3009667 MukoInfo 01_07 Inhalt - Mukoviszidose e.V.
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Mit 25 noch zum Kinderarzt?<br />
Mit 25 noch zum<br />
Kinderarzt?<br />
Bei kaum einer anderen chronischen Erkrankung, die<br />
bereits im Kindesalter auftritt, ist der Übergang von der<br />
kinderärztlichen in die Erwachsenenbetreuung ein so sensibles<br />
Thema wie bei der Cystischen Fibrose (CF).<br />
Was macht es so schwierig? Warum lässt man die<br />
Patienten nicht beim Kinderarzt, wenn es so schwierig ist?<br />
Warum Erwachsenenbetreuung?<br />
Die Antwort ergibt sich aus den erfreulichen Daten der<br />
Qualitätssicherung. Bereits heute beträgt der Anteil der<br />
erwachsenen Patienten über 50% aller CF-Patienten und<br />
die Tendenz ist weiter kontinuierlich steigend und das<br />
Ziel, dass alle CF- Patienten das Erwachsenenalter erreichen,<br />
ist somit durchaus realistisch.<br />
Allerdings sah die Datenlage vor etwa 20 bis 25 Jahren<br />
noch nicht so optimistisch aus. Das heißt zum Zeitpunkt<br />
der Geburt der heute Erwachsenen konnte weder den<br />
Eltern noch den Heranwachsenden ein so optimistischer<br />
Zukunftsausblick gegeben werden. Dies hieß auch, dass<br />
das Erwachsenenalter und schon gar nicht die Betreuung<br />
im Erwachsenenalter ein wirkliches Thema für<br />
Kinderärzte, Eltern und Betroffene war. Die wenigen<br />
erwachsenen Patienten wurden von den Kinderzentren<br />
weiter betreut, inzwischen hat sich jedoch die Situation<br />
grundlegend geändert – Erwachsenenalter und die<br />
Betreuung in adäquaten Zentren sind für alle Beteiligten<br />
zu einem wichtigen, wenn auch noch immer schwierigen<br />
Thema geworden.<br />
Ankündigung des Zentrumswechsels<br />
Die Ankündigung des bevorstehenden Wechsels in die<br />
Erwachsenenbetreuung löst bei den Betroffenen häufig<br />
heftige Ängste aus. Man kennt keine Betreuungspersonen,<br />
man weiß nicht, was einen erwartet, und weiß nicht, was<br />
von einem erwartet wird.<br />
Bislang in der Kinderambulanz traf man nur Kinder, die<br />
oft nicht „krank“ ausgesehen haben.<br />
Im Erwachsenen-Zentrum sind die Patienten um vieles<br />
älter, oft sehr alt und meist schwer krank.<br />
Außerdem ist es oft vielfach angenehmer, als „großes<br />
Kind“ behandelt zu werden. Neben diesen großteils sehr<br />
realen Ängsten spielen auch irrationale, teils archetypische<br />
Ängste eine Rolle. Werden die Kinderärzte oft wie ein<br />
„dritter Elternteil“ erlebt, das heißt individuelle Betreuung<br />
und eben fast familiäre Zuwendung, hat die<br />
Erwachsenenmedizin in der Vorstellung häufig eine<br />
bedrohliche Mischung aus Anonymität, Lieblosigkeit und<br />
Aussichtslosigkeit.<br />
Häufige Reaktionen<br />
• das kann nicht gut gehen<br />
• ich will gar nicht erwachsen werden<br />
• just say no!<br />
• wozu? warum?<br />
Wie beginnen?<br />
Alle Beteiligten stehen vor einer schwierigen Situation. Die<br />
Betroffenen und ihre Angehörigen fühlen sich unsicher,<br />
die Eltern fürchten, die Kontrolle über die Therapie ihres<br />
Kindes zu verlieren, die Betroffenen leiden unter der<br />
bevorstehenden Trennung, aber auch den Kinderärzten<br />
fällt der Abschied schwer. Sie möchten ihre Patienten so<br />
gut wie möglich betreut wissen. Der Erwachsenenmediziner,<br />
idealerweise für seine neue Aufgabe voll motiviert,<br />
muss aber erst die „Prüfung“ durch Kinderärzte,<br />
Betroffene und deren Eltern bestehen.<br />
Hürden für erfolgreichen Wechsel ins<br />
Erwachsenen-Zentrum<br />
Interesse der Erwachsenenmedizin<br />
Eine Umfrage in US- CF- Zentren ergab, dass nur 40% der<br />
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