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Mit 25 noch zum Kinderarzt?<br />

Mit 25 noch zum<br />

Kinderarzt?<br />

Bei kaum einer anderen chronischen Erkrankung, die<br />

bereits im Kindesalter auftritt, ist der Übergang von der<br />

kinderärztlichen in die Erwachsenenbetreuung ein so sensibles<br />

Thema wie bei der Cystischen Fibrose (CF).<br />

Was macht es so schwierig? Warum lässt man die<br />

Patienten nicht beim Kinderarzt, wenn es so schwierig ist?<br />

Warum Erwachsenenbetreuung?<br />

Die Antwort ergibt sich aus den erfreulichen Daten der<br />

Qualitätssicherung. Bereits heute beträgt der Anteil der<br />

erwachsenen Patienten über 50% aller CF-Patienten und<br />

die Tendenz ist weiter kontinuierlich steigend und das<br />

Ziel, dass alle CF- Patienten das Erwachsenenalter erreichen,<br />

ist somit durchaus realistisch.<br />

Allerdings sah die Datenlage vor etwa 20 bis 25 Jahren<br />

noch nicht so optimistisch aus. Das heißt zum Zeitpunkt<br />

der Geburt der heute Erwachsenen konnte weder den<br />

Eltern noch den Heranwachsenden ein so optimistischer<br />

Zukunftsausblick gegeben werden. Dies hieß auch, dass<br />

das Erwachsenenalter und schon gar nicht die Betreuung<br />

im Erwachsenenalter ein wirkliches Thema für<br />

Kinderärzte, Eltern und Betroffene war. Die wenigen<br />

erwachsenen Patienten wurden von den Kinderzentren<br />

weiter betreut, inzwischen hat sich jedoch die Situation<br />

grundlegend geändert – Erwachsenenalter und die<br />

Betreuung in adäquaten Zentren sind für alle Beteiligten<br />

zu einem wichtigen, wenn auch noch immer schwierigen<br />

Thema geworden.<br />

Ankündigung des Zentrumswechsels<br />

Die Ankündigung des bevorstehenden Wechsels in die<br />

Erwachsenenbetreuung löst bei den Betroffenen häufig<br />

heftige Ängste aus. Man kennt keine Betreuungspersonen,<br />

man weiß nicht, was einen erwartet, und weiß nicht, was<br />

von einem erwartet wird.<br />

Bislang in der Kinderambulanz traf man nur Kinder, die<br />

oft nicht „krank“ ausgesehen haben.<br />

Im Erwachsenen-Zentrum sind die Patienten um vieles<br />

älter, oft sehr alt und meist schwer krank.<br />

Außerdem ist es oft vielfach angenehmer, als „großes<br />

Kind“ behandelt zu werden. Neben diesen großteils sehr<br />

realen Ängsten spielen auch irrationale, teils archetypische<br />

Ängste eine Rolle. Werden die Kinderärzte oft wie ein<br />

„dritter Elternteil“ erlebt, das heißt individuelle Betreuung<br />

und eben fast familiäre Zuwendung, hat die<br />

Erwachsenenmedizin in der Vorstellung häufig eine<br />

bedrohliche Mischung aus Anonymität, Lieblosigkeit und<br />

Aussichtslosigkeit.<br />

Häufige Reaktionen<br />

• das kann nicht gut gehen<br />

• ich will gar nicht erwachsen werden<br />

• just say no!<br />

• wozu? warum?<br />

Wie beginnen?<br />

Alle Beteiligten stehen vor einer schwierigen Situation. Die<br />

Betroffenen und ihre Angehörigen fühlen sich unsicher,<br />

die Eltern fürchten, die Kontrolle über die Therapie ihres<br />

Kindes zu verlieren, die Betroffenen leiden unter der<br />

bevorstehenden Trennung, aber auch den Kinderärzten<br />

fällt der Abschied schwer. Sie möchten ihre Patienten so<br />

gut wie möglich betreut wissen. Der Erwachsenenmediziner,<br />

idealerweise für seine neue Aufgabe voll motiviert,<br />

muss aber erst die „Prüfung“ durch Kinderärzte,<br />

Betroffene und deren Eltern bestehen.<br />

Hürden für erfolgreichen Wechsel ins<br />

Erwachsenen-Zentrum<br />

Interesse der Erwachsenenmedizin<br />

Eine Umfrage in US- CF- Zentren ergab, dass nur 40% der<br />

45<br />

Spektrum

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