AUTOINSIDE Ausgabe 5 – Mai 2021
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HANDEL & AFTERSALES<br />
Ersatzteile für Amerikaner<br />
«Kein normales Geschäft»<br />
Alte Muscelcars oder auch mächtige US-Pickups sind selbst in Zeiten des Elektro-Autobooms immer noch sehr<br />
beliebt. V8-Fans sterben nicht aus, aber viele der einst legendären US-Hersteller sind kaum noch in Europa präsent.<br />
Das heisst, die Ersatzteilsuche gestaltet sich schwieriger. Da hilft vor allem eines: Erfahrung. Jürg A. Stettler<br />
Fündig auf der Suche nach Ersatz-, Verschleissund<br />
Serviceteilen für US-Fahrzeuge wird man<br />
als Garagist nicht nur im Internet, sondern<br />
beispielsweise auch bei der Amoparts AG in<br />
Urdorf. Der US-Spezialist kann mit einem riesigen<br />
Sortiment an Ersatzeilen aus den Bereichen<br />
Bremsen, Motoren, Fahrwerk und<br />
Chassis, Getriebeautomaten, Dichtungen,<br />
Schläuche, Scheibenwischer und Elektroteile<br />
für US-Fahrzeuge aufwarten. Viel wichtiger<br />
noch, das dreiköpfige Team um Ernesto Koller<br />
hat auch jahrelange Erfahrung und ein ausgezeichnetes<br />
Netzwerk. So sind auch ausgefallener<br />
Wünsche erfüllbar. «Es ist kein normales<br />
Geschäft aber sehr interessant. Fast keine<br />
Bestellung ist gleich wie eine andere», verrät<br />
der Amoparts-Chef. «Manche Lieferanten haben<br />
kein Internet. Und bei gewissen Aufträgen<br />
müssen wir unsere Kontakte in Amerika<br />
physisch beim US-Händler vorbeischicken,<br />
um die Teile zu kriegen.»<br />
Bei den grösseren Anbietern ist nur schon die<br />
für Schweizer Verhältnisse viel zu grosse Mindestbestellmenge<br />
eine fast unüberwindbare<br />
Hürde. Grösste Herausforderung für Amoparts<br />
war bislang die Beschaffung einer Frontscheibe<br />
für ein US-Wohnmobil. «Wir mussten<br />
sogar die US-Botschaft in Bern um Hilfe beten,<br />
weil das US-Unternehmen uns erst gar<br />
Das Teilelager des US-Spezialisten in Urdorf ZH umfasst über 30 000 Positionen. Foto: Amoparts<br />
keine Bankdaten für die Überweisung des<br />
Geldes angeben wollte», so Koller. Die US-Experten<br />
haben noch immer eine Lösung gefunden,<br />
sie profieren dabei auch vom Zugriff auf<br />
Originalkataloge. Aktuell läuft das Geschäft<br />
gut, aber die Lieferzeiten machen zu schaffen.<br />
«Wir haben im Gegensatz zur Konkurrenz<br />
zwar ein physisches Ersatzteillager mit<br />
30 000 Positionen, aber am Donnerstag in den<br />
USA bestellen und am Montag dann in Urdorf<br />
in Empfang nehmen, das gibt’s nicht mehr»,<br />
erklärt Koller. Mangels Frachtkapazität wird<br />
viel weniger Material eingeflogen, das kriegt<br />
sein Unternehmen direkt zu spüren. «Es kann<br />
nun auch mal zwei Wochen dauern, bis ein<br />
Teil eintrifft.» Nur ungern sucht Amoparts übrigens<br />
nach «uralten Sachen. Da ist der Aufwand<br />
schlicht zu gross und die Gefahr einer<br />
Fehllieferung kritisch», gibt Koller unumwunden<br />
zu. Doch auch neue Teile können eine Herausforderung<br />
sein. Etwa bei Transportschäden<br />
von importierten, neuen US-Wagen. «Da<br />
gibt es eine Frontscheibe vielleicht noch nicht<br />
einmal in Amerika auf dem Aftermarkt.» Das<br />
dreiköpfige Team aus Urdorf findet aber dank<br />
jahrelanger Erfahrung und gutem Fachwissen<br />
auch hier meistens eine Lösung. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
amoparts.ch<br />
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<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>