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VIRGILIO E STESICORO Una ricerca sulla Tabula Iliaca Capitolina *

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Theophrast und der Ostrakismos des Theseus<br />

135<br />

rekt vergleichbar sind hingegen die Angaben über Theseus’ Ende auf<br />

Skyros, und hier zeigt sich eine grundlegende inhaltliche Diskrepanz:<br />

Fällt Theseus in der Heimholungs-Version als Unschuldiger<br />

der zhlotup¤a des Lykomedes zum Opfer, so erscheint seine Tötung<br />

in der Pausanias-Atticista-Version als durch eigenes Fehlverhalten<br />

gewissermaßen selbst provoziert (§piy°menow tª LukomÆdouw érxª<br />

ka‹ peir«n tØn guna›ka aÈtoË). Dieser gravierende Unterschied<br />

macht es höchst wahrscheinlich, daß wir es hier tatsächlich mit zwei<br />

voneinander unabhängigen Überlieferungsvarianten zu tun haben.<br />

Damit stellt sich nun allerdings die Frage, ob die <strong>Una</strong>bhängigkeit<br />

der den Testimonien der Heimholungs-Version einerseits,<br />

der Notiz des Pausanias-Atticista andererseits zugrundeliegenden<br />

Traditionen, die wir hinsichtlich der ‚Rahmenhandlung‘ feststellen<br />

konnten, auch für den uns allein interessierenden Punkt, die Behauptung<br />

der ‚Ostrakisierung‘ des Theseus, gilt. Läßt sich dies<br />

erhärten, so wäre weiters zu fragen, ob wir den in der Pausanias-<br />

Atticista-Version als Gewährsmann genannten Peripatetiker<br />

Theophrast als den Urheber dieser Vorstellung oder lediglich als<br />

Vermittler eines schon vor seiner Zeit aufgekommenen Geschichtsbildes<br />

anzusehen hätten.<br />

Vergleichen wir die entsprechenden Abschnitte in unseren<br />

Texten, so fällt auf, daß nur in der auf Theophrast zurückgeführten<br />

Version ausdrücklich hervorgehoben ist, daß Theseus in Athen „als<br />

erster“ (pr«ton) ostrakisiert worden sei, weiters aber kein Hinweis<br />

auf die Umstände gegeben wird. Ein solcher findet sich hingegen<br />

in den drei Testimonien der ‚anonymen‘ Version, wo die verleumderischen<br />

Anklagen eines gewissen Lykos als Grund für die Ostrakisierung<br />

des Heros angeführt sind.<br />

Nun findet sich in den überlieferten Teilen von Theophrasts<br />

Œuvre neben der in der Pausanias-Atticista-Version zugrundegelegten<br />

Stelle aus den Politikå prÚw toÁw kairoÊw noch eine weitere<br />

Stelle, die auf Theseus’ Verbannung und Ende Bezug nimmt. Es<br />

handelt sich um eine Partie aus dem sechsundzwanzigsten Kapitel<br />

der Charaktere, wo Theophrast die typischen Reden eines Oligarchen<br />

seiner eigenen Zeit referiert (Theophr. char. 26,6):<br />

\pÒte pausÒmeya ÍpÚ t«n l˙tourgi«n ka‹ t«n trihrarxi«n épollÊmenoi;^<br />

ka‹ \…w mishtÚn tÚ t«n dhmagvg«n g°now^, tÚn Yhs°a pr«ton fÆsaw<br />

t«n kak«n tª pÒlei gegon°nai a‡tion: toËton går §k d≈deka<br />

pÒlevn efiw m¤an katagagÒnta luye¤saw basile¤aw: ka‹ d¤kaia<br />

aÈtÚn paye›n: pr«ton går aÈtÚn épol°syai ÍpÉ aÈt«n.

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