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Feinguss - Konstruieren und Gießen - Bundesverband der ...

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Bild 88: Verschiedene Möglichkeiten zum Gestalten von gekrümmten Kanälen bei feingegossenen<br />

Gussteilen<br />

Bild 89: Ansicht <strong>und</strong> Schnittdurch einen Saugkörper für ein hydraulisches Aggregat aus dem<br />

Werkstoff EN-AC-AlSi7Mg0,3 (W.-Nr. ENAC-42100), Abmessungen: 77 x35x34mm, Gewicht:<br />

70 g, dessen eng dimensionierte Innenkonturen mit einem keramischen Kern ausgebildet<br />

werden. (Bild: <strong>Feinguss</strong> Blank, Riedlingen)<br />

Bild 90: Bandklammerwerkzeug für eine Verpackungsmaschine, Werkstoff G15CrNi6 (W.-Nr.<br />

1.5919), Abmessungen: 35 x47x68mm, Gewicht: 300 g(Einteilig feingegossen (rechts) sind<br />

die Herstellkosten gegenüber frühererFügekonstruktion (links) um 72 %niedriger!) (Bild: ZGV)<br />

Bild 91: Gehäuseober- <strong>und</strong> -unterteil, rechtsmit drei eingegossenen, feingegossenen Gewindebüchsen<br />

aus GX 40CrNiSi25-20, (W.-Nr.1.4848), Werkstoff: EN-AC-AlSi7Mg0,3 (W.-Nr.ENAC-42100),<br />

Abmessungen: Dmr. 165 x155 bzw. 70mm, Gewicht: 715 bzw. 800 g(Bild: Zollern; Soest)<br />

4.2.3 Funktions- <strong>und</strong> beanspruchungsgerechte<br />

Gussteilgestaltung<br />

Oft besteht die Möglichkeit, wegen des<br />

großen Gestaltungsfreiraumes beim <strong>Feinguss</strong>,<br />

mehrere bisher gefügte Teile wirtschaftlich<br />

zu einem Gussteil zusammenzufassen.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Ausführung <strong>der</strong><br />

Gusskonstruktion müssen dabei bestimmte<br />

Regeln beachtet werden, die nachfolgend<br />

beschrieben werden.<br />

I. Integralgussausführung<br />

Werden mehrere Konstruktionselemente,<br />

die bisher beispielsweise durch Schweißen,<br />

Schrauben <strong>und</strong> Löten zusammengefügt<br />

werden mussten, zu einem <strong>Feinguss</strong>teil<br />

zusammengefasst, so entsteht<br />

ein Integralgussteil aus einem Guss (Bild<br />

90). Das erhöht nicht nur die Funktionssicherheit,<br />

zum Beispiel, wenn Schwingungen<br />

auftreten, son<strong>der</strong>n ist auch noch<br />

beson<strong>der</strong>s wirtschaftlich, da Werkzeugkosten<br />

<strong>und</strong> Bearbeitungskosten reduziert<br />

werden können.<br />

Mit dem Umstellen einer mehrteiligen<br />

Montage- in eine einteilige <strong>Feinguss</strong>konstruktionist<br />

gleichzeitig die Möglichkeit gegeben,<br />

einen wesentlich besser geeigneten,<br />

aber teureren Werkstoff zu verwenden<br />

<strong>und</strong> dennoch einen Kostenvorteil<br />

zu erreichen.<br />

II. Eingießteile<br />

Das Eingießen von Teilen erfolgt üblicherweise<br />

so, dass Teile aus höher schmelzenden<br />

Metallen mit Metall niedrigeren<br />

Schmelzpunktes umgossen werden, das<br />

beim Erkalten aufschrumpft (Bild 91). Die<br />

Eingießteile müssen wie folgt beschaffen<br />

sein:<br />

- sie müssen (verfahrens- <strong>und</strong> gusslegierungsbedingt)<br />

aus hitzebeständigen<br />

Werkstoffen bestehen,<br />

- sie müssen sich im Werkzeug <strong>und</strong> in<br />

<strong>der</strong> Formkeramik arretieren lassen,<br />

- sie müssen so gestaltet sein, dass<br />

sich das um sie herum fließende Metall<br />

mit ihnen formschlüssig verbindet.<br />

III. Kerbwirkungen<br />

Nicht nur <strong>der</strong> Konstrukteur ist bestrebt,<br />

Kerbwirkungen zu vermeiden, son<strong>der</strong>n<br />

auch <strong>der</strong> Feingießer,denn scharfe Kerben<br />

(Aufheizkanten) stören beim Gießen (Bild<br />

92). Ein mit möglichst großen Radien versehenes<br />

Gussteil weist im Kraftfluss geringere<br />

Spannungsgefälle auf <strong>und</strong> wird<br />

dadurch funktionssicherer.<br />

Die <strong>Feinguss</strong>oberfläche weist die gleiche<br />

Kerbunempfindlichkeit auf wie eine feinstbearbeitete<br />

Fläche.<br />

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