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Feinguss - Konstruieren und Gießen - Bundesverband der ...

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Bild 92: Feingießgerechte verr<strong>und</strong>ete Gestaltung einer Gabel zur Vermeidungvon Aufheizkanten<br />

Tabelle 4: Möglichkeiten zur Vermeidung von überhöhten Beanspruchungen<br />

eines Feingießteils<br />

Zu hohe mechanische<br />

Beanspruchung<br />

Wahl einesWerkstoffs höherer Festigkeit<br />

Zu hoher Verschleiß Härten (zum Beispiel Nitrieren, Einsatzhärten)<br />

o<strong>der</strong> Wahl eines verschleißbeständigen<br />

Werkstoffs<br />

o<strong>der</strong> einer geeigneten Beschichtung<br />

„Fressen" Wahl einesWerkstoffs mit Notlaufeigenschaften<br />

o<strong>der</strong> einer an<strong>der</strong>en Werkstoffpaarung<br />

"Kriechen" Wahl eines kriechfesten Werkstoffs<br />

Unerwarteter korrosiver Angriff Wahl eines nichtrostenden, korrosions- o<strong>der</strong><br />

(zum Beispiel in den Tropen) säurebeständigenWerkstoffs<br />

Auftreten zu hoher o<strong>der</strong> zu Wahl eines hitzebeständigen, warmfesten o<strong>der</strong><br />

niedriger Temperaturen kaltzähenWerkstoffs<br />

Auftreten „harter" Strahlung Wahl eines Co- <strong>und</strong> Ta-armen Werkstoffs<br />

Zu hohe elektromagnetische Wahl eines weichmagnetischen Stahls<br />

Beanspruchung<br />

o<strong>der</strong> eines nichtmagnetisierbaren Werkstoffs<br />

Bild 93: Feingießgerechtgünstige Rippengestaltung mit nach außen abnehmenden Rippenabmessungen<br />

IV. Höhere Beanspruchung<br />

Bei Neu- <strong>und</strong> Weiterentwicklungen kommt<br />

es immer wie<strong>der</strong> vor,dass die später auftretenden<br />

Beanspruchungen noch nicht<br />

genau bekannt o<strong>der</strong> höher sind als erwartet.<br />

Dann ist es meist ohne weiteres<br />

möglich, einen besser geeigneten Werkstoff<br />

zuvergießen, ohne dass das Werkzeug<br />

für die Herstellung <strong>der</strong> Modelle geän<strong>der</strong>t<br />

werden muss. Zudem bestehen in<br />

vielen Fällen Möglichkeiten <strong>der</strong> gezielten<br />

Eigenschaftsverbesserung durch Wärmebehandlung<br />

<strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Beschichtungen. In<br />

solchen <strong>und</strong> ähnlichen Fällen sollte <strong>der</strong><br />

Feingießer ebenfallsumseinensachk<strong>und</strong>igen<br />

Rat befragt werden (Tabelle 4).<br />

Vielfach gehören diese Aufgaben mit zum<br />

Leistungsangebot <strong>der</strong> Feingießerei o<strong>der</strong><br />

werden in Kooperation mit betreffenden<br />

Partnern realisiert.<br />

32<br />

V. Kühlrippen<br />

Kühlrippen sollten nach außen abnehmende<br />

Querschnitte aufweisen: dies<br />

verbessert nicht nur die Gießbarkeit,<br />

son<strong>der</strong>n auch den Wärmefluss (Bild 93).<br />

Zudem können Verrippungen auch funktionelle<br />

Aufgaben haben, die sich im <strong>Feinguss</strong><br />

bereits in vielen Fällen gießtechnisch<br />

realisieren lassen (Bild 94 bis 96).<br />

Bild 94: Elektronikgehäuse aus dem Werkstoff<br />

EN AC-AlSi7Mg0,3 wa (W.-Nr.ENAC-42100) mit<br />

Außen- <strong>und</strong> Innenverrippung für Leiterplattenführungen,Maße330<br />

x280 x240 mm, Gewicht<br />

5400 g(Bild: Zollern, Soest)<br />

Bild 95: Feingegossene Rekuperatoren für<br />

Industrieöfen mit sehr dünner Verrippung<br />

aus hochhitzebeständigen Stählen <strong>und</strong> Nickellegierungen,<br />

die entsprechend ihrer<br />

Beständigkeit gegen die Prozessmedien<br />

zum Einsatz kommen (Bild: Dörrenberg,<br />

Engelskirchen)<br />

4.2.4 Feingießgerechte Gestaltung<br />

Lunker (gießbedingte Einfallstellen) entstehen<br />

beim Erstarren flüssiger Metalle<br />

naturgesetzlich nach den Regeln <strong>der</strong> Erstarrungsschrumpfung<br />

bei <strong>der</strong> Abkühlung.<br />

Die Aufgabe des Gießers besteht darin,<br />

sie durch geeignete Maßnahmen aus<br />

dem Gussteil heraus in die Anschnitte zu<br />

verlegen, die abgetrennt werden. Aus<br />

Kostengründen kommt es vor, dass <strong>der</strong><br />

<strong>Feinguss</strong>bezieherauch definierte Lunker<br />

zulässt, weil sie entwe<strong>der</strong> an unkritischen<br />

Stellen auftreten o<strong>der</strong> durch nachfolgendes<br />

spanendes Bearbeiten entfernt werden.<br />

Das ist jedoch mit dem Feingießer<br />

ausdrücklich zu vereinbaren.<br />

Bild 96: Gießtechnisch<br />

problemlos<br />

möglich, Rippenunterbrechungen

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