Komplettes Magazin als E-Paper - Flotte.de
Komplettes Magazin als E-Paper - Flotte.de
Komplettes Magazin als E-Paper - Flotte.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
36<br />
Management<br />
Zielwertvorschläge für <strong>de</strong>n vereinbarten Vertragszeitraum<br />
von min<strong>de</strong>stens drei Jahren.<br />
Auch Ratgeber, wie <strong>de</strong>r VCD Leitfa<strong>de</strong>n „Effizienter<br />
Fuhrpark – kostengünstig, umweltschonend,<br />
zukunftssicher“ <strong>de</strong>s Verkehrsclubs<br />
von Deutschland kann kleinen und mittleren<br />
Fuhrparkbetreibern zur theoretischen Aufklärung<br />
dienen. Darüber hinaus beraten auch<br />
Leasinggesellschaften bei <strong>de</strong>r praktischen<br />
Umsetzung. Welches Fahrzeug das umweltfreundlichere<br />
ist, lässt sich hier mit Hilfe von<br />
CO2-Kalkulatoren ausrechnen.<br />
Einfache Direktmaßnahme:<br />
Downsizing und Downgrading<br />
Hier ist auch eine gesteigerte Sensibilität für<br />
das Thema vorhan<strong>de</strong>n. Denn bisher haben sich<br />
im Rahmen <strong>de</strong>r Kampagne „Cleaner Car Contracts“<br />
europaweit bereits zwölf große Leasinggesellschaften<br />
mit weit über 100.000 Fahrzeugen<br />
dazu verpflichtet, <strong>de</strong>n durchschnittlichen<br />
CO 2 -Ausstoß ihrer Pkw-Neuwagenflotten bis<br />
2012 auf 120 beziehungsweise 130 Gramm CO 2<br />
pro Kilometer zu senken. Mit dieser Selbstverpflichtung<br />
liegen sie sogar noch <strong>de</strong>utlich ambitionierter<br />
<strong>als</strong> die EU-Vorgaben. „Die große<br />
Resonanz in <strong>de</strong>r Leasingbranche zeigt zu<strong>de</strong>m,“<br />
unterstreicht Werner Korn, Mitglied <strong>de</strong>s VCD-<br />
Bun<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>s, „dass die Nachfrage nach<br />
sparsamen und CO 2 -armen Autos vorhan<strong>de</strong>n<br />
ist. Damit aber noch mehr Firmen ihre Fuhrparks<br />
auf geringer motorisierte Fahrzeuge mit<br />
einem niedrigeren Verbrauch umstellen, sind<br />
aber wohl beson<strong>de</strong>re Anreize notwendig – zum<br />
Beispiel eine Dienstwagenbesteuerung, die<br />
sich am CO 2 -Ausstoß orientiert.“<br />
Nicht zuletzt auch vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>r<br />
gegenwärtigen Restwert-Situation mit beson-<br />
Optimierung <strong>de</strong>r Versicherungskosten durch Scha<strong>de</strong>n-Prävention:<br />
Sensibilisierung <strong>de</strong>r Dienstwagennutzer beispielsweise durch Öko-Fahrtraining<br />
<strong>Flotte</strong>nmanagement 5/2010<br />
<strong>de</strong>rs hohen prozentualen und absoluten Verlusten<br />
in <strong>de</strong>n höheren Fahrzeugklassen liegt<br />
eine potenzielle Handlungs-Maxime auf <strong>de</strong>r<br />
Hand: Es ist opportuner <strong>de</strong>nn je, über Downgrading<br />
(eine Klasse tiefer fahren) o<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st<br />
doch Downsizing (kleinere, sparsamere<br />
Motoren) nachzu<strong>de</strong>nken. Das ist im Hinblick<br />
auf CO 2 -Reduktion, Verbrauchseinsparungen,<br />
Senkung <strong>de</strong>r Anschaffungskosten o<strong>de</strong>r Leasingraten<br />
eine vom Handling her erste, einfache,<br />
aber recht wirkungsvolle Maßnahme.<br />
Neben <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>ll- und Motorenwahl, beeinflussen<br />
auch die Reifen und ihr Druck <strong>de</strong>n<br />
Treibstoffverbrauch. Neue, so genannte Hochleistungsreifen,<br />
sind durch geringere Rollgeräusche<br />
und Rollwi<strong>de</strong>rstand nicht nur umweltfreundlich,<br />
son<strong>de</strong>rn wer<strong>de</strong>n zu<strong>de</strong>m mit<br />
ökologischen Materialien und in eben solchen<br />
Produktionsprozssen hergestellt. Und, um die<br />
Fahrer <strong>de</strong>r Dienstwagen zu motivieren, ihren<br />
Umweltschutzbeitrag zu leisten, können Fahrertrainings<br />
o<strong>de</strong>r Wettbewerbe ausgelobt wer<strong>de</strong>n,<br />
die eine ökologische Fahrweise vermitteln<br />
o<strong>de</strong>r belohnen.<br />
„Für die Einkäufer aus <strong>de</strong>m Automotive-Sektor<br />
und für die Fuhrparkverantwortlichen gibt es<br />
zur Zeit kein wichtigeres Thema <strong>als</strong> ökonomisches<br />
und ökologisches <strong>Flotte</strong>nmanagement“,<br />
fin<strong>de</strong>t auch Peter Stamm, Leiter <strong>Flotte</strong>nmanagement<br />
und Personentransfer bei Boehringer<br />
Ingelheim Pharma GmbH & Co.. „Es geht dabei<br />
vorrangig um das möglichst frühzeitige Entwickeln<br />
passgenauer Strategien. Als chemischpharmazeutisches<br />
Unternehmen beschäftigen<br />
wir uns grundsätzlich auch mit Umwelt-Themen.<br />
Deshalb freuen wir uns über je<strong>de</strong>s technologische<br />
Angebot, das die Automobilindus-<br />
trie <strong>de</strong>n Unternehmen anbietet. Dabei stehen<br />
für uns folgen<strong>de</strong> Fragen im Mittelpunkt: Was<br />
haben wir von <strong>de</strong>r neuen Technik? Können wir<br />
sie problemlos im Unternehmen einsetzen?<br />
Sind bereits Testfahrzeuge am Markt verfügbar?“<br />
Richtungsweisen<strong>de</strong> Car Policies entwerfen<br />
Natürlich stellt sich in diesem Zusammenhang<br />
immer auch die Frage, ob bei <strong>de</strong>r konsequenten<br />
Umsetzung unterwegs nicht die Motivation <strong>de</strong>r<br />
Dienstwagenfahrer auf <strong>de</strong>r Strecke bleibt. Einerseits<br />
zeigt aber gera<strong>de</strong> eine aktuelle Untersuchung<br />
von Harris Interactive, dass bei <strong>de</strong>n<br />
Autofahrern momentan Technologien aus <strong>de</strong>n<br />
Bereichen Sicherheit und Ökologie die größte<br />
Relevanz gepaart mit <strong>de</strong>r größten Zahlungsbereitschaft<br />
hätten. So könne unter an<strong>de</strong>rem<br />
aufgezeigt wer<strong>de</strong>n, dass die Nachfrage nach<br />
Technologien wie etwa Text to Speech - Speech<br />
to Text, adaptive Scheinwerfer und Fahrzeug-<br />
Internetverbindung stärker zurückgehe, und<br />
statt<strong>de</strong>ssen Technologien wie Bremsenergie-<br />
Rückgewinnung und Start/Stop-System stärker<br />
nachgefragt wür<strong>de</strong>n.<br />
An<strong>de</strong>rerseits wirft das wie<strong>de</strong>rum die Frage<br />
nach einer richtig konzipierten Dienstwagenrichtlinie<br />
auf, die nicht nur <strong>de</strong>m Unternehmen,<br />
son<strong>de</strong>rn auch <strong>de</strong>m Mitarbeiter Vorteile bringt:<br />
Sie könnte dann in dieser Beziehung beispielsweise<br />
durch Selbstbeteiligungsmo<strong>de</strong>lle die Motivation<br />
<strong>de</strong>s Dienstwagennutzers erhöhen.<br />
Auf Basis <strong>de</strong>r jüngsten Studie „CVO-Barometer<br />
2010 – Trends im Fuhrparkmanagement“<br />
rät beispielsweise die Arval Deutschland<br />
GmbH grundsätzlich beim Aufsetzen einer<br />
Dienstwagenrichtlinie folgen<strong>de</strong> drei Punkte<br />
zu beachten:<br />
• die Einbindung aller Abteilungen im Unternehmen,<br />
die an Regelungs- und Genehmigungsprozessen<br />
beteiligt sind<br />
• Gemeinsames Aufsetzen <strong>de</strong>r Fahrzeugrichtlinie<br />
zur Auswahl <strong>de</strong>s Dienstfahrzeugs sowie <strong>de</strong>s<br />
Dienstwagenüberlassungsvertrags zur Festlegung<br />
dienstlicher und privater Nutzungsumfänge<br />
durch Leasingnehmer und Dienstwagennutzer<br />
• Anwendung eines Referenzmo<strong>de</strong>lls<br />
„Wer<strong>de</strong>n alle verantwortlichen Entschei<strong>de</strong>r aus<br />
<strong>de</strong>r Personal-, Finanz- o<strong>de</strong>r Einkaufsabteilung<br />
sowie die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Betriebsrates frühzeitig<br />
in die Erstellung <strong>de</strong>r Dienstwagenrichtlinie<br />
eingebun<strong>de</strong>n, vermei<strong>de</strong>t man teure Fehlinvestitionen<br />
im Fuhrpark“, betont hierzu Reinhard<br />
Happel, Vertriebsleiter bei <strong>de</strong>r Arval Deutschland<br />
GmbH. „Basis für die gemeinsame Abstimmung<br />
sollte stets <strong>de</strong>r Vollkostenersatz sein, <strong>de</strong>r<br />
zu einer Balance zwischen Fahrermotivation<br />
und direkten Fuhrparkkosten führen kann.“