hier - Herbert Bruhn
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Kapitel 5 : „Die besondere Normalität“- Inklusion von Schüler/Innen mit Behinderung<br />
(Diano Ianes)<br />
durch Ersetzten verschiedener Input- und Handlungskompetenzen in irgendeiner<br />
Form möglich gemacht. Falls dies nicht funktioniert, sollte man vereinfachen. Bei<br />
der Vereinfachung verringert man die Schwierigkeit des Ziels, indem man auf eine<br />
oder mehrere Komponenten einwirkt (S. 57). Bei der Auswahl der zu verwendeten<br />
Materialien werden die gleichen Mittel und die gleichen Bücher mit den<br />
angemessenen Maßnahmen und nötigen Erleichterungsstrategien bevorzugt.<br />
Scataglini und Giustini (1998) schlagen drei Ebenen der Vereinfachung zum<br />
Bearbeiten von Texten vor. Die erste Vereinfachungsebene stellt die Hervorhebung<br />
des Textes dar. Wesentliche Begriffe werden <strong>hier</strong> visuell hervorgehoben. Daraufhin<br />
folgt die Schematisierung und Umstrukturierung des Textes. Informationen werden<br />
<strong>hier</strong> vervollständigt und ergänzt. Die dritte Vereinfachungsebene ist die<br />
Reduzierung des Textes. Der Text wird <strong>hier</strong> auf ein Minimum gekürzt, so dass<br />
schließlich nur noch die Hauptaussagen stehen bleiben.<br />
Zudem folgen nun in den nächsten Kapiteln grundlegende Lehr- und Lernstrategien,<br />
sowie metakognitive Strategien, die speziell durch die Mitschüler vermittelt werden.<br />
Zu den grundlegenden Lehr- und Lernstrategien gehören „die Task-Analysis“, „Die<br />
Techniken des Prompting und Fading“, “Techniken für das „fehlerlose“ Erlernen<br />
von Unterscheidungsfähigkeiten“, “Modeling“, „Positive Verstärkung und<br />
extrinsische Motivation“, „die Techniken Shaping und Chaining“, und die<br />
“Strategien der Generalisierung und Erhaltung“. Diese Strategien werden im<br />
Folgenden kurz definiert.<br />
Die „Task-Analysis“ heißt übersetzt „Aufgabenbeschreibung“. Hier werden die<br />
einzelnen motorischen, verbalen oder kognitiven Verhaltensweisen aufgelistet.<br />
Beim „Prompting“ werden besondere Hinweise (so genannte Prompts) zum Lösen<br />
einer Aufgabe gegeben. „Fading“ bedeutet in diesem Zusammenhang den<br />
zeitweiligen Einsatz dieser Hinweise. Ziel ist es, verschiedene Reize unterscheiden<br />
zu lernen. Die „fehlerlosen“ Lerntechniken sollen reizdifferenziertes Lernen auf<br />
verschiedene Arten erleichtern, ohne den Schüler dabei Fehler machen zu lassen.<br />
Das „Modeling“ lässt sich auf das bekannte „Modell-Lernen“ nach Alfred Bandura<br />
zurückführen. Der Schüler beobachtet <strong>hier</strong>bei eine Person, die ein bestimmtes<br />
Verhalten ausführt, dass eine Reaktion von außen erfährt. Diese wird beobachtet<br />
und vom Schüler positiv oder negativ eingeordnet. Somit kann der Schüler sich<br />
selbst ein Bild machen, auf welches Verhalten welche Reaktion zu erwarten wäre.<br />
Die „positive Verstärkung“ erklärt sich schon mit dem Namen selbst. Sie ist ein Teil<br />
der operanten Konditionierung nach Skinner und folgt um die<br />
Auftretenswahrscheinlichkeit eines bestimmten Verhaltens zu erhöhen, bzw. zu<br />
verstärken. Dies stellt zugleich eine extrinsische Motivation dar. Ein Verhalten<br />
wird von außen belohnt. Der Betroffene wird motiviert und die Wahrscheinlichkeit<br />
ist hoch, dass er dieses bestimmte Verhalten auf einen bestimmten Reiz<br />
wiederholen wird. Beim „Shaping“ werden bestimmte Verhaltensmuster gelöscht<br />
und das gewünschte Verhalten verstärkt (auch differenzielle Verstärkung genannt).<br />
Das „Chaining“ wird bei einer Kette von Verhaltensmustern eingesetzt. Das zuletzt<br />
gelernte Verhalten in der Kette wird als sekundärer Verstärker verwendet, um das<br />
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