Tourismuskonzept Nordfriesland - Wirtschaftsförderungsgesellschaft ...

Tourismuskonzept Nordfriesland 8
Kapitel 1: Touristisches Leitbild und Leitziele für Nordfriesland
Leitziel Nr. 1
Die Attraktivität der Natur- und Kulturlandschaft Nordfrieslands
mit seiner einzigartigen Insel- und Halligwelt und seinem Nationalpark
muß erhalten bleiben; ihre Potentiale müssen sensibel erschlossen werden.
Nordfriesland ist geprägt durch eine vielgestaltige,
erlebbare Natur- und Kulturlandschaft
in Marsch und Geest. Zur Naturlandschaft
gehören insbesondere das Watt, die
Küste mit ihrer Dünenlandschaft, die Naturschutzgebiete
und der Nationalpark Wattenmeer;
die Kulturlandschaft machen vor
allem die Agrarlandschaft mit ihren unterschiedlichen
Nutzungsformen, die Köge,
Leitziel Nr. 2
Deiche und Warften sowie die gewachsenen
Dörfer und Kleinstädte aus. Diese
Grundlage aller touristischen Entwicklung
muß bewahrt werden, um den Fremdenverkehr
langfristig zu sichern und weiterzuentwickeln.
Dies bedeutet einen wirksamen
Schutz der Naturlandschaft und eine behutsame,
nachhaltige Weiterentwicklung der
Kulturlandschaft mit den Mitteln der Bauleitplanung
und Landschaftsplanung.
Die kulturelle und sprachliche Vielfalt Nordfrieslands
muß erhalten und gefördert werden. Die regionaltypischen
Ortsbilder müssen bewahrt und behutsam weiterentwickelt werden.
Die regionalen Kulturen bilden eine der
Grundlagen für die touristische Entwicklung
Nordfrieslands. Keine andere Landschaft in
Deutschland, vielleicht sogar in Europa,
kann eine so große sprachliche und kulturelle
Vielfalt aufweisen wie Nordfriesland. Diese
Vielfalt ist auch ein besonderes Erlebnis
für den Gast und trägt zur Unverwechselbarkeit
Nordfrieslands bei. Aus diesem
Grunde sind ein wirksamer Schutz und eine
vorrangige Förderung des Niederdeutschen
sowie der dänischen und der friesischen
Sprachen in Nordfriesland unabdingbar.
Gleiches gilt selbstverständlich auch für die
kulturellen Aktivitäten in diesem Bereich.
Ein weiterer, für die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit
Nordfrieslands wichtiger
Faktor sind die attraktiven, regionstypischen
Ortsbilder. Die Kommunen sollten ihre Möglichkeiten,
nämlich Ortsentwicklungspläne,
Bauplanungsrecht, Dorferneuerung und
Bauherrenberatung, verstärkt nutzen. Vorhandene
Bausünden sollten mittelfristig beseitigt
werden.
Der Erhalt und der Ausbau der vielfältigen
Funktionen von Dörfern und Städten ist unabdingbar,
um Nordfriesland sowohl für die
Einheimischen als auch für Fremdenverkehrsgäste
attraktiv zu erhalten.
Die Anzahl der Zweitwohnungen muß in
einem angemessenen Verhältnis zu den
Dauerwohnungen stehen.