Heft 11 - ASchuM-Arbeitsgemeinschaft Schulberatung in Mittelfranken
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Ausführlich wird die Geschichte der neueren Intelligenzforschung beschrieben,<br />
die 1969 mit e<strong>in</strong>em Skandal begann. Arthur Jensen postulierte die hohe Erblichkeit<br />
von Intelligenz von über 80%. Skandalös war der zweite Teil der Botschaft:<br />
Farbige Menschen haben im Durchschnitt e<strong>in</strong>en IQ, der um 15 Punkte niedriger<br />
liegt als bei Weißen. Gleichzeitig kam auf, dass der berühmte Zwill<strong>in</strong>gsforscher<br />
Burt (die Zwill<strong>in</strong>gsforschung war e<strong>in</strong>e Methode des Nachweises von hoher<br />
Vererbung von Intelligenz) bei se<strong>in</strong>en Veröffentlichungen ungenau arbeitet oder<br />
gar betrog. Das war natürlich Wasser auf die Mühlen der Behavioristen. Die zweite<br />
Erregung kam mit der Veröffentlichung des Buches "The Bell Curve" 1994 auf, als<br />
e<strong>in</strong> Zusammenhang von niedriger Intelligenz und sozialen Folgen beschrieben<br />
wurde, also Armut, Schulversagen, Arbeitslosigkeit, Krim<strong>in</strong>alität und auch höhere<br />
Geburtenrate.<br />
Die Theorie der Intelligenz wurde über viele Jahre durch Gardners Theorie der<br />
"multiplen Intelligenzen" verwischt. Dies ist bis heute unbewiesen und spekulativ.<br />
Die Aufteilung <strong>in</strong> immer differenziertere Intelligenzen wird absurd. Gerade f<strong>in</strong>den<br />
die olympischen Spiele statt und bei den Schwimmern würde niemand sagen, die<br />
besten haben besonders hohe "Schwimm<strong>in</strong>telligenz". Wenn ich von mir ausgehe,<br />
liegt me<strong>in</strong>e Kraul<strong>in</strong>telligenz sehr niedrig, die Brustschwimm<strong>in</strong>telligenz deutlich<br />
höher! Würde Gardner se<strong>in</strong>e Intelligenzen als Kompetenzen bezeichnen, so wäre<br />
dies zu akzeptieren. Intelligenz im engeren S<strong>in</strong>ne, also e<strong>in</strong> g-Faktor existiert<br />
tatsächlich.<br />
Regierung von <strong>Mittelfranken</strong> – Förderschulbereich – <strong>Heft</strong> <strong>11</strong>/Sept. 2012 47<br />
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