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Feinguss - Konstruieren und Gießen - Bundesverband der ...

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3.9 Kupfer- <strong>und</strong> Cu-Basis-<br />

Legierungen<br />

Kupferlegierungenzeigen je nachZusammensetzung<br />

unterschiedliche Eigenschaften.<br />

In Verbindung mit Aluminium<br />

<strong>und</strong> Eisen entsteht ein Werkstoff, <strong>der</strong> eine<br />

hochfeste Korrosionsbeständigkeit gegenüber<br />

Meerwasser zeigt. Typische Einsatzgebiete<br />

sind Pumpenteile, Schiffspropeller,<br />

Ventilgehäuse, Heißdampfarmaturen,Hydraulikteile,wassergekühlteAuspuffteile,<br />

Schiffsanbauten, Knetarme für<br />

die chemische Industrie, Wärmetauscher,<br />

sowie Gleit- <strong>und</strong> Druckstücke. Diese Legierungen<br />

besitzen auch gute Abrieb- <strong>und</strong><br />

Verschleißfestigkeit, weiterhin sind sie nichtmagnetisch.<br />

<strong>Feinguss</strong>teile aus Kupfer<br />

<strong>und</strong> Kupfer-Basislegierungen werden zudem<br />

bevorzugt von <strong>der</strong> Elektro- <strong>und</strong> Elektronikindustrie<br />

verwendet, die bestrebt<br />

sind, immer kleiner <strong>und</strong> leichter zu bauen.<br />

Im <strong>Feinguss</strong> kommt vor allem die Kupfer-Aluminium-Legierung<br />

CuAl10Fe5Ni5-<br />

C(W-Nr. CC333G) (entspricht <strong>der</strong> DIN-<br />

Sorte CuAl10Ni) zum Einsatz.<br />

Kupfer-Zinn-Legierungen zeichnen sich<br />

durch hohe Dehnungseigenschaften, Korrosions-<br />

<strong>und</strong> Meerwasserbeständigkeit,<br />

sowie gute Kavitationsbeständigkeit aus.<br />

Weiterhin besitzen sie gute Gleit- <strong>und</strong><br />

Dämpfungseigenschaften. Die CuSn10-C<br />

(W-Nr. CC480K) <strong>und</strong> CuSn12-C (W-Nr.<br />

CC483K) sind hier bevorzugte <strong>Feinguss</strong>legierungen.<br />

Die günstigen technologischen<br />

Eigenschaften werden ferner für Textilmaschinen-<br />

<strong>und</strong> Armaturenteile genutzt.<br />

Cu-Zink-Basislegierungen sind wegen<br />

ihrer guten Gleiteigenschaften <strong>und</strong> ihrer<br />

Korrosionsbeständigkeit außerdem für<br />

Teile geeignet, die reibendem Verschleiß<br />

<strong>und</strong>/o<strong>der</strong> chemischem Angriff zum Beispiel<br />

durch Meerwasser ausgesetzt sind.<br />

So wird die Sorte CuZn16Si4-C (W-Nr.<br />

CC761S) beispielsweise für Kompassteile<br />

verwendet, bei denen es auf völlige Nichtmagnetisierbarkeit<br />

ankommt.<br />

Kupfer-Zink-Legierungen zeichnen sich<br />

durch eine beson<strong>der</strong>s gute Gießbarkeit für<br />

dünnwandige Teile aus, sie besitzen ebenfalls<br />

gute Korrosionseigenschaften. Typische<br />

Anwendungsgebiete sind kompli-<br />

zierte Armaturen mit geringen Wanddicken. Informationsmaterial <strong>der</strong> Zentrale für Gussverwendung<br />

unter e-mail:zgv@bdguss.de <strong>und</strong> Tel. (02 11) 6871-223<br />

Bild 66: Gehäuse mit integriertem Hohlleiter<br />

für die HF-Technik, Werkstoff CuZn16Si4-C<br />

(EN CC761S),Abmessungen: 110x95x60mm,<br />

Gewicht 795 g(Bild: ZGV)<br />

26<br />

Bild 67: Schaufelrad für den Landmaschinenbau<br />

aus G-CuZn15Si4-C (W.-Nr.CC761S), Abmessungen:Dmr.170<br />

x30mm, Gewicht410 g<br />

(oben links)<br />

Bild 68: Schaltfinger für Elektronik aus G-<br />

CuZn34Al2-C (W.-Nr. CC764S), Abmessungen<br />

50 x40x20mm, Gewicht. 43 g(oben<br />

rechts)<br />

Bild 69: Führungsstück für den Fahrzeugbau<br />

aus G-CuZn35Al1 (W.-Nr. CC765S); Abmessungen.<br />

90x60x40mm, Gewicht: 250 g<br />

(unten rechts) (Alle Bil<strong>der</strong>: ZGV)<br />

3.10 Nachdichten<br />

Wird in beson<strong>der</strong>en Fällen eine Steigerung<br />

<strong>der</strong> Gefügedichtheit gefor<strong>der</strong>t, so<br />

können die Werkstücke imprägniert o<strong>der</strong><br />

heißisostatisch gepresst werden.<br />

I. Imprägnieren<br />

Hierbei erfolgt das Abdichten von Porositäten<br />

durch Tränken <strong>der</strong> Gussteile mit<br />

zum Beispiel flüssigen Kunststoffen o<strong>der</strong><br />

Mitteln auf Wasserglasbasis. Das Imprägnieren<br />

erfolgt nach <strong>der</strong> Vakuum/Druckmethode,<br />

die ein optimales Infiltrieren des<br />

Abdichtmittels sichert. Die Druckverdichtung<br />

durch Imprägnieren kommt bei<br />

offenen Oberflächenfehlern zur Anwendung.<br />

II. Heißisostatisches Pressen<br />

Beim HIP-Verfahren („Hippen“) werden<br />

die zu behandelnden <strong>Feinguss</strong>stücke in<br />

einem Autoklaven unter Schutzgas (Argon)<br />

hohen Drücken <strong>und</strong> Temperaturen<br />

ausgesetzt,zum Beispiel bei Stählen <strong>und</strong><br />

Ni-Basis-Legierungen bis 1500 bar <strong>und</strong><br />

über 900 °C. Dabei werden die Poren<br />

durch Fließen des Werkstoffs im Mikrobereich<br />

unter gleichzeitigem „Verschweißen“<br />

<strong>der</strong> Porenwände geschlossen. Das<br />

HIP-Verfahren kommt bei eingeschlossenen<br />

Poren zur Anwendung. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

ist das Verfahren für alle <strong>Feinguss</strong>werkstoffe<br />

einsetzbar. Das Hippen erfor<strong>der</strong>t<br />

eine nachfolgende Wärmebehandlung,<br />

weshalb die Wärmebehandlung des<br />

Gussteils generell nach diesem Prozess<br />

erfolgen sollte.<br />

Die Vielfalt <strong>der</strong> Gusswerkstoffe mit ihren unterschiedlichen Eigenschaftsprofilen<br />

ist groß. Erst die richtige Werkstoff- <strong>und</strong> Verfahrensauswahl <strong>und</strong> eine<br />

gieß- <strong>und</strong> anwendungsgerechte Gussteilkonstruktion ermöglichen es, die<br />

Vorteile eines Gussteils voll auszuschöpfen. Die ZGV-Zentrale für Gussverwendung<br />

hat für die wichtigsten Fragen <strong>und</strong> Problemstellungen bei <strong>der</strong><br />

Werkstoffauswahl, Gusskonstruktion <strong>und</strong> Gussanwendung<br />

Son<strong>der</strong>drucke <strong>und</strong> Werkstoffmonographien, die auf Anfrage zur Klärung<br />

bestehen<strong>der</strong> Fragen zudiesenThemen zur Verfügung gestellt werden:<br />

For<strong>der</strong>n Sie das Lieferverzeichnis unter e-mail: zgv@bdguss.de an!

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