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2.Kapitel: Zur aktuellen Diskussion und Umsetzung von „Integration“ und „Inklusion“<br />

alle gelten als „normale Schüler“. Da nun niemand mehr ausgesondert wird, werden<br />

die Förderschulen überflüssig. Es gibt demnach nur noch „eine Schule für alle“. Es<br />

werden alle Schüler von unterschiedlichen Pädagogen gemeinsam unterrichtet.<br />

Trotzdem soll <strong>hier</strong> jedes Kind individuell gefördert werden. Die Schulen sind<br />

verpflichtet, die zu benötigenden Hilfsmittel für jeden einzelnen Schüler<br />

bereitzustellen. 5 Oft ist es sinnvoll Sonderpädagogen oder andere spezielle<br />

Hilfskräfte, zum Beispiel Logopäden oder Ergotherapeuten, einzusetzen. Sie sollen<br />

entweder die Lehrer beraten oder direkt mit dem Kind mit besonderem Förderbedarf<br />

arbeiten. Jedoch sollen auch diese Hilfeleistungen ohne jegliche Aussonderung<br />

stattfinden. Hervorzuheben ist, dass jedes Kind einer inklusiven Klasse ein Recht<br />

auf Förderung durch einen Sonderpädagogen hat. Das Ziel <strong>hier</strong>bei ist mehr<br />

Chancengleichheit und vor allem ein hoher Bildungsstandard. 6<br />

Zu der Idee von Inklusion gehört, dass alle Pädagogen im Stande sind, Kinder mit<br />

besonderem Förderbedarf zu unterrichten. Hierfür werden unter anderem<br />

Fortbildungsmaßnahmen bereitgestellt. Inklusion setzt nicht nur die Toleranz des<br />

„Anderssein“ voraus, sondern auch die Abschaffung alltäglicher Dinge, z.B. der<br />

Ziffernbenotung, die dies bislang verhinderten. Damit eine erfolgreiche Umsetzung<br />

der Inklusion gelingen kann, müssen somit teilweise bisherige Konzepte, Ideen und<br />

Vorschläge von alten Schulformen verworfen werden. Es muss sich auf neue<br />

Lehrpläne eingelassen werden. Zu den neuen Konzepten gehören dann zum Beispiel<br />

das Unterrichten in altersgemischten Klassen, die offene Unterrichtsform und neue<br />

räumliche Gestaltungsmöglichkeiten. Eine inklusive Schule verzichtet auf das<br />

Prinzip der Homogenität in den Klassen und legt viel Wert auf die<br />

Unterschiedlichkeit in der Bildung. Hierfür benötigt sie keine bestimmten<br />

Konzepte, sondern sie ist vielmehr auf eine flexible Anwendung von<br />

unterschiedlichen Unterrichtsmethoden angewiesen. 7 Eine mögliche Umsetzung<br />

wäre eine Raumaufteilung für verschiedene Fächer. Die jeweiligen Räume würden<br />

zum Beispiel in eine Bücherecke, eine Computerecke und eine Lese- und<br />

Schreibecke aufgeteilt. Die Schüler können selbst entscheiden, was sie lernen<br />

möchten und planen somit indirekt ihren eigenen Unterricht. Bei dieser Art von<br />

Selbstorganisation müssen sich die Schüler ihre Lerninhalte selbst beibringen,<br />

bekommen jedoch durch die Lehrperson und durch geeignete Materialien und<br />

Medien Unterstützung. Diese Hilfestellungen sind an die individuellen Bedürfnisse<br />

der Schüler angepasst. Schüler lernen somit sehr früh ein selbsterschließendes<br />

Lernen. 8<br />

2.2 Diskussionspunkte<br />

Von Kritikern der inklusiven Pädagogik kommt oft der Einwand, dass hochbegabte<br />

Schüler nicht mehr ihren Fähigkeiten entsprechend gefördert werden. Jedoch gibt es<br />

<strong>hier</strong> Studien (vgl. auch Pisa-Studie), die diese These widerlegen und zeigen, dass<br />

5 http://www.unescobkk.org/fileadmin/user_upload/appeal/IE/Publications_and_reports/<br />

open_file_on_ie.pdf<br />

6 /7 Wocken 2000, S. 492 – 503<br />

8 http://de.wikipedia.org/wiki/Inklusive_Pädagogik<br />

6

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