hier - Herbert Bruhn
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Kapitel 6: „Inklusive Schule- Leben und Lernen mittendrin“ (Pius Thoma und Cornelia Rehle)<br />
6. „Inklusive Schule -Leben und Lernen mittendrin“<br />
(Pius Thoma und Cornelia Rehle)<br />
Dieses Buch, ein aktueller Beitrag zur inklusiven Bildung von Pius Thoma und<br />
Cornelia Rehle, erschien im März 2009. Zuerst werden theoretische Grundlagen<br />
vorgestellt, woraufhin Fallbeispiele folgen. An dritter Stelle folgt das Kapitel<br />
„Inklusive Schulkultur- Inklusiver Unterricht“. Hier werden verschiedenste<br />
Grundlinien einer inklusiven Didaktik, Ideen und Anmerkungen zur Umsetzung<br />
einer inklusiven Schule beschrieben. Das folgende Kapitel, „Partner einer<br />
inklusiven Schule“, greift die Rolle der Begleiter und Unterstützer der integrativen<br />
und inklusiven Bildung auf.<br />
„Manchmal ist es sehr hilfreich, möglichst wenig über ein Krankheitsbild zu<br />
wissen, weil man dann gezwungen ist, sich den Menschen anzuschauen, und sich<br />
mit ihm auseinanderzusetzen. Dies ist gut so, weil ein behinderter Mensch<br />
zuallererst Mensch ist, und dann folgt lange nichts, und dann kommt erst die<br />
Behinderung zum Tragen. Ich wünsche es jedem anderen behinderten Kind, dass es<br />
auf normale Schulen gehen kann, denn jeder hat das Recht, zuerst als Mensch<br />
angesehen zu werden.“<br />
Nach dieser Aussage einer Betroffenen versuchen die Autoren deutlich zu machen,<br />
dass sie die These vertreten, dass Integration ein Grundrecht aller ist. Sie ist<br />
unteilbar und kann überall gelingen (S. 9). Die Autoren sind der Meinung, dass<br />
inklusive Strukturen zuerst in den Köpfen der Menschen beginnen müssen. Die<br />
strukturellen Veränderungen ergeben sich dann oft während der Umsetzung. Ein<br />
weiteres Kind wird <strong>hier</strong>zu zitiert:<br />
„Es sind die wahren Zäune wohl in den Herzen und Köpfen der Menschen<br />
verborgen. Morgen, so hoffe ich werden diese Zäune nieder gerissen, dann haben<br />
Gedanken freien Lauf- und das Leben auch!“<br />
6.1 Theoretische Grundlagen<br />
Pius Thoma und Cornelia Rehle fühlen sich in ihrem Buch diesem Ziel des zuvor<br />
genannten Zitates verpflichtet. Das Kernproblem in der Umsetzung der inklusiven<br />
Erziehung sehen auch sie in unserem gegenwärtigen Schulsystem. Hier sind nicht<br />
nur Kinder mit Behinderungen, sondern auch Kinder mit Migrationshintergrund und<br />
Kinder aus sozialschwachen Familien benachteiligt (S. 16).<br />
Der Menschenrechtsexperte Vernor Munoz unterstellt dem deutschen<br />
Bildungssystem „Tendenzen der Menschenrechtsverletzung auf Bildung aller<br />
Kinder“. 26 Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland gewährleistet in<br />
Artikel 2 die freie Entfaltung eines jeden Menschen und verbietet in Artikel 3 die<br />
Benachteiligung von bestimmten Gruppen, wie zum Beispiel behinderten Menschen<br />
(S. 17).<br />
26 Munoz 2007<br />
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