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Feinguss - Konstruieren und Gießen - Bundesverband der ...

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Bild 40: Übersicht über das Anfor<strong>der</strong>ungsprofil an die<br />

gießtechnisch herzustellenden Bauteile<br />

- Maximales Engagement <strong>der</strong> Mitarbeiter,<br />

- Zeitnahes, straffes Projektmanagement,<br />

- Flexible Fertigungsmöglichkeiten,<br />

- Hinreichende Fertigungskapazitäten,<br />

- Prozessspezifisches Know-How,<br />

- Optimales Informationsmanagement.<br />

Gegenüber einer konventionellen Serienfertigung<br />

wird folgenden Punkten beson<strong>der</strong>e<br />

Beachtung geschenkt:<br />

- Sehrengebeziehungsweise keine<br />

Zeitfenster für Vorversuche <strong>und</strong> Optimierungszyklen,<br />

- Der erste Guss muss wegen <strong>der</strong> straffen<br />

Zeitschiene sitzen,<br />

- AlleQualitätsansprüche müssen, wie<br />

gefor<strong>der</strong>t, aufAnhieb erfüllt sein:<br />

-druckdicht, glatte Oberfläche,<br />

-Geometrie <strong>und</strong> Maße,<br />

-Gefüge <strong>und</strong> Eigenschaften mit<br />

Prüfungen <strong>und</strong> Zeugnissen.<br />

Eine Beson<strong>der</strong>heit unter den SFM-Verfahrenist<br />

die Herstellungvon Formen <strong>und</strong><br />

Kernen. Dies kann entwe<strong>der</strong> über das<br />

selektive Lasersintern o<strong>der</strong> auch über das<br />

3D-Printen erfolgen. In beiden Fällen<br />

werden feingussspezifische, pulverförmige<br />

Formstoffe lagenweise so verfestigt,<br />

dass nach dem Entfernen des nicht verfestigten<br />

Pulvers die gewünschte Form,<br />

Bild 42: Thermojet-Anlagezum schichtweisen<br />

Aufbauen von Wachsmodellen für den <strong>Feinguss</strong><br />

ohne Wachsspritzform (Bild: <strong>Feinguss</strong><br />

Blank, Riedlingen)<br />

18<br />

Bild 41: Einige gängige Datenfiles <strong>und</strong> CAD-Programme für die Gussteilentwicklung<br />

<strong>und</strong> -fertigung<br />

Segmente <strong>der</strong> Form o<strong>der</strong> Kerne zur weiteren<br />

Verarbeitung bereitgestellt werden<br />

können.<br />

Die Kerne können in Wachsspritzformen<br />

zur Darstellung <strong>der</strong> Innenkonturen eingesetzt<br />

werden. Diese Verfahren werden<br />

sicherlich in Zukunft weitere Möglichkeiten<br />

zum schnellen <strong>und</strong> preisgünstigen<br />

Herstellen von Gussteilen eröffnen. Obwohl<br />

diese Prozesskette rein begrifflich<br />

nicht zum <strong>Feinguss</strong> gehört, ist es doch<br />

erwähnenswert, da hiermit werkzeuglos<br />

Kerne für die Fertigung von <strong>Feinguss</strong>prototypen<br />

hergestellt werden können.<br />

2.4.3 Vorgehensweise<br />

Je nach Anfor<strong>der</strong>ungsprofil, das an das<br />

herzustellende Bauteil gestellt wird, erscheinen<br />

die verschiedenen Prozessketten<br />

unterschiedlich sinnvoll. Daher<br />

muss zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Angebotserstellung<br />

<strong>der</strong> K<strong>und</strong>e zusammen mit dem<br />

Gießer dieses Anfor<strong>der</strong>ungsprofil genau<br />

abstimmen. Im Bild 40 wird ein grober<br />

Überblick über die gr<strong>und</strong>sätzlich notwendigen<br />

Informationen zur Durchführung<br />

eines Projektes gegeben. Bei <strong>der</strong> Stückzahl<br />

ist zu berücksichtigen, ob eventuell<br />

später weitere Muster benötigt werden.<br />

Hierbei spielt es eine beson<strong>der</strong>e Rolle,<br />

ob nach zum Beispiel Testläufen noch<br />

Än<strong>der</strong>ungen andem jeweiligen Bauteil<br />

erfolgen könnten.<br />

Die aufgelisteten Punkte beinhalten selbstverständlichnoch<br />

weitere Unterpunkte, die<br />

unter an<strong>der</strong>em in diversen Normen <strong>und</strong><br />

Merkblättern hinterlegt sind. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e<br />

für die Genauigkeiten, Oberflächengüten<br />

<strong>und</strong> die werkstoffbezogenen<br />

Eigenschaften, auf die an an<strong>der</strong>er Stelle<br />

ausführlich eingegangen wird.<br />

Für die CAD-Datenbasis gilt, dass zur<br />

raschen Herstellung mit SFM-Prozessen<br />

nur reine 3D-Daten verwendet werden<br />

können. Die gebräuchlichsten Datenfiles<br />

<strong>und</strong> CAD-Programme für den Gussteilentwicklungs-<br />

<strong>und</strong> -fertigungsprozess sind<br />

im Bild 41 zusammengestellt.<br />

2.4.4 Fallbeispiele<br />

Da sehr oft <strong>der</strong> Zeitfaktor entscheidend<br />

fürdie gewählte Prozesskette ist, werden<br />

zunehmend auch Aufträge gleicher<br />

Bauteile über zwei verschiedene Prozessketten<br />

abgewickelt. So stehen in<br />

kürzester Zeit erste Gussteile zur Verfügung,<br />

die zum Beispiel zum Einrichten<br />

von Bearbeitungsanlagen, Funktionstests<br />

usw.eingesetzt werden. Je komplexerein<br />

Bauteil ist, desto weiter verschiebt sich<br />

die Grenzstückzahl hin zu größeren Losgrößen,<br />

denn für jedes Gussteil muss ja<br />

zum Beispiel ein Ausschmelzmodell hergestellt<br />

werden. Die Herstellung dieser<br />

Teile kann größenabhängig einige St<strong>und</strong>en<br />

bis zu zwei Tagen dauern.<br />

Bild 43: Mit dem Thermojet-Verfahren aufgebautes<br />

Ausschmelzmodell (oben) <strong>und</strong> das<br />

damit gefertigte komplizierte <strong>Feinguss</strong>teil<br />

aus Aluminium (unten) (Bild: <strong>Feinguss</strong><br />

Blank, Riedlingen)

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