Cuisine et Politique: le plat national existe-t-il? - Revue des sciences ...
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Résumés Al<strong>le</strong>mands<br />
186<br />
nende und wichtige Beispie<strong>le</strong> von einer<br />
utopischen Vorgehenweise im Architekturbereich.<br />
Sie sind g<strong>le</strong>ichzeitig eine entscheidende<br />
Etappe in der Entwicklung<br />
<strong>des</strong> gegenwärtigen Satdtb<strong>il</strong><strong>des</strong>. Das recht<br />
aussergewöhnliche Beispiel der Gartenstadt<br />
von Weker<strong>le</strong> in Budapest ist zug<strong>le</strong>ich<br />
durch den Einfluss der Thesen <strong>des</strong> englischen<br />
Begründers E.Howard und durch die<br />
Verwirklichungsm<strong>et</strong>hoden <strong>des</strong> Mitte<strong>le</strong>uropa-Modells<br />
gekennzeichn<strong>et</strong>. Die architektonischen<br />
Utopien der Gartenstädte<br />
haben weitgehend zur Entstehung der<br />
Stadt <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts beig<strong>et</strong>ragen.<br />
Denis Steinm<strong>et</strong>z<br />
Die Färbung der<br />
Häuserfassaden :<br />
triumphierender<br />
Individualismus<br />
oder "äsh<strong>et</strong>ische<br />
Solidarität" ?<br />
Die Färbung der Häuderfassaden, die<br />
sich heute auf eine eindrucksvol<strong>le</strong> Art verbreit<strong>et</strong>,<br />
bringt zwei gegensätzlichen Auffassungen<br />
zum Ausdruck. Auf einer Seite<br />
wird geford<strong>et</strong>, dass jeder frei bestimmen<br />
darf, wie sein Eigentum aussieht, auf der<br />
anderen wird nach einer Einheit gestrebt,<br />
der sich al<strong>le</strong> die Eigentümer unterordnen<br />
sollten, um die Schönheit der Städte und<br />
Landschaften zu wahren. Die Gegner der<br />
ungeregelten Färbung berufen sich häufig<br />
auf eine Art ästh<strong>et</strong>ischer Solidarität,<br />
welche charakteristisch für die traditionel<strong>le</strong>n<br />
Gesellschaften gewesen sein soll,<br />
jedoch in Wirklichkeit auf die damals<br />
beschränkte Anzahl von verfügbaren Farben<br />
zurückzuführen ist. Hinter diesem<br />
Argument steckt eigentlich der Wunsch<br />
nach einer sytereotypen Landschaft, die<br />
den Kriterien eines übertriebenen, im<br />
Dienst der Tourismusindustrie stehenden<br />
Regionalismus entspräche.<br />
Henri-Pierre Jeudy<br />
Die Zukunft dreht<br />
sich<br />
Die Kulturgüter der Zukunft b<strong>et</strong>reffen<br />
nicht mehr die Erhaltung der Vergangenheit.<br />
Die Konstruktionen der<br />
Obdachlosen scheinen von nun an die<br />
denkwürdigen Symbo<strong>le</strong> für die Entwicklung<br />
der Stadt zu sein. Und die<br />
verallgemeinerte Ästh<strong>et</strong>isierung, die<br />
das Scheinbare für das Wahre, die<br />
Kopie für das Original hält, die das<br />
k<strong>le</strong>inste Objekt in <strong>et</strong>was Großartiges<br />
verwandelt, erzeugt eine Scheinkultur.<br />
Ohne Zweifel ist zu glauben, daß<br />
die Freude der zeitgenössichen Gesellschaften<br />
an dem Spiegelb<strong>il</strong>d ihrer<br />
Selbsterhaltung von jener Organisation<br />
einer Selbstb<strong>et</strong>rachtung abhängt,<br />
die die kulturel<strong>le</strong>n Unterschiede<br />
verwischt.<br />
Die Patrimonialisierung wird so zum<br />
ständigen Abb<strong>il</strong>d der menta<strong>le</strong>n Fähigkeit<br />
einer Gesellschaft, sich durch das<br />
Spiegelb<strong>il</strong>d ihrer selbst zu bemächtigen,<br />
um ihr Schicksal besser zu beherrschen.<br />
Marie-Noë<strong>le</strong> Denis<br />
Die Fam<strong>il</strong>ie heute<br />
und morgen<br />
Die Fam<strong>il</strong>ie wird heute noch von vie<strong>le</strong>n<br />
Soziologen als Kernstück und Lerngrundlage<br />
<strong>des</strong> sozia<strong>le</strong>n Lebens b<strong>et</strong>racht<strong>et</strong>.<br />
Die größten Pessimisten sagen seit<br />
über 100 Jahren das Ende der Fam<strong>il</strong>ie<br />
voraus, während die größten Optimisten<br />
ihre Veränderungen und wiederholten<br />
Anpassungen an die Modernität<br />
als Zeichen von Lebendigkeit interpr<strong>et</strong>ieren.<br />
Die herkömmliche Form von Ehe<br />
und Fam<strong>il</strong>ie werden ernshaft in Frage<br />
gestellt. Doch die sinkende Zahl der<br />
Eheschließungen bedeut<strong>et</strong> nicht das<br />
Ende der Zweisamkeit. Die Eheschließung<br />
als amtlicher Vertrag und<br />
sozia<strong>le</strong> Handlung hat ihre Notwendigkeit<br />
verloren, doch ist das gemeinsame<br />
Leben noch nicht aufs Spiel ges<strong>et</strong>zt<br />
und b<strong>le</strong>ibt die Grundlage <strong>des</strong> idea<strong>le</strong>n<br />
Fam<strong>il</strong>ientypus.<br />
Alain Bihr & Roland<br />
Pfefferkorn<br />
Der Ausschluß:<br />
ideologische und<br />
theor<strong>et</strong>ische<br />
Einsätze eines<br />
"neuen soziologischen<br />
Paradigmas"<br />
Der Begriff <strong>des</strong> Ausschlusses erfuhr<br />
in den l<strong>et</strong>zten 20 Jahren eine so außerordentliche<br />
Verbreitung, daß er neuerdings<br />
die prestigereiche Stufe eines<br />
"gesellschaftlichen Paradigmas"<br />
erreicht. Dieser Begriff erklärt, so seine<br />
Benutzer, die wesentlichen wirtschaftlichen<br />
und sozia<strong>le</strong>n Veränderungen der<br />
gegenwärtigen Welt. Über seine beschreibenden<br />
und erklärenden Eigenschaften<br />
läßt sich unserer Meinung<br />
nach jedoch streiten.Es stellt sich die<br />
Frage, ob sein Erfolg sich nicht<br />
hauptsächlich dadurch erklärt, daß er<br />
ein anderes Paradigma schlichtweg<br />
vertuscht, beziehungsweise okultiert:<br />
das Paradigma <strong>des</strong> Konflikts, genauer<br />
gesagt <strong>des</strong> Klassenkampfes. So werden<br />
viel<strong>le</strong>icht durch ihn die Veränderungen,<br />
die sich ereignen, unspürbar und<br />
unwahrnehmbar, ganz besonders in<br />
Bezug auf die eskalierende Ausbeutung<br />
und Domination. Diese Hypothese<br />
wol<strong>le</strong>n wir hier ausbauen.<br />
Ph<strong>il</strong>ippe Br<strong>et</strong>on<br />
Geschichte <strong>des</strong><br />
informationel<strong>le</strong>n<br />
Paradigmas<br />
Ziel dieses Beitrags ist es, die Genealogie<br />
<strong>des</strong> informationel<strong>le</strong>n Paradigmas<br />
nachzuvollziehen, das heute als Matrix<br />
dient, erstens für das Thema "Informationsgesellschaft",<br />
das verbunden mit<br />
der Entwicklung <strong>des</strong> Intern<strong>et</strong>s verbunden<br />
entstanden ist, zweitens für die<br />
Entstehung der neuen Religiosität die<br />
dem Intern<strong>et</strong> immer haüfiger angeschlossen<br />
wird. So geht es hier darum,<br />
die Entwicklung dieses Paradigmas von<br />
seiner Geburt 1942 an, bis heute in<br />
großen Zügen darzustel<strong>le</strong>n.<br />
Jean-Baptiste Legavre<br />
Journalisten bei<br />
der Arbeit :<br />
das Portrait in der<br />
Tageszeitung<br />
Libération<br />
Die Spalte "Portraits" der Zeitung<br />
Libération gibt einen Einblick in einen<br />
neuen journalistischen Diskurs. Während<br />
die Redakteure von dem Portrait<br />
enstandene Begegnung sch<strong>il</strong>dern, sprechen<br />
sie von sich selbst, von ihrer Arbeit<br />
und deren Zufälligkeit. So erscheint<br />
dieses Unternehmen als eine in die Tat<br />
umges<strong>et</strong>zte Ref<strong>le</strong>xion der Wirkungen<br />
einer beg<strong>le</strong>itenden Präsenz auf den Aufbau<br />
der Realität. Die Redakteure zerstören<br />
den Mythos der Neutralität <strong>des</strong><br />
Journalisten, der sich als "außerhalb"<br />
der beschriebenen Realität vorgibt,<br />
indem er sich von diesem Mythos<br />
allmählich entfernt.<br />
Mohamed Ouardani<br />
Von der individuel<strong>le</strong>n<br />
und sozia<strong>le</strong>n<br />
Erfüllung<br />
Gedanken über die<br />
"sozia<strong>le</strong> Reife" im<br />
tunesischen<br />
Privatbereich<br />
In der tunesischen Gesellschaft stellt<br />
der Begriff "Reife" den Unterschied<br />
der Gesch<strong>le</strong>chter heraus, und ermöglicht<br />
es den Männern Frauen als<br />
"unreif" zu bezeichnen und den Frauen,<br />
sich über die Männer zu beklagen, die<br />
sich in ihren Augen wie Kinder benehmen.<br />
Aus dem psychologischen Bereich<br />
ent<strong>le</strong>hnt, besitzt dieser Begriff jedoch<br />
keine theor<strong>et</strong>ische Grundlage und dient<br />
eher dazu, der sozia<strong>le</strong>n Bewertung der<br />
Individuen in Bezug auf ihre Stellungen<br />
und Rol<strong>le</strong>n die sie in der Gesellschaft je<br />
nach ihrem Gesch<strong>le</strong>cht einnehmen,<br />
Ausdruck zu geben.<br />
187<br />
<strong>Revue</strong> <strong>des</strong> Sciences Socia<strong>le</strong>s, 2001, n° 28, nouve@ux mon<strong>des</strong> ?