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Kapitel 5 : „Die besondere Normalität“- Inklusion von Schüler/Innen mit Behinderung<br />

(Diano Ianes)<br />

„[…] nur deshalb angestellt, um auf die Möglichkeit hinzuweisen, dass eine<br />

Lehrkraft wegen einer -hoffentlich vorübergehenden- menschlichen oder<br />

beruflichen Schwierigkeit ihrerseits gelegentlich eine Art „falsche positive<br />

Wahrnehmung“ erzeugt, wobei sie die Problematik im Schüler sieht, während das<br />

Problem tatsächlich in ihr selbst liegt.“ ( S. 22)<br />

Zur Definition des „besonderen Förderbedarfs“ erläutert der Autor das<br />

ICF(International Classification of Functioning, Disability and Health)-Modell der<br />

Weltgesundheitsorganisation. Das Modell beschreibt, in wie fern eine Person “voll<br />

funktionsfähig“ ist. Das Kind „funktioniere“ gut, wenn biologische<br />

Wachstumsschübe mit den verschiedenen Lernformen und den menschlichen<br />

Beziehungen im Einklang sind. „ Die Funktionsfähigkeit im Erziehungsbereich ist<br />

also eine Verflechtung von Biologie, Erfahrungen im Umfeld, Aktivitäten und<br />

Initiativen des Kindes.“ (S. 26). Die Fähigkeit zu funktionieren resultiert also aus<br />

den eigenen Körperfunktionen und Körperstrukturen, den persönlichen Fähigkeiten<br />

und der sozialen Integration. Mit nicht funktionsfähigen Körperstrukturen sind<br />

„Fehlbildungen oder Fehlen von Gliedmaßen, Organen oder Teilen davon, wie z.B.<br />

zerebrale Strukturen oder Strukturen, die für die Lautbildung oder die<br />

Fortbewegung notwendig sind“, gemeint. Einschränkungen von Körperfunktionen<br />

sind Hör-, Seh-, motorische und sensomotorische Störungen,<br />

Aufmerksamkeitsdefizite, Gedächtnisschwierigkeiten etc. Diese beeinflussen die<br />

persönlichen Aktivitäten und somit auch die eigene Leistung in verschiedenen<br />

Bereichen, welches wiederum einen Einfluss auf die soziale Integration haben kann.<br />

Die Umweltfaktoren und die personenbezogenen Faktoren beeinflussen sich <strong>hier</strong>bei<br />

gegenseitig.<br />

„Wenn die verschiedenen Faktoren positiv interagieren, wächst das Kind gesund<br />

auf und „funktioniert“ vom Erziehungs- und Lernstandpunkt aus gut, andernfalls<br />

wird die Funktionsfähigkeit geschädigt, beeinträchtigt und durch Krankheit und<br />

besonderem Förderbedarf geprägt sein, etc.“ ( S. 27)<br />

Die Aufgabe des Lehrers oder des Erziehers liegt somit in der Betrachtungsweise<br />

der gesamten Konstellation.<br />

Abbildung 1: Die globale Situation eines Menschen in Anlehnung an die ICF 24<br />

24 Ianes 2009, S. 27<br />

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