Heft 11 - ASchuM-Arbeitsgemeinschaft Schulberatung in Mittelfranken
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Im Folgenden werden die beiden für die Schule hauptsächlich relevanten<br />
Traumafolgestörungen erläutert 7<br />
Die Akute Belastungsreaktion (kurz ABR, ICD-10, F43.0):<br />
Akute Belastungsreaktionen s<strong>in</strong>d vorübergehende Reaktionen, die wenige M<strong>in</strong>uten<br />
nach dem Erleben e<strong>in</strong>es traumatischen Ereignisses e<strong>in</strong>treten können und <strong>in</strong> den<br />
meisten Fällen <strong>in</strong>nerhalb von zwei bis drei Tagen langsam abkl<strong>in</strong>gen. 90% aller<br />
Betroffenen entwickeln e<strong>in</strong>e ABR. Die ICD-10 beschreibt vier Bereiche, <strong>in</strong> denen<br />
sich die Symptome manifestieren können:<br />
Vegetative Ebene: Schw<strong>in</strong>del, Schwächeanfall, Herzklopfen, erhöhter<br />
Blutdruck, Atemprobleme, Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Muskel- und<br />
Nervenzuckungen oder auch Schlafstörungen<br />
Emotionale Ebene:<br />
− Angst, Panik, Unsicherheit, Beklemmung, Schuldgefühlen, Gefühlen<br />
von Hilflosigkeit/Überwältigung<br />
− Wutausbrüche, Verdrängung, erhöhte Erregbarkeit, aggressives<br />
Verhalten<br />
− depressive Verstimmungen, Gefühlsarmut<br />
Kognitive Ebene:<br />
− Allgeme<strong>in</strong>e Verwirrung, verstärkte oder reduzierte Wahrnehmung<br />
des Umfeldes, Schwierigkeiten bei der Identifikation von bekannten<br />
Personen, Desorientierung bezüglich Zeit, Raum und Personen<br />
− Misstrauen, Albträume<br />
− Schwächen <strong>in</strong> der Konzentration, Aufmerksamkeit und im<br />
Er<strong>in</strong>nerungsvermögen, überhöhte oder reduzierte<br />
Reaktionsbereitschaft, Schwächen im abstrakt-logischen Denken<br />
Verhaltensebene:<br />
− Rückzug/Abkapselung, unsoziale Handlungen<br />
− Hektik/Rast- und Ruhelosigkeit, unkontrollierte Bewegungen<br />
− erhöhter Konsum von Alkohol, Drogen, Genussmitteln<br />
− verändertes Essverhalten, Überempf<strong>in</strong>dlichkeit<br />
7 Auf die andauernde Persönlichkeitsveränderung soll hier nicht weiter e<strong>in</strong>gegangen werden.<br />
Regierung von <strong>Mittelfranken</strong> – Förderschulbereich – <strong>Heft</strong> <strong>11</strong>/Sept. 2012 7<br />
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