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volume - Centro Documentazione Luserna

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wie durch politischen und kirchlichen Druck, Aussiedlung<br />

der Bevölkerung, Änderung der Staatsangehörigkeit, durch<br />

den Ersten Weltkrieg und die Unterdrückung seitens des<br />

Faschismus und durch Massenauswanderungen hervorgerufen.<br />

Dadurch konnten nur wenige der ursprünglichen<br />

Einwohner in ihrem eigenen Gebiet überleben.<br />

Hauptsächlich sie verwenden heute ihre Sprache, nämlich<br />

das von den Ureinwanderern aus Süddeutschland gesprochene<br />

Deutsch vom Anfang dieses Jahrtausends und geben<br />

sie ihren Kindern weiter.<br />

Heutzutage wird das Zimbrische nur noch von einigen<br />

dutzenden Einwohnern von Giazza/Ljetzan in der veronesischen<br />

Gemeinde Selva di Progno und von noch weniger<br />

Menschen in der vizentinischen Gemeinde Roana/Robaan<br />

gesprochen. Darüber hinaus sprechen fast alle 340 Luserner<br />

zimbrisch. In den 20er Jahren betrug ihre Zahl noch<br />

1.200 und in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis<br />

1967 650.<br />

Den Einwohnern von Lusern sind die etwa 500 Ausgewanderten<br />

sowie ihre Kinder und Enkel hinzuzuzählen, die<br />

noch regelmässig zimbrisch sprechen. Unsere Volksgruppe<br />

erreicht somit die Stärke von etwa 1.000 Mitgliedern.<br />

Die zimbrische Gemeinde Luserns hat gemeinsam mit der<br />

ebenfalls deutschsprachigen Gemeinschaft der “Mòcheni”<br />

des Fersentals (nördlich von Pergine, ebenfalls in der Provinz<br />

Trento) seit einigen Jahren leider nur geringe Erfolge<br />

in der angestrebten gesetzlichen Anerkennung als Sprachminderheit<br />

erzielt. Sie hat dennoch mit Nachdruck einen<br />

Entwicklungsplan verlangt, der die Wirtschaft fördert, die<br />

Auswanderung stoppt und den Einwohnern und Ausgewanderten,<br />

die es wünschen, die Möglichkeit bietet, in<br />

ihrem eigenen Heimatdorf zu arbeiten und zu leben. Dieses<br />

Ersuchen hat bis jetzt als Ergebnis nicht viel mehr als<br />

Versprechungen hervorgebracht.<br />

Die als nicht gewinnorientierte gemeinnützige Organisation<br />

(O.N.L.U.S.) anerkannte Stiftung “Dokumentationszentrum<br />

Lusern” ist von der Gemeinde Lusern im Sommer<br />

1996 gegründet worden.<br />

Sie sieht es als ihre Hauptaufgabe an, den Wert der heimischen<br />

Kulturgüter bekanntzumachen, um dadurch den<br />

Fremdenverkehr zu fördern, was zur wirtschaftlichen Entwicklung<br />

der Gemeinde und zu deren Fortbestehen beiträgt.<br />

Diese Broschüre und die beiliegende Musikkassette, die<br />

von unseren Freunden Aldo Forrer und Adolf Nicolussi<br />

Zatta erstellt wurde, bieten Luserns Gästen und Freunden<br />

sowie allen außerhalb ihrer Heimat lebenden Lusernern<br />

die Möglichkeit, den Klang unserer zimbrischen Sprache<br />

in Form von Gedichten und Liedern zu hören.<br />

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