UND UMWELTBERICHT 2004 - adidas Group
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Verbesserte Zusammenarbeit mit Zulieferern<br />
Unsere Arbeit mit Zulieferern wurde <strong>2004</strong> von laufenden Veränderungen in unserer Beschaffungskette sowie von<br />
Maßnahmen unserer Beschaffungsorganisation beeinflusst, die auf eine Stärkung unseres Beschaffungsmodells<br />
und der Beziehungen zu unseren Geschäftspartnern abzielten.<br />
Unsere Beschaffungsorganisation befasste sich bereits vor Ablauf des Multifaserabkommens (MFA) damit,<br />
strategische Geschäftspartner in sechs wichtigen Bekleidungsexportländern sowie spezialisierte Produktionsstätten<br />
in Ländern wie Kambodscha und den Philippinen zu identifizieren. Trotz der Konsolidierung unserer Beschaffungskette<br />
haben wir weiterhin eine große Anzahl von Zulieferbetrieben zu überwachen. Dies liegt zum Teil daran,<br />
dass strategische Geschäftspartner neue Herstellungsbetriebe einrichten und ihre Kapazität ausbauen, um<br />
unseren Produktbedarf decken zu können.<br />
Verbesserungen in Bezug auf die Einhaltung unserer Standards sind derzeit bei den meisten unserer<br />
Zulieferer ein reaktiver Prozess: SEA-Mitarbeiter kontrollieren die Betriebe, zeigen Verstöße gegen die Standards<br />
auf und entwickeln entsprechende Maßnahmenpläne, damit der jeweilige Zulieferer die Mängel beseitigen kann.<br />
Dieser Prozess zeigt sich mitunter als aufwendig und wenig wirksam. Statt zu einer nachhaltigen Umsetzung der<br />
Standards führt er oft nur zu unbefriedigenden und bisweilen oberflächlichen Veränderungen. Derzeit entwickeln<br />
wir ein neues Modell für die Umsetzung unserer Standards in Zulieferfabriken, das auf der Einführung besserer<br />
SGU- und Personalmanagementsysteme, unterstützender Schulungen durch unabhängige Experten sowie<br />
strengeren Verifizierungs- und Zertifizierungsschritten basiert.<br />
Im Berichtsjahr führten wir strategische Überwachungsverfahren ein, die eine genaue Feststellung und<br />
Bewertung der Risiken sowie der Ursachen für die Nichteinhaltung ermöglichen. Auf diese Weise können<br />
Abhilfemaßnahmen gewählt werden, die eine effektivere Berücksichtigung des Schulungsbedarfs erlauben<br />
und die Einführung von SGU- und Personalmanagementsystemen begünstigen.<br />
EINFÜHRUNG <strong>UND</strong> ERLÄUTERUNG UNSERER STANDARDS Von unseren Geschäftspartnern erwarten wir grundsätzlich,<br />
dass sie die Arbeitsbedingungen in ihren Betrieben laufend verbessern. Dies geht klar und deutlich aus<br />
unseren Standards of Engagement (SOE) hervor, die die Grundlage unseres Sozial- und Umweltprogramms für<br />
die Beschaffungskette bilden. Die SOE werden durch eine Reihe von Richtlinien und Leitfäden ergänzt. Ausgehend<br />
von den bereits an Zulieferer verteilten Informationen und Materialien erstellten wir <strong>2004</strong> ergänzende Leitfäden<br />
für folgende Bereiche:<br />
> Jugendliche Arbeitnehmer (16 bis 18 Jahre) – sofern das Gesetz ihre Beschäftigung zulässt oder befürwortet<br />
> Präzisierungen bezüglich des Verbotes von Kinderarbeit und Einrichtung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten<br />
> Leibesvisitationen oder „Abtasten“ – unter welchen Umständen dies gesetzlich zulässig und angemessen ist<br />
> Mutterschaftsurlaub – in Ländern, in denen die diesbezüglichen Pflichten des Arbeitgebers nicht gesetzlich<br />
festgelegt sind<br />
> Handhabung rückständiger Lohnzahlungen<br />
> Sicherheitsvorschriften für manuelle Tätigkeiten<br />
> Sicherheitsrelevante Leitlinien für beauftragte Fremdfirmen<br />
> Anforderungen bezüglich Abluft und Ventilation an Arbeitsplätzen.<br />
23 / Verbesserte Zusammenarbeit mit Zulieferern / <strong>adidas</strong>-Salomon Sozial- und Umweltbericht <strong>2004</strong><br />
Richtlinien zur SOE-Durchsetzung Im Laufe des Jahres wurden die Richtlinien für die Durchsetzung unserer SOE<br />
fertig gestellt und intern verteilt – 2005 werden sie an die Zulieferer ausgegeben. Die Richtlinien beschreiben die<br />
Prinzipien der SOE-Durchsetzung sowie die Sanktionen und Abhilfemaßnahmen bei Verstößen. Diese Sanktionen<br />
und Abhilfemaßnahmen umfassen:<br />
> Beendigung des Herstellerrahmenvertrages – bei schwerwiegenden oder wiederholten Verstößen<br />
> Aufforderung zur Produktionseinstellung – in lebensbedrohlichen Situationen oder wenn der<br />
Herstellungsprozess signifikante negative Umweltauswirkungen haben könnte<br />
> Untersuchung durch unabhängige Organisationen – wenn fortwährende oder wiederholte Verstöße<br />
gegen die SOE oder lokale Gesetze eine Angelegenheit des öffentlichen Interesses geworden sind<br />
> Schriftliche Verwarnungen – bei fortlaufenden oder ernsthaften Verstößen<br />
> Überprüfung der Auftragsvergabe<br />
> Anordnung spezieller Projekte – zur Behebung spezifischer Probleme in Bezug auf die Standardeinhaltung.<br />
Zusätzlich zu den schriftlichen Leitfäden für Zulieferer unternehmen wir beträchtliche Anstrengungen,<br />
um weltweit ein einheitliches Konzept der Standardeinhaltung zu verfolgen. Im Mai <strong>2004</strong> haben wir zum<br />
Beispiel in China einen Workshop mit SEA-Teammitgliedern veranstaltet, bei dem es um Koalitionsfreiheit,<br />
Arbeitszeitmodelle ohne feste Arbeitszeiten (nach chinesischem Gesetz), Planung von Überstunden und<br />
Lohnzahlungen sowie um Sozialversicherung und Lohnabzüge ging.