AUTOINSIDE Ausgabe 5 – Mai 2021
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BRANCHENVERTRETUNG / DIENSTLEISTUNGEN<br />
Hat Carify einen fixen Servicepartner, wenn ein Kunde einen Unfall hat?<br />
Studer: Wir haben über unsere Versicherung einen Direktsupport.<br />
Wenn man irgendwo mit dem Auto stehen bleibt, wird dies über die<br />
Versicherung geregelt. Das Auto geht dann schlicht retour in die Garage<br />
zur Reparatur und der Kunde kriegt in der Zwischenzeit ein Ersatzauto.<br />
Immer mehr und neue Anbieter, auch Hersteller drängen auf den<br />
Abo-Markt. Hat es da genug Platz für Carify?<br />
Fiechter: (lacht) Ja und wir sind ja schon da! Unser Vorteil: Jeder Garagist<br />
kann bei Carify mitmachen. Wir haben bereits mehr als 250 Partnergaragen,<br />
die wir zum Auto-Abo-Anbieter gemacht haben.<br />
Es kommen wöchentlich rund fünf bis zehn<br />
dazu. Ein neuer Abo-Kunde kann so meist<br />
auch den Garagisten auswählen, bei<br />
dem er schon jahrelange Kunde<br />
ist. Wir sind im Abo-Markt<br />
zudem immer noch in<br />
einer Phase, in der die<br />
Bekanntheit des Angebots<br />
noch steigt<br />
und neue Player<br />
auftauchen.<br />
Gibt es bestimmte Anforderungen an einen Carify-Partner?<br />
Fiechter: De facto dürfen bislang alle mitmachen. Die einzelnen Carify-Partner<br />
sind sehr unterschiedlich, eine kleinere Garage hat ja auch<br />
ganz andere Bedürfnisse als eine grosse. Klassische Hinterhofgaragen<br />
sind gar nicht vertreten, sie möchten die Autos eher verkaufen.<br />
Wir wollen eine offene Plattform bleiben und allen die Möglichkeit<br />
geben, dabei zu sein.<br />
Geht Carify aktiv auf Garagen zu, um schweizweit vertreten zu sein?<br />
Studer: Durch die Partnerschaft mit dem AGVS haben wir bereits<br />
eine grosse Anzahl an Partnern schweizweit gewonnen. Wir haben<br />
auch ein Team, das die einzelnen Garagen betreut und neue auf<br />
unserer Plattform aufnimmt. Es gibt bezüglich Abo meist viel Aufklärungsarbeit.<br />
Fiechter: Wenn ein Garagist interessiert ist, erklärt man ihm das<br />
Ganze locker in 20 Minuten. Wir haben ein standardisiertes Aufnahmeprozedere,<br />
damit es immer gleich abläuft. Auch da haben<br />
wir bei unserem schnellen Wachstum viel dazugelernt.<br />
Sie waren in der TV-Sendung «Höhle der Löwen», um Investoren<br />
zu finden. Was hat der Auftritt gebracht?<br />
Studer: Für uns war das ein sehr wichtiger Auftritt. Im Oktober 2020<br />
wurde die Sendung ausgestrahlt und danach gingen die Anfragen<br />
durch die Decke. Aus unternehmerischer Sicht hat das sehr geholfen.<br />
In der «Höhle der Löwen» konnten wir uns einem grösseren Publikum<br />
präsentieren. Es hätte enorm viel Geld gekostet, um mit Werbung<br />
die gleiche Präsenz zu erreichen.<br />
Ist das grosse Wachstum von Carify Fluch oder Segen?<br />
Studer: Beides. Das ist als junge Firma immer so. Wir können uns aber<br />
auf gute Partner wie den AGVS stützen, um Carify und seine Plattform<br />
weiterzuentwickeln. Viele Garagisten zeigen Interesse und liefern auch<br />
Inputs für die Weiterentwicklung. Garagisten sind zwar Händler, aber<br />
auch Unternehmer und werden zu Unrecht oft etwas belächelt!<br />
ABO<br />
Fortsetzung Seite 36<br />
Abo-Angebote sind trotz allem keine Selbstläufer<br />
Das Geschäft mit Auto-Abos liegt zwar voll im Trend, ist aber alles<br />
andere als ein Selbstläufer wie beispielsweise Juicar, ein Corporate-<br />
Startup des Stromkonzerns Alpiq zeigt. Rund zwei Jahre nach dem<br />
Start wurde das einst mit Ex-Miss Schweiz Melanie Winiger und<br />
weiteren Promis beworbene Abo für Elektroautos wieder eingestellt.<br />
Dabei hatte Alpiq Anfang 2020 noch verkündet, dass das Abo-Angebot<br />
eine stetig steigende Nachfrage verzeichne und man daher das<br />
Auto-Abo auch in Italien und Deutschland lancieren wolle. Dann zog<br />
der Stromkonzern überraschend den Stecker und begründete dies<br />
unter anderem damit, dass der Markt nicht reif genug für ein reines<br />
Elektroauto-Abo-Angebot sei und die Autovermietung zudem kein<br />
Kerngeschäft von Alpiq sei. Ebenfalls nicht mehr angeboten wird «Book<br />
by Cadillac», der Abo- und Mobilitätsservice von Cadillac, bei dem<br />
man zwischen den unterschiedlichen Modellen der amerikanischen<br />
Premium-Marke wechseln konnte. Rene Kreis, Director of<br />
Communications GM Strategic Markets, Alliances & Distributors,<br />
erläutert: «Der Grund ist ganz einfach das aktuelle, im wahrsten<br />
Sinne des Wortes exklusive Cadillac-Portfolio in Europa, das ja im<br />
Moment nur aus dem Cadillac XT4 besteht.»<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>35