Übertragung und Gegenübertragung Frühlingsfest der KJHB 2011

Freier Ausbildungsplatz in unserer Verwaltung
In der Kinder- und Jugendhilfe Backhaus gibt es
verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten. In der Verwaltung
in Meppen wird dabei die Ausbildung zur
Bürokauffrau/zum Bürokaufmann angeboten. Nachdem
im Jahr 2010 unsere erste Auszubildende die
Prüfungen erfolgreich abschloss, ist der Platz an
diesem Schreibtisch bisher frei geblieben. Den Ausbildungsplatz
halten wir interessierten Jugendlichen
unserer Einrichtung vor.
Gern möchte ich ein wenig das Interesse zu dieser
Ausbildung wecken, denn ich kann viele positive
Dinge über diesen Beruf berichten. Die Ausbildung
bietet eine solide Ausgangslage für die berufliche
Zukunft. Gute Bürokaufleute sind in der Arbeitswelt
sehr gefragt und auch aufgrund von verschiedenen
Weiterbildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten
gibt es gute Aufstiegsmöglichkeiten.
Die Ausbildungszeit in unserer Verwaltung ist nach
einem betrieblichen Ausbildungsplan gestaltet, so
dass die Auszubildenden verschiedene Bereiche in
einer Verwaltung kennenlernen und so im Rahmen
einer fundierten Anleitung und Begleitung ihre ersten
beruflichen Erfahrungen sammeln können. Schwerpunkte
der Ausbildung in unserer Zentrale bilden die
Abteilungen: Telefonzentrale/Empfang, Finanzbuchhaltung,
EDV und das Personalwesen. Wir freuen,
uns, dass wir in der Lage sind, eine fachlich gute
Ausbildung anzubieten - zudem wird der junge
Mensch durch die Kolleginnen der Verselbständi-
gung sozialpädagogisch betreut und unterstützt.
Für alle, die sich überlegen in unserer Verwaltung
als Auszubildender/r tätig werden zu wollen, sollten
allerdings im Vorfeld auch die Anforderungen an den
Beruf kennen und diese für sich prüfen. Sicher können
gewisse Entwicklungsfelder in der sozialpädagogisch
unterstützten Ausbildung bearbeitet werden,
doch sollten bestimmte Voraussetzungen wie ein
freundliches und ausgeglichenes Wesen, ein guter
mündlicher und schriftlicher Ausdruck, die Fähigkeit
zu präzisem Arbeiten, eine umfassende Lernbereitschaft
und Offenheit für die vielfältigen Themen in
der Berufsschule und im Betrieb und vor allem Spaß
und Interesse am Arbeiten mit PC und anderen Bürogeräten
vorhanden sein. So wäre es für den Einstieg
in die Ausbildung wesentlich leichter, wenn die
Fähigkeiten im Umgang mit dem PC über Internet
und PC-Spielen hinausgeht und schon bestimmte
Kenntnisse wie MS Word und Excel in Grundzügen
vorhanden sind.
Wir sind davon überzeugt, dass die Ausbildung unter
diesen Voraussetzungen zu
einer erfolgreichen Lehrzeit wird -
das Ausbilder- und Kollegenteam
setzt sich auf jeden Fall dafür ein.
Bettina Veenaas
Ausbilderin
GfS Emsland
Studieren an der Saxion in Enschede
Enschede (Niederlande) ist eine wahre Studentenstadt,
denn es leben und lernen dort zurzeit ca.
20.000 Studenten. Ich, Katharina Altmann, 22 Jahre
alt, bin eine davon. Ich studiere seit Oktober 2009
an der Saxion Hogescholen in Enschede Sozialpädagogik
in Teilzeit und auf Deutsch. Das sind viele
Informationen auf einmal und ich habe mich mittlerweile
auch an die Fragen, (Warum Teilzeit? Wieso
auf Deutsch?) gewöhnt. Teilzeit bedeutet, dass ich
einmal in der Woche einen Studientag habe, bei mir
ist es der Montag, an dem ich in Enschede an Vorlesungen
teilnehme, Gruppenarbeiten absolviere
und natürlich auch Prüfungen ablege. Wissenswert
ist es, dass in den Niederlanden nicht in Semester
gerechnet wird, sondern in Quartalen. In einem Studienjahr
gibt es somit vier Quartale, mit je ca. 10
Wochen. Der gesamte Unterricht und alle Prüfungen
finden auf Deutsch statt. Dies ist ein Angebot der
Niederländer, zugänglich für jeden, egal welcher
Staatsangehörigkeit. Nach meinem Wissen gibt es
aber seit Jahren nur noch Deutsche in diesen Kursen.
Das gesamte Studium dauert vier Jahre. Im
ersten Jahr ist die Orientierung im sozialen Bereich
von Bedeutung, sowie Kommunikation und Entwicklung
von Teams und Gruppen. Kleinere Einblicke
erhält man schon in Recht, Entwicklungspsychologie
und Beratungssituationen. Mein Praktikum habe ich
zu der Zeit in Aschendorf in der Kinder- und Jugendpsychiatrie
absolviert. Das zweite Jahr liegt
schwerpunktmäßig bei der professionellen Entwicklung,
Verhaltensbildern, noch mehr Recht und
Team- sowie Präventionsarbeit. Die kommenden
Jahre halten noch viele interessante Themen wie
Forschung, Supervision, Qualitätsmanagement,
Intervision, Hilfe bei Gewaltanwendung, weitere
Teamarbeit und Teamleitung bereit. Im letzten Jahr
dreht sich das meiste jedoch nur noch um die Arbeit
für den Bachelor of social Work. Die Niederländer
sind sehr lockere Menschen, immer für einen Spaß
zu haben und man bekommt sofort das Du angeboten.
Man wird dort nicht unter Druck gesetzt, nicht
regelmäßig abgefragt, ob wir auch schon alles fertig
haben und es werden keine Aufgaben kontrolliert.
Erreicht man jedoch nicht eine bestimmte Punkteanzahl
(es gibt 60 Punkte pro Jahr) fliegt man entweder
von der Hochschule oder man darf vielleicht
noch ein Jahr wiederholen. Das Motto lautet: „Wir
sind alle erwachsene Menschen und Erwachsene
können selbstständig lernen.“
Ausgabe 81 36 KiM ®