UND UMWELTBERICHT 2004 - adidas Group

Kompetenzaufbau in der bulgarischen Bekleidungsindustrie
Dieses Vorhaben war in mehrfacher Hinsicht ein Pilotprojekt. Zum einen arbeiteten hier erstmals in Europa
vier große Markenunternehmen und der europäische Gewerkschaftsbund Textil, Bekleidung, Leder gemeinsam
an einem Projekt, das dem Kompetenzaufbau bei Beschäftigten und Management diente. Neben Arbeitnehmern
und Managern verschiedener Zulieferbetriebe wurden auch lokale Gewerkschaften, das bulgarische
Arbeitsministerium und die bulgarische Arbeitsaufsichtsbehörde in das Projekt eingebunden. Zum anderen
wollten wir über den Projektprozess Erfahrungen sammeln und herausfinden, ob sich das Projekt auch auf
andere Länder übertragen lassen würde.
Ziel des Projekts war die Förderung eines konstruktiven Dialogs zwischen Management und Belegschaft
sowie zwischen Regierung, Industrie und Gewerkschaften, verbunden mit einem Kompetenzaufbau bei
Arbeitnehmern, Arbeitnehmergruppen, Arbeitgebern und Gewerkschaften.
Im Rahmen des Programms wurden für alle Stakeholder spezielle Schulungen zu Themen wie Corporate
Responsibility, sozialer Dialog, Verhaltenskodizes der Unternehmen, lokale und internationale Gesetzgebung
und mögliche lokale Auswirkungen veranstaltet. Im Rahmen von Arbeitskreisen gaben die Arbeitnehmer das
im Kurs Erlernte an mehr als 500 Kollegen in ihren Fabriken weiter. Auf diese Weise wurden die Arbeitnehmer
einbezogen und konnten sich ein besseres Verständnis ihrer Rechte verschaffen. Bei Projektende waren
eine Stärkung der Arbeitnehmerausschüsse in den Fabriken und eine Verbesserung der Beziehungen
zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern festzustellen. Sowohl Beschäftigte als auch Führungskräfte
erkannten, wie sich die Qualität der Kommunikation zwischen Belegschaft und Managern auf die Leistung
im täglichen Fabrikbetrieb auswirkt.
Als Resümee ist festzuhalten, dass wichtige erste Schritte unternommen, nennenswerte Fortschritte
erzielt und verschiedene Partner erstmals zusammengebracht wurden. Das Projekt hat zu einem besseren
gegenseitigen Verständnis der verschiedenen Stakeholderpositionen geführt und den Weg für weitere Dialoge
und Verbesserungen geebnet. Es hat sich auch gezeigt, dass die bulgarische Bekleidungsindustrie ein
nachhaltigeres Wachstum erzielen kann, wenn Fabriken stärker zusammenarbeiten und vorbildliche
Maßnahmen untereinander austauschen. Eine weitere Überprüfung der Projektergebnisse und erzielten
Fortschritte ist für 2005 geplant.
Von März bis Oktober 2004 leitete ein qualifizierter Trainer eine Reihe von Workshops. Ungefähr 140 Personen
aus 10 verschiedenen Betrieben mit insgesamt mehr als 4.000 Beschäftigten nahmen direkt daran teil.
97 davon waren Fabrikarbeiter.
„Wir haben im Rahmen eines
Arbeitskreises eine Möglichkeit
erarbeitet, unsere Fertigungslinie
neu zu organisieren. Auf
diese Weise ist es uns gelungen,
die Produktivität in unserer
Fabrik zu steigern.“
Kommentar eines Teilnehmers
36 / Beschäftigungsstandards, Sicherheit und Gesundheit / adidas-Salomon Sozial- und Umweltbericht 2004