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Heft 11 - ASchuM-Arbeitsgemeinschaft Schulberatung in Mittelfranken

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K<strong>in</strong>der mit Fetalen Alkohol<br />

Spektrumstörungen (FASD)<br />

E<strong>in</strong>e große Herausforderung<br />

Viele FASD K<strong>in</strong>der und Jugendliche zeigen e<strong>in</strong> stark forderndes Verhalten und<br />

lassen uns immer wieder an unsere Grenzen stoßen.<br />

Aufgrund der veränderten strukturellen Gegebenheiten im ZNS zeigen bewährte<br />

pädagogische Maßnahmen sche<strong>in</strong>bar ke<strong>in</strong>e Wirkung.<br />

Jedoch ist das Verhalten der FASD betroffenen K<strong>in</strong>der/Jugendlichen neurologisch<br />

bed<strong>in</strong>gt und nicht „böswillig“ oder e<strong>in</strong>e Folge von Erziehungsfehlern.<br />

Zu e<strong>in</strong>er erfolgreichen Bewältigung des Schulalltags und se<strong>in</strong>en Heraus-<br />

forderungen können <strong>in</strong>formierte Lehrer und Pädagogen viel beitragen.<br />

Mediz<strong>in</strong>ische Grundlagen<br />

FASD ist die häufigste, geistige Beh<strong>in</strong>derung, die nicht genetisch bed<strong>in</strong>gt<br />

ist und die zu 100% vermeidbar ist.<br />

Alkohol hat tetratogene, d.h. Fehlbildungen auslösende Wirkung auf den Fötus.<br />

Die Plazenta e<strong>in</strong>er Schwangeren arbeitet als Schutzschranke für den Embryo und<br />

schützt so das werdende Leben vor schädigenden Stoffen. Aufgrund se<strong>in</strong>er wasser-<br />

und fettlöslichen Eigenschaften ist Alkohol jedoch zu 100% plazentagängig, kann<br />

also ungeh<strong>in</strong>dert die Plazentaschranke passieren.<br />

Tr<strong>in</strong>kt e<strong>in</strong>e schwangere Frau Alkohol, hat das Ungeborene <strong>in</strong>nerhalb kürzester Zeit<br />

denselben Blutalkoholspiegel wie se<strong>in</strong>e Mutter. Der k<strong>in</strong>dlichen Leber fehlen noch<br />

die zum Abbau von Alkohol notwendigen Enzyme. Dieser kann somit nur über den<br />

Umweg der mütterlichen Leber abgebaut werden. Deshalb ist das Ungeborene bis<br />

zu zehnmal länger dem schädigenden E<strong>in</strong>fluss des Alkohols ausgesetzt als se<strong>in</strong>e<br />

Mutter. Schon ger<strong>in</strong>ge Alkoholmengen können während der Schwangerschaft die<br />

Organe des Fetus schädigen und so zu lebenslangen körperlichen, geistigen und<br />

seelischen Bee<strong>in</strong>trächtgungen führen.<br />

Dieses Krankheitsbild wird als Fetale Alkohol Spektrumstörung bezeichnet (engl.:<br />

fetal alcohol spectrum disorder), kurz FASD.<br />

Nach heutigen Erkentnissen gibt es ke<strong>in</strong>e unbedenkliche Schwellendosis.<br />

Regierung von <strong>Mittelfranken</strong> – Förderschulbereich – <strong>Heft</strong> <strong>11</strong>/Sept. 2012 25<br />

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