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Kapitel 6: „Inklusive Schule- Leben und Lernen mittendrin“ (Pius Thoma und Cornelia Rehle)<br />

Kindern, dem Lehrer, den Eltern und den Schulbehörden gegenüber genügen. Die<br />

fachliche Qualifikation ist demnach für eine gelingende Integration erforderlich.<br />

Jedoch ist die Stellung derzeit noch nicht anerkannt, wenn man die Gewährung der<br />

finanziellen Mittel betrachtet.<br />

„Die Ursache liegt vor allem im bisher nicht erfolgten Schritt hin zu einer<br />

veränderten schul- bzw. sozialgesetzlichen Anerkennung als Basis für das<br />

Berufsbild eines Integrationsbegleiters.“ (S. 229).<br />

Die Aufgaben des Integrationsbegleiters sind breit gefächert. Große Flexibilität,<br />

Offenheit und fundierte integrationspädagogische Kompetenz sind Voraussetzung<br />

für ein „Überleben“ des Integrationsbegleiters.<br />

„Der kompetente Integrationsbegleiter berücksichtigt die kognitiven, sozialen,<br />

emotionalen, körperlichen, wahrnehmungsbezogenen und kommunikativen<br />

Persönlichkeitsbereiche und die jeweils vorliegenden Umfeldbedingungen.“<br />

(S. 231).<br />

Je nach Förderbedarf des Kindes gibt er Hilfestellungen bei den Aufgaben, in dem<br />

er ermuntert und motiviert, sowie die Arbeitsanweisungen des Lehrers verdeutlicht.<br />

Je nach Wunsch des Lehrers führt er spezielle Übungen (z.B.<br />

Wahrnehmungstraining, Leseförderung etc.) mit dem Kind durch und begleitet<br />

kleine Schülergruppen bei der gemeinsamen Arbeit. Der Integrationsbegleiter<br />

erleichtert oder erschwert das Lernangebot, organisiert bestimmte Materialien und<br />

Medien und gibt Hilfestellung bei bestimmten körperlichen Behinderungen, zum<br />

Beispiel durch Handführung. Wenn notwendig werden zudem auch pflegerische<br />

Hilfen übernommen. Das Ziel ist es, dass das Kind immer weniger auf Betreuung<br />

und Hilfen angewiesen ist und den Schulalltag mit hoher Selbstverständlichkeit<br />

absolviert (S. 232f). Besonders wichtig sind Kommunikation und Absprachen des<br />

Integrationsbegleiters mit den Lehrern und Eltern des jeweiligen Kindes.<br />

Am Ende des Buches „Inklusive Schule- Leben und Lernen mittendrin“ stellt sich<br />

Johann Horvath die Frage, ob Inklusion das Ende der Sonderpädagogik sei und<br />

kommt zu dem Fazit, dass Sonderpädagogik nicht überflüssig sei, sondern sie den<br />

Heterogenitätsgedanken erweitern und intensivieren würde.<br />

„In integrativen Klassen ist insbesondere die Rolle des Sonderpädagogen starken<br />

Veränderungen unterworfen. Der Sonderpädagoge hat keine eigene Klasse mehr<br />

und ist stundenweise anwesend. Obwohl der Sonderpädagoge in seinem Kern ein<br />

Pädagoge für besondere Aufgaben und besondere Kinder ist, sollte er dies in<br />

integrativen Klassen nicht ausschließlich und nicht längerfristig sein. Eine starre<br />

Abgrenzung der unterschiedlichen Qualifikationen und die Etablierung spezieller<br />

Zuständigkeiten für einzelne Kinder, bestimmte Fächer und besondere Aufgaben<br />

sind konzeptwidrig.“ 37<br />

Eine Bedingung einer inklusiven Schule aus sonderpädagogischer Sichtweise stellt<br />

zunächst die inklusive Schule in Kooperation mit sonderpädagogischer<br />

Professionalität dar. Zudem sind flexible jahrgangsübergreifende Eingangsstufen an<br />

der Grundschule, sowie eine extensive Ausweitung aller mobilen<br />

sonderpädagogischen Dienste Voraussetzung. Die sonderpädagogischen<br />

37 Antor, Bleidick 2001, S. 76-80.<br />

35

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