27.02.2013 Aufrufe

3009667 MukoInfo 01_07 Inhalt - Mukoviszidose e.V.

3009667 MukoInfo 01_07 Inhalt - Mukoviszidose e.V.

3009667 MukoInfo 01_07 Inhalt - Mukoviszidose e.V.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

54<br />

Expertenrat<br />

Fragen an die Experten<br />

Auf der Homepage des <strong>Mukoviszidose</strong> e.V. www.muko.info haben<br />

nicht nur Patienten und Angehörige die vielgenutze Möglichkeit,<br />

ihre Fragen zu stellen: Im Fachforum beantwortet ein Team erfahrener<br />

<strong>Mukoviszidose</strong>-Experten auch Fragen von Ärzten und<br />

Behandlern.<br />

Frage<br />

Liebes Expertenrat-Team,<br />

wie wägt man das Risiko, sich einen Diabetes einzuhandeln gegen die Dauertherapie mit Kortison gegen Apsergillose ab?<br />

Ich nehme 10 mg Kortison tägl. zunächst für ca. zwei Monate - eventuell länger. Muss ich während der Kortison-Behandlung<br />

meine Ernährung umstellen, d.h. weniger Zucker(haltiges) essen (woher dann die Kalorien nehmen?) oder hat die<br />

Wahl der Nahrungsmittel keinen Einfluss auf das Entstehen bzw. Verhinderung des Diabetes? Danke für Ihre Antwort.<br />

Antwort<br />

Hallo,<br />

Der Steroiddiabetes ist eine Form des Diabetes mellitus, der durch ein Überangebot an sogenannten Steroidhormonen<br />

(z.B. Cortisol) entsteht. Dabei handelt es sich um körpereigene oder aufgenommene Substanzen, welche die Wirkung des<br />

Insulins herabsetzen und so zu einer Blutzuckererhöhung beitragen.<br />

Der Steroiddiabetes kann durch eine Überproduktion der Nebennierenrinde (z.B. bei Morbus Cushing) oder durch eine<br />

medikamentöse Einnahme von Steroidhormonen bei entzündlichen Erkrankungen (z.B. Rheuma) hervorgerufen werden.<br />

Grundsätzlich beeinflusst aber auch jede chronische Erkrankung den Blutzucker, so dass es in Ihrem Falle zunächst<br />

sehr wichtig ist, dass die Aspergillose unter Kontrolle ist. Dies erfordert häufig die mehrmonatliche Therapie mit oralem<br />

Kortison. Sollte sich unter dieser notwendigen Therapie eine diabetische Stoffwechsellage einstellen, ist diese wie ein herkömmlicher<br />

Diabetes mellitus ernst zu nehmen und zu behandeln. Dies geschieht neben einer korrekten Ernährung<br />

auch mit Tabletten oder bei Bedarf mit Insulin. Zusammenfassend sollten Sie sich mit Ihrer Ambulanz und einem<br />

Diabetologen mit dem Thema befassen. Die Wahl der Nahrungsmittel hat keinen Einfluss auf die Entstehung des<br />

Diabetes, wohl aber auf die Höhe der Blutzuckerwerte.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Dr. W. Gleiber

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!