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Feinguss - Konstruieren und Gießen - Bundesverband der ...

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Bild 22: Strukturteile für Fluggeräte (a), für Optikträger (b) <strong>und</strong> für eine dünnwandige Verstärkung, alle nach dem Sophia-Verfahren<br />

gefertigt, Werkstoff: EN AC-AlSi7Mg,0,6 (W.-Nr. ENAC-42200) (Bild: Zollern Soest)<br />

2.2.2 Son<strong>der</strong>verfahren<br />

Spezielle Verfahrensmodifikationen erweitern<br />

zudem das Anwendungsspektrum<br />

des Feingießens. Das Sophia-Verfahren<br />

wurde entwickelt, um komplexe<br />

AIuminium-<strong>Feinguss</strong>teile mit sehr unterschiedlichen<br />

Wanddicken über das gesamte<br />

Bauteil mit einem gleichmäßigen<br />

<strong>und</strong> dichten Gefüge zu fertigen. Das wird<br />

durch regelbare reproduzierbare Erstarrungsparameter,die<br />

prozessseitig auf die<br />

konstruktiven Gegebenheiten des Gussteils<br />

abgestimmt werden, erreicht [2].<br />

Dadurch werden außergewöhnlich hohe<br />

statische <strong>und</strong> dynamische Festigkeitseigenschaften<br />

erzielt, die denen von<br />

Knetlegierungen nahe kommen. Damit<br />

lassen sich mit diesem Verfahren vor<br />

allem hoch beanspruchte Bauteile mit<br />

sehr komplexer Gestalt schnell <strong>und</strong> wirtschaftlich<br />

fertigen (Bild 22).<br />

Bild 23: Gehäuse für das Zwischengetriebe<br />

einer Flugturbine, hergestellt nach dem<br />

HERO Premium Casting aus <strong>der</strong> Legierung<br />

ENAC-AlSi7Mg0,6. Mit einem Gewicht<br />

von80kggehört das Gussteil zu den größeren<br />

<strong>Feinguss</strong>teilen. (Bild: Tital, Bestwig)<br />

In die gleiche Richtung zielt das HERO<br />

Premium Casting, wo durch Kombination<br />

desFeingießens miteiner computergelenkten<br />

Erstarrung unabhängig von <strong>der</strong><br />

Wanddicke ein feines <strong>und</strong> gleichmäßig<br />

verteiltes Gefüge im Gussteil eingestellt<br />

wird. Festigkeit <strong>und</strong> Zähigkeit <strong>der</strong> Gussteile<br />

werden dadurch deutlich gesteigert.<br />

Für die Festigkeitssteigerung ist das feine<br />

Mikro- <strong>und</strong> Makrogefüge <strong>und</strong> für die Zähigkeitsverbesserung<br />

das dichte Gefüge<br />

verantwortlich (Bil<strong>der</strong> 23 bis 25) [3].<br />

Diese Son<strong>der</strong>verfahren kommen vor<br />

allem in den Hochtechnologien wie <strong>der</strong><br />

Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt o<strong>der</strong> dem Rennsport,<br />

aber auch in <strong>der</strong> Medizintechnik u. ä. Bereichen<br />

zum Einsatz. Genutzt werden können<br />

zudem diese verbesserten Eigenschaften<br />

zum weiteren Leichtbau.<br />

Beim Vakuumfeinguss wird dieSchmelze<br />

im evakuierten luftleeren Raum vergossen,<br />

um nicht erwünschte Reaktionen<br />

Bild 24: Instrumententräger für das Cockpit<br />

eines Verkehrsflugzeuges nach dem HERO<br />

Premium Casting gefertigt. Bei einer bedeutenden<br />

Gewichtsreduzierung ersetzt dieses<br />

Teil eine aus 296 Blech- <strong>und</strong> Frästeilen bestehendeFügekonstruktion(Bild:<br />

TItal, Bestwig)<br />

mit <strong>der</strong> Umgebungsluft zu vermeiden.<br />

Mit diesem Verfahren können deshalb<br />

Werkstoffe vergossen werden, die sich unter<br />

<strong>der</strong> Normalatmosphäre nichtschmelzen<br />

<strong>und</strong> vergießen lassenwürden <strong>und</strong> zudem<br />

über einen sehr hohen Reinheitsgrad<br />

<strong>der</strong> Schmelze verfügen müssen.<br />

Dieses Verfahren kommt für Ni-Basis-<br />

Legierungen zum Einsatz, wie sie bei chemisch<br />

beständigen <strong>und</strong> hochwarmfesten<br />

Bauteilen bis zu 1000 °C Einsatztemperatur<br />

zum Einsatz kommen. Hochtemperaturbeständige<br />

<strong>Feinguss</strong>teile aus Ni-<br />

Basis-Werkstoffen im Vakuumfeinguss erschmolzen,<br />

kommen in mo<strong>der</strong>nen Antriebslösungen<br />

zum Einsatz. Weitere Anwendungsgebiete<br />

werden bei Hochtemperatur<br />

belasteten Automobilteilen in<br />

Großserienfertigung aus Aluminium- <strong>und</strong><br />

Magnesiumlegierungen gesehen. Zudem<br />

erfor<strong>der</strong>n die Zukunftskonzepte für die<br />

Energieerzeugung immer hochtemperaturbeständigere<br />

Gussteile.<br />

Bild 25: Ein Headset nach dem Vakuum-Differenzdruck-Verfahren<br />

(VDD) gefertigt mit Wanddicken von<br />

bis zu 1,5 mm <strong>und</strong> feinen Details im Stegbereich mit<br />

Wanddicken unter 1mmaus <strong>der</strong> Mg-Legierung AZ<br />

91 (Bild: 1zu1 Prototypen, Dormbirn)<br />

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