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Merano Magazine 02 2013

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Perlen auf höchstem<br />

Niveau<br />

Im Bergdorf Mölten auf 1.200 Metern Meereshöhe steht die<br />

höchstgelegene Sektkellerei Europas. Joseph Reiterer und<br />

seine Familie erzeugen in dem kleinen Ort hoch über<br />

Terlan exzellenten Südtiroler Sekt.<br />

macht es leise, und Joseph reiterer gießt<br />

PLoPP mir seine neueste Kreation ins Glas, einen<br />

rosé-Sekt ganz aus Blauburgunder-Trauben. Leuchtend rosa<br />

funkelt er im Glas, Perle für Perle steigt wie eine Fontäne aus<br />

der Tiefe empor. „rosé ist derzeit sehr beliebt“, meint Joseph<br />

reiterer, „so haben halt auch wir einen gemacht. Aber keinen<br />

x-beliebigen, sondern schon was Besonderes“, ergänzt er<br />

gleich. Das war schon immer so. Das Banale, das Alltägliche<br />

überlässt Joseph reiterer, von den meisten kurz „Sepp“ genannt,<br />

den anderen, er konzentriert sich auf das Besondere.<br />

Geboren und aufgewachsen ist Sepp reiterer in Mölten.<br />

Außer Kühen gab es hier damals nicht viel. So ging der kleine<br />

Seppl ins Tal und besuchte verschiedene Schulen. Schließlich<br />

verschlug es ihn nach Geisenheim im rheingau. An der dortigen<br />

Weinbauschule absolvierte er die Ausbildung zum önologen.<br />

Geisenheim galt und gilt als eine der internationalen<br />

Kaderschmieden für Weißwein- und Schaumweintechniker<br />

und Absolventen sind weltweit gesucht. Nach dem Abschluss<br />

seiner Ausbildung blieb reiterer in Deutschland und wurde<br />

Vertreter für Kellereiprodukte. Später übersiedelte er nach<br />

Mailand und war in ganz Italien als technischer Berater für verschiedene<br />

Kellereien tätig. Mit der Zeit aber wurde ihm das Leben<br />

in der Großstadt zu streng. „Die Berge“, meint er, „fehlten<br />

mir einfach.“ Auch wollte er „etwas Eigenes“ machen. So be-<br />

66 www.meranomagazine.com<br />

Im kühlen Keller reifen die Perlen<br />

des Joseph Reiterer langsam und<br />

gemächlich heran.<br />

schlossen er und seine Frau Marianna, zurück nach Mölten zu<br />

gehen. Aber was könnte das „Eigene“ sein, auf 1.200 Metern?<br />

Wein? reben wachsen so hoch keine. Also gab es nur zwei<br />

Möglichkeiten: Destillate oder Sekt. Die Entscheidung überließ<br />

Sepp seiner Marianna. Dieser fiel die Entscheidung leicht.<br />

„Hochprozentiges ist nicht so meine Sache, Sekt hingegen<br />

liebte ich damals schon“, kann Marianna reiterer sich heute<br />

noch lebhaft erinnern. So übersiedelten die reiterers also<br />

Ende der 1970er-Jahre nach Mölten und begannen mit ihrer<br />

Sekt-Produktion. Wochentags war Sepp weiterhin in Sachen<br />

Kellertechnik unterwegs, zum Wochenende und immer, wenn<br />

etwas Zeit übrig blieb, tüftelte er an seinem ersten Sekt, der<br />

schließlich unter der Marke Arunda auf den Markt kam.<br />

Heute, gut 30 Jahre später, ist Arunda die führende Sektmarke<br />

Südtirols. rund 80.000 Flaschen verlassen Jahr für Jahr<br />

die kühlen Keller in Mölten. Sepp reiterer verarbeitet für seine<br />

Kreationen ausgewählte Grundweine aus verschiedenen<br />

Südtiroler Lagen.<br />

Ausschließlich Weine aus den Sorten Chardonnay, Weißburgunder<br />

und Blauburgunder werden verwendet. Wie in der<br />

Champagne gibt dabei der Chardonnay rasse und Finesse,<br />

der Blauburgunder Struktur und Fülle. Eine der heikelsten<br />

Phasen in der Sektverarbeitung ist die „Assemblage“, bei der<br />

die verschiedenen Grundweine zu einer harmonischen Cuvée

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