VIRGILIO E STESICORO Una ricerca sulla Tabula Iliaca Capitolina *
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Theophrast und der Ostrakismos des Theseus<br />
157<br />
lieferten Ostrakismos-Abhandlung zu klären sein. Der Vergleich<br />
zeigt, daß die beiden Texte nicht nur im verfahrenstechnischen Teil,<br />
wo die wörtlichen Entsprechungen keinen Zweifel offen lassen,<br />
sondern auch im historisch orientierten zweiten Abschnitt enge<br />
Übereinstimmungen aufweisen: In beiden Stellen wird hervorgehoben,<br />
daß mit der Verbannung des Hyperbolos die Anwendung<br />
des Ostrakismos an ihr Ende gekommen sei (Schol. Aristoph. equ.<br />
855: m°xri d¢ ÑUperbÒlou ı ÙstrakismÚw proely∆n §pÉ aÈtoË katelÊyh;<br />
FGrHist 328 F 30: metå toËton d¢ katelÊyh tÚ yow); 67 darüber<br />
hinaus läßt sich feststellen, daß beide Texte einander ergänzen:<br />
Wo in Schol. Aristoph. equ. 855 der hohe soziale Status und das<br />
Ansehen „fast aller“ Ostrakisierten betont werden (sxedÚn d¢ ofl<br />
xari°statoi pãntew »strak¤syhsan, . . . ), findet sich in FGrHist<br />
328 F 30 der Ausnahmefall des Hyperbolos in einer Weise erwähnt,<br />
die eine vorherige Nennung der ‚hochangesehenen‘ Ostrakismosopfer<br />
vorauszusetzen scheint (mÒnow d¢ ÑUp°rbolow §k t«n édÒjvn<br />
§jvstrak¤syh). Weiters scheint die im Aristophanes-Scholion zu<br />
findende Feststellung m°xri d¢ ÑUperbÒlou ı ÙstrakismÚw proely≈n<br />
eine Information über den Beginn der Institution vorauszusetzen;<br />
eine solche bietet wiederum (allerdings nicht an der nach<br />
der Gliederung des Scholions zu erwartenden Stelle, sondern nachgestellt)<br />
die Phrase érjãmenon nomoyetÆsantow Kleisy°nouw von<br />
FGrHist 328 F 30.<br />
Aufgrund dieser Übereinstimmungen können wir davon ausgehen,<br />
daß das Aristophanes-Scholion in seiner ganzen Länge auf<br />
denselben Grundtext zurückgeht wie die von Jacoby in FGrHist<br />
328 F 30 abgedruckte Ostrakismos-Abhandlung.<br />
67) Daß in Schol. Aristoph. equ. 855 das Ende des Ostrakismos in die Zeit<br />
des Hyperbolos (§pÉ aÈtoË [sc. ÑUperbÒlou]), in FGrHist 328 F 30 hingegen in die<br />
Zeit nach seiner Ostrakisierung (metå toËton [sc. ÑUp°rbolon]) datiert wird, scheint<br />
auf den ersten Blick eine Diskrepanz darzustellen; diese löst sich jedoch, wenn wir<br />
den Kontext betrachten: Auch im Aristophanes-Scholion ist, wie der Folgesatz mØ<br />
Ípakousãnt t“ nÒmƒ diå tØn ésy°neian tØn gegenhm°nhn to›w t«n ÉAyhna¤vn<br />
prãgmasin Ïsteron deutlich macht, die Abschaffung des Ostrakismos als das Ergebnis<br />
einer erst nach Hyperbolos’ Ostrakisierung eingetretenen Entwicklung gedacht.<br />
Wir haben also eine Vorstellung zugrunde gelegt, die sich durchaus mit der<br />
in FGrHist 328 F 30 verwendeten Formulierung metå toËton d¢ katelÊyh tÚ yow<br />
paraphrasieren läßt. Durch diese Überlegung erhält zugleich auch Jacobys Entscheidung,<br />
bei der Textkonstitution von FGrHist 328 F 30 dem metå toËton des<br />
Kasilon gegenüber dem im Lex. Cantabr. gebotenen metå toÊtvn den Vorzug zu<br />
geben, eine Stütze.