25.02.2013 Aufrufe

hier - Herbert Bruhn

hier - Herbert Bruhn

hier - Herbert Bruhn

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kapitel 4: „Alle sind verschieden“- Auf dem Weg zur Inklusion in der Schule (Jutta Schöler)<br />

4.2 Integration aus Sicht der Regelschullehrer<br />

Im zweiten Kapitel geht es um die Integration aus der Sicht von Regelschullehrern.<br />

Hier schreibt Jutta Schöler von Denkweisen und Ansichten, die oft Lehrer von<br />

Grund-, Haupt,- und Realschulen haben, wenn sie damit konfrontiert werden, in<br />

Zukunft auch Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf zu unterrichten. Viele<br />

fragen sich, ob sie ihren Schülern in bestimmten Fächern noch gerecht werden<br />

können, die einen nicht überfordern und zugleich niemanden langweilen.<br />

Schon mit der Wahl des Studiums stellen sich die meisten Lehrer darauf ein, keine<br />

beeinträchtigten Kinder in ihrem Unterricht zu haben und spezialisieren sich auch<br />

erst gar nicht auf bestimmte Bereiche der sonderpädagogischen Förderung.<br />

Viele Lehrer bekämen jetzt Angst, wenn sie hören, dass auch nur ein behindertes<br />

Kind in ihre Klasse kommt. Jutta Schöler sieht dies als Gelegenheit zur Kooperation<br />

und der Suche nach den Fähigkeiten des behinderten Kindes. Für sie stehen <strong>hier</strong><br />

mehr die Vorteile als Nachteile im Vordergrund.<br />

Die Autorin spricht von einem Zwei-Pädagogen-Prinzip. Hier sollen zwei Lehrer,<br />

meist ein Regelschullehrer und ein Sonderpädagoge eine Klasse zusammen<br />

unterrichten. Damit dies gelingt, sind gute und regelmäßige Absprachen von Beginn<br />

an notwendig. Es darf nicht einen „ersten“ und einen „zweiten“ Ansprechpartner<br />

geben, sondern beide behalten dieselbe Position. Auch wenn bei der einen<br />

Lehrperson teilweise andere Regeln gelten als bei der Anderen, müssen gewisse<br />

Grundprinzipien und Verhaltensregeln geklärt sein, um Missverständnisse zu<br />

vermeiden. Um das Zwei-Pädagogen-Prinzip zu stärken, sollen die beiden Lehrer<br />

am besten schon vor den Ferien für eine Klasse gewählt sein, um sich dann<br />

ausgiebig kennenzulernen und aufeinander einzustellen. Desweiteren ist ein<br />

regelmäßiges Treffen außerhalb der Schule von Vorteil. Auch begleitende<br />

Fortbildungsseminare tragen zu einem positiven Klassenklima bei (S. 35).<br />

Das Zwei-Pädagogen- Prinzip bedeutet auch, dass sich die beiden Lehrer mit der<br />

Vermittlung vom Lernstoff und dem Beobachten des Verhaltens der Schüler<br />

abwechseln. Das Lernklima soll möglichst offen gehalten werden, damit<br />

unterschiedliche Lernvoraussetzungen respektiert werden können.<br />

„Die entscheidende innere Voraussetzung, die Lehrer/ innen in Integrationsklassen<br />

entwickeln müssen, ist die Akzeptanz der Verschiedenheit der Lernziele[…]Lernen<br />

an einem gemeinsamen Lerngegenstand so zu planen, dass tatsächlich verschiedene<br />

Lernziele von den Kindern erreicht werden können“. (S. 38/39)<br />

4.3 Sonderpädagogen in Integrationsklassen<br />

Im darauf folgenden Kapitel geht es um die Sonderpädagogen in<br />

Integrationsklassen. Welche Erwartungen haben Lehrer der Regelschule nun an<br />

Sonderpädagogen? Auf der einen Seite möchte kein Sonderpädagoge nur die<br />

„Problemkinder“ bekommen und als „Wunderheiler“ abgeschoben werden (S. 43).<br />

Jedoch möchte ein Sonderpädagoge auch nicht umsonst etwas über die<br />

verschiedensten Förderbereiche gelernt haben und jetzt als „normaler“ Grundschul-,<br />

oder Fachlehrer eingesetzt werden. Die Funktion eines Sonderschullehrers an<br />

15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!