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Kapitel 8: Meinungen aus Politik und Tagespresse<br />

8. Meinungen aus Politik und Tagespresse<br />

Zunächst werde ich auf zwei, mir besonders wichtig erscheinende, Artikel aus<br />

Zeitungen eingehen. Der erste Artikel „Eine Schule für alle?“ erschien am<br />

17.12.2009 in der „rheinischen Merkur“, der zweite wurde am 4.Februar 2010 unter<br />

dem Titel „Das Recht auf Miteinander“ in der Zeit veröffentlicht.<br />

8.1 „Eine Schule für alle?“<br />

In „Eine Schule für alle“ berichtet Astrid Prange über die aktuelle Diskussion, die<br />

seit der Ratifizierung der UN-Behindertenkonvention am 26.März 2009 vor allem in<br />

der Schulpolitik im Vordergrund steht. Politiker aller Parteien bekämen die<br />

Unzufriedenheit der Eltern beeinträchtigter Kinder zu spüren. Rund 400.000-<br />

500.000 Kinder besuchten im Durchschnitt die Förder- und Sonderschulen und<br />

blieben meist ohne Abschluss. Seit 1999 sei jedoch der Anteil der<br />

förderbedürftigen Kinder an Regelschulen von 11,6 Prozent auf knapp 20 Prozent<br />

gestiegen.<br />

Astrid Prange stellt die Frage, ob die „inklusive Bildung“ der UN-<br />

Behindertenrechts-Konvention überhaupt praxistauglich ist und nicht nur eine<br />

utopische Sichtweise darstellt. Andere Länder, wie zum Beispiel Italien oder die<br />

skandinavischen Länder zeigen, dass gemeinsames Lernen möglich sei.<br />

Nicht nur Kultusminister Helmut Rau und schulpolitische Sprecherin der<br />

Landtagsfraktion der Grünen, Renate Rastätter, sind überzeugt von einer<br />

bildungspolitischen Wandlung. Die Kultusministerkonferenz arbeitet nun daran, auf<br />

die Forderungen der UN-Konvention einzugehen.<br />

Die meisten Bundesländer, ausgenommen von Hamburg, Bremen und Schleswig-<br />

Holstein, seien jedoch noch weit entfernt von einem inklusiven Denken im<br />

Schulsystem.<br />

In Nordrhein-Westfalen werde zudem derzeit stark diskutiert, jedoch kommt der<br />

Ministeriumssprecher zu dem Fazit, dass man zunächst um Verständnis an den<br />

Schulen und Umgestaltungen der Schulgebäude werben sollte. Hierzu braucht das<br />

Bundesland jedoch finanzielle Unterstützung, die bisher vom Ministerpräsident<br />

Rüttgers zwar versprochen, aber nicht eingehalten wurde.<br />

In Baden- Württemberg schließe die nun auch für förderbedürftige Kinder<br />

allgemeine Schulpflicht nicht aus, dass diese Schüler an eine Förderschule kommen.<br />

Schließlich sagt der Hamburger Professor für den Fachbereich Lernen und<br />

Integration, Hans Wocken, dass die UN-Behindertenrechtskonvention weder<br />

Gymnasien, noch Sonderschulen verbiete und somit zur Gliederung des<br />

Schulsystems keine konkreten Einschränkungen vornimmt. Einige Politiker bleiben<br />

jedoch positiv bestärkt und hoffen und kämpfen für ein kommendes „Inklusives<br />

Schulsystem“.<br />

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