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AUTOINSIDE Ausgabe 5 – Mai 2021

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PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Verglühte Motorräder nach dem Brand im Jahre 1948. Kurze Zeit später fand die Fibag im Zürcher Kreis 4 eine neue Bleibe. Fotos: Fibag.<br />

In jener Nacht im Jahr 1948 stürzte sich Emil<br />

Frey in seine Kleider und raste in die Stadt.<br />

Sein Geschäftsführer Hans Halswick war bereits<br />

vor Ort. «Ich fragte nur: Haben Sie die<br />

Papiere? Er verneinte. Ich kroch über die Böschung<br />

hinunter zur Sihl, tauchte mein Taschentuch<br />

ins kalte Wasser, hielt es mir<br />

vors Gesicht und eilte über die brennende<br />

Treppe hinauf in den ersten Stock. Es gelang<br />

mir noch, den Kassenschrank zu öffnen<br />

und die darin verwahrten Bücher in Sicherheit<br />

zu bringen. Nicht auszudenken, was<br />

ohne sie geschehen wäre! Schon mancher Geschäftsmann<br />

ist in grösste Schwierigkeiten<br />

gekommen, wenn er die Debitorenunterlagen<br />

verlor; schliesslich kann man nie damit<br />

rechnen, dass sich Schuldner aus freien Stücken<br />

zu erkennen geben.» Soweit die Erinnerungen<br />

von Emil Frey an jene Nacht im Jahr<br />

1948. Ausser einigen Motorradrahmen konnte<br />

nichts gerettet werden.<br />

Die folgenden 73 Jahre Firmengeschichte<br />

sollten jedoch glücklicherweise etwas weniger<br />

dramatisch, dafür umso erfolgreicher<br />

verlaufen. Schon nach kurzer Zeit in einem<br />

Provisorium fand Emil Frey einen neuen<br />

Standort für die Fibag an der Kernstrasse im<br />

Zürcher Kreis 4. Durch die Verbindungen mit<br />

der Fahrzeugzulieferbranche entwickelten<br />

sich auch Kontakte in industrielle Bereiche.<br />

Die Fibag konnte dadurch ihr Sortiment kontinuierlich<br />

erweitern. Es stellte sich heraus,<br />

dass keramische Werkstoffe nicht nur als<br />

Isolatoren für Zündkerzen wertvolle Dienste<br />

leisteten, sondern aufgrund ihrer Verschleissfestigkeit<br />

auch in der Textilindustrie<br />

eingesetzt werden konnten. So wurde dieses<br />

Geschäftsfeld erfolgreich aufgebaut wie später<br />

der Bereich Werkstatteinrichtungen.<br />

Dafür stellte die Fibag den Import von englischen<br />

Motorrädern ein, deren Qualität für<br />

den anspruchsvollen Schweizer Markt nicht<br />

mehr genügte. 1978 übernahm die Fibag die<br />

Firma Goldschmied und konnte so die Reifenmarken<br />

General Tire und Ohtsu (heute<br />

Falken) ins Produktportfolio übernehmen.<br />

Ohne es zu ahnen, wurde damit der Grundstein<br />

für die moderne Fibag gelegt. Mit sportlichem<br />

Zubehör, insbesondere Leichtmetallfelgen,<br />

machte sich die Frey-Tochter in der<br />

Branche einen Namen.<br />

Im Jahr 1975 verliess die Fibag die Stadt<br />

Zürich und zog nach Safenwil AG um.<br />

Gleichzeitig wurden wieder Motorroller ins<br />

Sortiment aufgenommen, die japanische Motorradmarke<br />

Kawasaki ist heute eine der bekanntesten<br />

Importmarken der Fibag. Vor<br />

knapp 20 Jahren folgten Kooperationen mit<br />

Herstellern wie Continental (Reifen), Banner<br />

(Batterien), Exxon Mobil (Schmierstoffe) und<br />

Wynn’s (Additive). Ab Ende 2005 übernahm<br />

die Fibag offiziell das Ersatzteilgeschäft für<br />

die Marken Cadillac, Corvette und Chevrolet<br />

des US-Herstellers General Motors. Ein Jahr<br />

später folgte das Ersatzteilgeschäft für die<br />

englischen Marken MG und Rover. Und 2007<br />

wurde die Fibag zudem autorisierte Ford-Ersatzteilhändlerin.<br />

Das stetige Wachstum führte dazu, dass<br />

mehr Mitarbeitende eingestellt werden konnten<br />

<strong>–</strong> mit der Folge, dass die Büroräumlichkeiten<br />

in Safenwil zu klein wurden. Mit der<br />

Übernahme des Zentrallagers der konkursiten<br />

Erb-Gruppe durch die Emil-Frey-Gruppe,<br />

erhielt die Fibag 2008 die Möglichkeit, in<br />

moderne, grosszügige Büroräumlichkeiten in<br />

Härkingen SO umzuziehen.<br />

Dort erfolgte 2010 ein Meilenstein punkto<br />

Digitalisierung: Der Online-Shop der Fibag<br />

ging live. Zunächst war das Interesse noch<br />

eher zurückhaltend. Nichtsdestotrotz wurde<br />

der Online-Shop konsequent ausgebaut.<br />

Heute ist er für viele Schweizer Garagisten in<br />

ihrem Alltag zum unverzichtbaren Werkzeug<br />

geworden. Dies drückt sich auch im kontinuierlichen<br />

Wachstum des Sortiments und der<br />

Fibag selbst aus.<br />

2013 wurde die Chemuwa Autozubehör AG<br />

als Tochtergesellschaft übernommen. Es<br />

folgten weitere Vereinbarungen mit Lieferanten<br />

wie Motorex, Castrol, Panolin oder<br />

BASF. 2016 wurde die Fibag offizielle Ersatzteilhändlerin<br />

der Marken Toyota und Lexus,<br />

gefolgt von Subaru und Daihatsu. Im vergangenen<br />

Jahr konnte eine Vereinbarung mit der<br />

Marke Total zum Schmierstoffvertrieb abgeschlossen<br />

werden. Zudem wurde die Chemuwa<br />

aufgelöst und vollumfänglich in die Fibag<br />

integriert. Heute zählt die älteste Tochter der<br />

Emil-Frey-Gruppe 30 Mitarbeitende, 13 weitere<br />

kümmern sich um den Import von Kawasaki-Motorrädern.<br />

Die Erfolgsgeschichte Fibag feiert <strong>2021</strong> ihr<br />

75-jähriges Bestehen. Gründer Emil Frey verlor<br />

nie aus den Augen, wem er den Erfolg<br />

zu verdanken hat: seinen zufriedenen Kunden<br />

und seinen fachmännischen, engagierten<br />

Mitarbeitenden. Dieses Denken, das den<br />

Kunden und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt<br />

stellt, ist in der gesamten Emil-Frey-<br />

Gruppe heute so präsent, wie es vor einem<br />

Dreivierteljahrhundert war. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

fibag.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>41

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