volume - Centro Documentazione Luserna
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EINLEITUNG<br />
Die Idee dieses Büchleins mit Musikkassette stammt von<br />
unseren Freunden Aldo Forrer aus Folgaria (früher: Vielgereuth<br />
oder Folgarait) und Adolf Nicolussi Zatta aus Lusern,<br />
die damit dem Wunsch vieler Besucher der Hochebenen<br />
entgegen kommen wollten.<br />
Es hat sich gezeigt, daß die Gäste, sowohl aus dem Süden<br />
als auch aus dem Norden, sich nicht mehr nur an der<br />
Schönheit der imposanten Landschaft und der Gastfreundschaft<br />
der Einheimischen erfreuen wollen, sondern<br />
auch mehr von den örtlichen Eigentümlichkeiten erfahren<br />
möchten. Geschichte, Kultur und Musik tragen zu größerem<br />
gegenseitigem Verständnis bei und fördern den Aufbau<br />
von guten Beziehungen und Freundschaften.<br />
Besonderes Interesse weckt die Tatsache, daß auf den Hochebenen<br />
von Folgaria und Lusern die letzte noch existierende<br />
zimbrische Volksgruppe lebt, welche ihre alte germanische<br />
Sprache noch bewahrt hat.<br />
Die Entdeckung einer deutschen Sprachinsel inmitten eines<br />
italienischsprachigen Gebietes, erregt allgemeine Aufmerksamkeit.<br />
Gesteigert wird diese durch die Einsicht,<br />
daß nationale Spannungen bereits abgebaut wurden und<br />
wir nun alle durch gegenseitige Schätzung, Zusammenarbeit<br />
und Freundschaft am Aufbau eines neuen Europa als<br />
Haus für alle Volksgruppen beteiligt sind.<br />
Viele werden von den zahlreichen Hinweisen der zimbrischen<br />
Kultur auf ihre germanische Herkunft (Flurnamen,<br />
Familiennamen, Bauart, Pflege und Verwaltung der Landschaft<br />
u.s.w.) überrascht.<br />
Das erweckt den Wunsch, mehr über die zimbrischen Hochebenen,<br />
die jahrhundertelang Begegnungsstätte zwischen<br />
der deutschen und italienischen Welt war, zu erfahren<br />
und die Sprache ihrer Bewohner zu hören, die dafür<br />
lebendiges Zeugnis gibt.<br />
Auch wenn jetzt diese Volksgruppe stark geschrumpft ist<br />
und um ihr Überleben kämpft, sollte man in Erinnerung<br />
rufen, daß noch am Anfang des vorigen Jahrhunderts etwa<br />
20.000 Leute im weiten Gebiet zwischen den Flüssen<br />
Etsch und Brenta und dem venetianischen Flachland zimbrisch<br />
sprachen.<br />
Das “Zimbernland” umfaßte die “Sieben Gemeinden von<br />
Vicenza”, das Asticotal, die “Dreizehn Gemeinden von<br />
Verona” in den Lessinischen Voralpen, und die Ortschaften<br />
Lusern/<strong>Luserna</strong>, Lavraun/Lavarone, Vielgereuth/Folgaria,<br />
Leimtal/Terragnolo sowie das Brandtal/Vallarsa und<br />
das Reuttal/Valle dei Ronchi im Trentino.<br />
Der heutige Zustand wurde durch zahlreiche Ereignisse,