für die Stützung<br />
der westlichen Kreditinstitute<br />
bei astronomischen 9.000<br />
Milliarden Dollar. Und tatsächlich<br />
kam es nicht zur<br />
ökonomischen Kernschmelze.<br />
Aber in der Realwirtschaft<br />
drohen immer noch<br />
unzählige Insolvenzen. Tau-<br />
sende von Arbeitsplätzen<br />
stehen auf dem Spiel. Die<br />
Wirtschaftsleistung ist in<br />
vielen Ländern um fünf Prozent<br />
gesunken. Seit diesem<br />
Beinahe-Gau des Finanzsektors<br />
wird in der Berichterstattung<br />
mittlerweile zwischen<br />
Real- und Finanzwirtschaft<br />
unterschieden.<br />
Auch die Budgets von Meeting-Planern<br />
wurden kleiner.<br />
2.740 Meeting-, Incentive-,<br />
Congress- und Event Professionals<br />
(MICE) wurden weltweit<br />
für die Studie FutureWatch<br />
2009 befragt. Die<br />
Richtung der Ergebnisse war<br />
klar: Die größte Umfrage ihrer<br />
Art prognostizierte zum<br />
ersten Mal seit vielen Jahren<br />
nicht nur eine sinkende Anzahl<br />
von Meetings (minus<br />
neun Prozent), sondern auch<br />
schrumpfende Budgets (minus<br />
sechs Prozent). „Einzelne<br />
Unternehmensevents<br />
werden abgesagt, Budgets<br />
gekürzt“, stellte Jacquie Rogers,<br />
General Manager des<br />
Convention Centre Liverpool,<br />
letztes Jahr fest. „Wir<br />
registrieren rund 30 Prozent<br />
weniger Buchungen von Fir-<br />
Weltwirtschaft<br />
menkunden“, bilanzierte<br />
auch Greg O’Dell, CEO des<br />
Washington Convention<br />
Center, für 2009. Stabilisierend<br />
wirkt in der Meetingsindustrie<br />
allerdings nach wie<br />
vor das Association-Geschäft,<br />
da internationale Verbandstreffen<br />
sehr langfristig<br />
geplant sind und fast nie abgesagt<br />
werden. Gleichzeitig<br />
legte die öffentliche Hand gigantischeKonjunkturprogramme<br />
auf und jetzt sprudeln<br />
erneut die Gewinne, Ak-<br />
tienindizes steigen und Dividenden<br />
fließen wieder.<br />
Auf den ersten Blick scheint<br />
sich die Wirtschaft von der<br />
Mega-Krise am Ende des<br />
Jahrzehnts erstaunlich<br />
schnell zu erholen. Das zumindest<br />
suggerieren die<br />
Börsen. Die wichtigsten Aktienindizes<br />
- Dow Jones, Nikkei<br />
und Dax - sind seit März<br />
um jeweils 50 bis 60 Prozent<br />
gestiegen. Auch die Preise<br />
für Rohöl, Kupfer und andere<br />
Rohstoffe haben sich mehr<br />
1/2010 105<br />
© G. Mönks Photografie/fotolia.de<br />
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