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Christian F. Majer - Zeitschrift Jura Studium & Examen

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AUSGABE 4 | 2012<br />

__________________________________________________________________________________________<br />

Aufgabe 1:<br />

A. Zulässigkeit<br />

Lösungsskizze 2<br />

I. Zuständigkeit des BVerfG<br />

Für die Wahlprüfungsbeschwerde ist<br />

das BVerfG zuständig nach Art. 93<br />

Abs. 3 GG, § 26 Abs. 3 S. 1 EuWG. 3<br />

II. Beschwerdeberechtigung, § 26 Abs. 3<br />

S. 2 EuWG<br />

Bei P handelt es sich um einen Wahlberechtigten,<br />

dessen Einspruch vom BT<br />

verworfen wurde; 4 mehr als 100 (weitere)<br />

Wahlberechtigte sind seiner Beschwerde<br />

beigetreten.<br />

2 Der Fall beruht auf BVerfGE 129, 300. Literatur:<br />

Roßner, NVwZ 2012, 22; Morlok, JZ 2012, 76;<br />

Schönberger, JZ 2012, 80; von Arnim, DÖV 2012,<br />

224; Eilert, DVBl. 2012, 234; Lembcke/Peuker/<br />

Seifarth, DVBl. 2012, 401; Hillgruber, JA 2012, 316;<br />

Morlok/Kühr, JuS 2012, 385; Sachs, JuS 2012, 477;<br />

Ehlers, ZG 2012, 188. Die Schriftsätze aus dem<br />

Verfahren sind dokumentiert unter: http://<br />

www.dhv-speyer.de/vonarnim/Veroeffentlichungen/<br />

Klagen%20vor%20dem%20BVerfG/Klagen%<br />

20vor%20dem%20BVerfG.htm.<br />

3 Die Wahlprüfungsbeschwerde ist eine selten<br />

geprüfte Verfahrensart. Sie war aber Gegenstand<br />

der Staatsprüfung Herbst 2010. Ihre Zulässigkeitsvoraussetzungen<br />

lassen sich dem Gesetzestext<br />

entnehmen.<br />

4 Einspruchsführer und Beschwerdeführer müssen<br />

identisch sein!<br />

III. Beschwerdegegenstand, § 26 Abs. 3<br />

S. 1 EuWG<br />

Beschwerdegegenstand ist die Entscheidung<br />

des Bundestages im Wahlprüfungsverfahren,<br />

hier also der Be-<br />

schluss vom 8.7.2010. 5<br />

IV. Beschwerdebefugnis, § 26 Abs. 3 S. 2<br />

EuWG<br />

Das Wahlprüfungsverfahren ist ein rein<br />

objektives Verfahren; es setzt keine<br />

subjektive Rechtsverletzung voraus.<br />

Ausreichend für die Beschwerdebefugnis<br />

ist, dass der Einspruch des Beschwerdeführers<br />

vom Bundestag verworfen<br />

wurde (formelle Beschwer).<br />

V. Form und Frist<br />

P hat die Wahlprüfungsbeschwerde<br />

binnen 2 Monaten nach dem Beschluss<br />

des Bundestages (§ 26 Abs. 3 S. 2<br />

EuWG) schriftlich erhoben (§§ 26<br />

Abs. 3 S. 3 EuWG, 23 Abs. 1 S. 1<br />

BVerfGG) und innerhalb der Frist begründet<br />

(§ 26 Abs. 3 S. 2 Hs. 2 EuWG).<br />

VI. Zwischenergebnis<br />

Die Beschwerde ist zulässig.<br />

5 Das BVerfG prüft nur diejenigen Rügen, die<br />

der Beschwerdeführer bereits im Einspruchsverfahren<br />

vor dem Bundestag erhoben hat. Mit<br />

seinem Einspruch gegen die Wahl legt somit<br />

der Einspruchsführer den Beschwerdegegenstand<br />

für eine spätere Wahlprüfungsbeschwerde<br />

fest.<br />

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