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Kapitel 9: Meinungsbild der Studentenschaft<br />

Studentin im 6.Semester, Sonderpädagogik und Textil:<br />

„1. Inklusion ist vom Begriff der Integration abzugrenzen. Integration bedeutet<br />

etwas zuvor Ausgeschlossenes wieder einzuschließen, also zu integrieren, wobei die<br />

Inklusion meint, von Beginn nicht erst auszuschließen und dann wieder<br />

einzuschließen, sondern direkt davon auszugehen, dass es normal ist, dass eine<br />

Gesellschaft so ist wie sie ist und sie zu nehmen wie sie ist. Deshalb fordert sie auch<br />

für das Schulsystem, dass alle gemeinsam unterrichtet werden. Das heißt, dass ein<br />

interdisziplinäres Team entstehen würde usw. Menschen mit Behinderung gehören<br />

zur Gesellschaft, sowie Menschen ohne Behinderung. Inklusion fordert eine<br />

Gleichberechtigung und im Zusammenhang mit der Konvention für Behinderte<br />

fordert sie einen inklusiven Bildungsweg. Inklusion ist zurzeit hochaktuell in<br />

politischen Debatten.<br />

2. Das Problem ist oft, dass viele die Begrifflichkeiten Integration und Inklusion<br />

fälschlicherweise gleichsetzen. Ich persönlich halte sehr viel vom Konzept der<br />

Inklusion und wünschte mir mehr davon inhaltlich in den Ausbildungen für alle<br />

Lehrämter und Berufen in Bildungseinrichtungen. Bedauerlicherweise steht das<br />

deutsche Schulsystem mit der Selektion im Gegensatz zur Inklusion und verhindert<br />

sie oft. Konventionen zeigen jedoch, dass ein Recht zur Inklusion besteht und sie<br />

demnach einklagbar ist. Natürlich sehe ich hohe Anforderungen an alle, die den<br />

inklusiven Weg gehen, denke jedoch, dass dieser notwendig ist. Auf politischer<br />

Ebene stehen <strong>hier</strong> meiner Ansicht nach jedoch noch viele Verhandlungen über<br />

Veränderungen vor allem im Schulsystem und im Ausbildungssystem zu Gunsten<br />

der Inklusion an.<br />

3. Ich hoffe, dass mein Berufsweg noch sehr davon beeinflusst wird. Ich denke<br />

sowohl auf politischer Ebene wird sich in dieser Hinsicht noch etwas ändern, als<br />

auch direkt für mich im Referendariat und weiterem Berufsweg. Zum einen weil ein<br />

inklusiver Bildungsweg ein Recht für jedermann ist und demnach sowieso<br />

zwangsläufig wahrscheinlich der Weg in die Richtung der Inklusion geht, zum<br />

anderen weil ich persönliches Interesse habe, dass eine Beschulung durch ein<br />

interdisziplinäres Team erfolgt. Dadurch kann viel individueller und meiner<br />

Meinung nach erfolgreicher und fortschrittlicher gelernt und gelehrt werden.“<br />

Studentin im 6. Semester, Sonderpädagogik und Deutsch:<br />

„1. Über Inklusion gibt es so viel zu erzählen, dass es schwer fällt, diese Frage zu<br />

beantworten. Wenn man allein den Index für Inklusion betrachtet, lässt sich ein<br />

großer Umfang an Bereichen entdecken, die in diesem Zusammenhang erwähnt<br />

werden könnten und sich dabei noch nicht einmal auf alle Bereiche einer inklusiven<br />

Gesellschaft beziehen würden. An dieser Stelle möchte ich aber nur kurz ein paar<br />

der wesentlichen Grundzüge nennen. Inklusion meint die uneingeschränkte<br />

Teilhabe aller Menschen unserer Gesellschaft. Dabei geht es nicht nur, wie man<br />

schnell vermuten könnte, um den Bereich der Behinderungen, sondern auch um<br />

Herkunft, Erstsprache, Geschlecht, religiöse Ansichten etc., also jene Bereiche, die<br />

zur Ausgrenzung von Menschen führen können. Statt eine solche Ausgrenzung<br />

zuzulassen, geht es in der Inklusion darum, die Heterogenität der Menschen in einer<br />

Gemeinschaft wertzuschätzen, positiv wahrzunehmen und zu nutzen.<br />

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