hier - Herbert Bruhn
hier - Herbert Bruhn
hier - Herbert Bruhn
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
3. Kapitel: Begriffserklärung und Definition von „Integration“ und „Inklusion“<br />
3. Begriffsklärung und Definition von „Integration“ und<br />
„Inklusion“<br />
3.1 Integration<br />
Das Wort Integration kommt aus dem Lateinischen („integratio“, „integrare“) und<br />
bedeutet Ergänzung, Erneuerung oder auch „Wiederherstellung eines Ganzen“.<br />
Geht man noch genauer auf die lateinische Herleitung ein, lassen sich die<br />
lateinischen Stämme „tangere“ (berühren), „tactus“ (Berührung), sowie „intactus“<br />
(unberührt, ganz) finden.<br />
Allgemein bezeichnet Integration heute jedoch die Einfügung, beziehungsweise<br />
Eingliederung in ein Ganzes, oder auch die Anpassung oder Angleichung, wobei<br />
man immer den Zusammenhang sehen sollte. 17<br />
Es gibt verschiedenste Bereiche, in denen man den Begriff „Integration“ findet. Uns<br />
interessiert <strong>hier</strong> besonders Integration in der Pädagogik und im<br />
sozialwissenschaftlichen Bereich. In der Pädagogik versteht man unter „Integration“<br />
die Einbeziehung besonderer Eigenschaften, Verhaltens-und Denkweisen in das<br />
Bildungs-und Erziehungssystem. Im sonderpädagogischen Bereich wird Integration<br />
als Eingliederung benachteiligter Schüler gesehen.<br />
„Im schulischen Bereich unterscheidet man zwischen zielgleicher und<br />
zieldifferenter Integration. Bei zielgleicher Integration streben alle Schüler das<br />
gleiche Bildungsziel an, bei zieldifferenzierter Integration wird ein Bildungsziel an<br />
die Fähigkeiten eines Schülers angepasst.“ 18<br />
Ein gutes Beispiel für integrative Pädagogik sind die Montessori-Schulen. Diese<br />
verwenden im Gegensatz zu frontalem Unterricht einen offenen Unterricht. Nicht<br />
nur Schüler mit unterschiedlichem Alter, sondern auch mit verschiedenen<br />
Behinderungen werden in den regulären Unterricht integriert. Durch<br />
selbstverantwortliches Lernen profitieren die leistungsschwächeren Schüler von der<br />
Hilfe durch die leistungsstärkeren Schüler, die wiederum durch die zu leistende<br />
Hilfe profitieren. Hierdurch bleiben Lerninhalte stärker im Gedächtnis. Zudem<br />
werden auch soziale Kompetenzen gefördert, in dem man sich gegenseitig hilft. 19<br />
3.2 Inklusion<br />
Der Begriff „Inklusion“ kommt aus dem Lateinischen („inclusio“, „includere“) und<br />
bedeutet „ Einschluss“. Inklusion schließt den Vorbehalt des „Anderssein“ von<br />
vornherein aus und soll darauf aufmerksam machen, dass noch nachhaltiger dafür<br />
gesorgt werden muss, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderung ,<br />
Begabung, Migrationshintergründen, ethnischen, sprachlichen, kulturellen und<br />
sozialen Benachteiligungen etc. ohne Einschränkungen am normalen<br />
gesellschaftlichen Leben als vollwertiges Mitglied teilnehmen zu lassen.<br />
17 http://www.sign-lang.uni-hamburg.de/projekte/slex/seitendvd/konzepte/l52/l5211.htm<br />
18 http://de.wikipedia.org/wiki/Integrative_Pädagogik<br />
19 Schöler 2009, S. 9ff<br />
10