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40<br />

Management<br />

“Einfache Lösung<br />

Interview mit<br />

Holger Rost,<br />

Gesellschafter <strong>de</strong>r<br />

fleet innovation GmbH<br />

<strong>Flotte</strong>nmanagement: Herr Rost, <strong>de</strong>r Fuhrparkmanager<br />

hat heute ein diffiziles Leben, Fuhrparkmanagement<br />

ist ein halbe Wissenschaft<br />

gewor<strong>de</strong>n. Längere, kürzere Leasinglaufzeiten,<br />

mehr Outsourcing o<strong>de</strong>r mehr Eigenregie mit Unterstützung<br />

spezialisierter Dienstleister, Downgrading<br />

o<strong>de</strong>r Mitarbeiter-Motivation, grüne Car<br />

Policy, Experimente mit Elektroantrieben, Haftungsfragen,<br />

Risk-Management – wie soll er da<br />

im Hinblick auf Optimierungen die Prioritäten<br />

setzen, wie wür<strong>de</strong>n Sie ihn beim Sortieren an die<br />

Hand nehmen, welche Zielrichtungen wür<strong>de</strong>n<br />

Sie aktuell nach vorn stellen?<br />

Rost: Es ist aus meiner Sicht – wie Ihre Fragestellung<br />

schon zeigt – enorm viel Bewegung in<br />

diesen Markt gekommen, schon allein auch dadurch,<br />

dass jetzt die Hersteller und Hersteller-<br />

Leasinggesellschaften viele Dinge in ihr Service-<br />

Portfolio übernehmen, die bisher eine klassische<br />

Domäne <strong>de</strong>r herstellerunabhängigen Leasinggesellschaften<br />

waren. Ich möchte hier <strong>als</strong> Beispiel<br />

nur die Module ‘Wartung und Reparatur’, ‘Reifenersatz’<br />

o<strong>de</strong>r ‘Versicherungen’ nennen. Hinzu<br />

kommt ein immer stärker wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Marktauftritt<br />

<strong>de</strong>r Fleetmanagement-Gesellschaften, die<br />

keine eigenen Service-Leistungen erbringen,<br />

son<strong>de</strong>rn für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n die einzelnen am Markt<br />

erhältlichen Komponenten kostengünstig zu einem<br />

Paket zusammenstellen. Damit sind aber<br />

die etablierten Full Service-Leasinggesellschaften<br />

in eine Wettbewerbssituation geraten, die<br />

sie vor zwei, drei Jahren in dieser Form noch gar<br />

nicht kannten. Das erleben wir <strong>de</strong>rzeit interessanterweise<br />

nur in Deutschland, wo die Hersteller<br />

mit ihren Captives traditionell eine starke<br />

Stellung einnehmen, in an<strong>de</strong>ren europäischen<br />

Län<strong>de</strong>rn ist das längst nicht so ein Thema. Nach<br />

einer letzten Studie <strong>de</strong>s VMF-Verban<strong>de</strong>s stehen<br />

aber <strong>de</strong>nnoch bei größeren Fuhrparks mit mehreren<br />

Fabrikaten die herstellerunabhängigen<br />

<strong>Flotte</strong>nmanagement 5/2010<br />

Leasinggesellschaften weiter höher im Kurs. Bei<br />

<strong>de</strong>n kleineren Fuhrparks dominieren aber heute<br />

schon die herstellereigenen Gesellschaften<br />

durch die Vielzahl ihrer Fabrikatshändler, die<br />

hier viel näher am Kun<strong>de</strong>n sind.<br />

Außer<strong>de</strong>m lastet ein enormer Kostendruck auf<br />

<strong>de</strong>n Fuhrparkmanagern, die weitere Kosteneinsparungen<br />

in ihren Fuhrparks vornehmen müssen<br />

– ohne, dass darunter Ziele wie Mitarbeitermotivation,<br />

Umweltverträglichkeit o<strong>de</strong>r die<br />

Qualität <strong>de</strong>r Dienstleistung lei<strong>de</strong>n dürfen. Diese<br />

aktuellen Entwicklungen in ihrer Gesamtheit<br />

beeinflussen <strong>de</strong>n Fuhrparkmarkt und einzelne<br />

Leasinggeschäfte <strong>de</strong>rart stark, dass eine Vorhersage,<br />

wohin die Reise letztlich geht, zur Zeit<br />

nicht einfach ist. Ich <strong>de</strong>nke, dass momentan das<br />

das Hauptproblem <strong>de</strong>r Fuhrparkmanager ist, in<br />

welche Richtung sie sich orientieren sollen.<br />

<strong>Flotte</strong>nmanagement: Welche Chancen sehen Sie<br />

auf Dauer für die herstellerunabhängigen Leasinggesellschaften?<br />

Rost: Ich <strong>de</strong>nke, dass die Zeiten für herstellerunabhängige<br />

Anbieter schon härter wer<strong>de</strong>n.<br />

Sie müssen sich über höhere Beratungsqualität,<br />

einen besseren Service und noch mehr Kun<strong>de</strong>nnähe<br />

differenzieren. Das kann ich mir aber nicht<br />

mehr vorstellen im Segment <strong>de</strong>r Kleinflotten mit<br />

10, 15 o<strong>de</strong>r 20 Fahrzeugen, da hier – wie schon<br />

gesagt – verstärkt <strong>de</strong>r Fabrikatshändler vor Ort<br />

mit <strong>de</strong>n zum Teil stark subventionierten Angeboten<br />

seiner Herstellergesellschaft zum Zuge<br />

kommt. Ich stelle inzwischen auch eine Transparenz<br />

in diesem Markt fest, die es früher einfach<br />

nicht gab. Die ganzen Kalkulations-, Angebots-<br />

und Bestellvorgänge sind vielfach automatisiert<br />

wor<strong>de</strong>n, die Fahrzeuge wer<strong>de</strong>n inzwischen auf<br />

Online-Plattformen ausgeschrieben, hernach<br />

geht es nahezu nur noch um die Konditionen. Es<br />

Besuch beim <strong>Flotte</strong>nmanagement-Verlag in Nie<strong>de</strong>rkassel:<br />

Holger Rost, Gesellschafter <strong>de</strong>r fleet innovation<br />

GmbH (Mitte), im Gespräch mit Bernd Franke (li.) und<br />

Erich Kahnt (bei<strong>de</strong> FM)<br />

fin<strong>de</strong>t schon <strong>de</strong>r Kampf um das einzelne Fahrzeug<br />

statt. Auch zeigen sich die Fuhrparkmanager<br />

heute viel aufgeklärter, sie nehmen nicht<br />

mehr alles einfach klaglos hin. Ich gewinne<br />

zunehmend <strong>de</strong>n Eindruck, dass sich bei großen<br />

Unternehmen – in Teilbereichen – wie<strong>de</strong>r ein<br />

Trend zu inhouse-Lösungen entwickelt, <strong>de</strong>n ich<br />

so nicht erwartet hätte. Vielleicht spielt hier <strong>de</strong>r<br />

Kostendruck eine Rolle, <strong>de</strong>r die Denkweise för<strong>de</strong>rt,<br />

in Eigenregie könne noch kostengünstiger<br />

gefahren wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Flotte</strong>nmanagement: Die fleet innovation GmbH<br />

hat mit fleet iD auch bereits ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>res<br />

Dienstleistungs-Modul, in diesem Fall zur Führerscheinkontrolle,<br />

erfolgreich gestartet. Warum<br />

haben Sie sich zunächst mit diesem in <strong>de</strong>r Tat<br />

neuralgischen Schwachpunkt in <strong>de</strong>r Fuhrpark-<br />

Wirklichkeit auseinan<strong>de</strong>rgesetzt, wie motivieren<br />

Sie die Entstehungsgeschichte?<br />

Rost: Noch in meiner Zeit <strong>als</strong> Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>r Athlon Car Lease kam 2006 das Thema Führerscheinkontrolle<br />

langsam im Markt auf. Ich<br />

habe mir schon seinerzeit Gedanken darüber gemacht,<br />

warum die Prüfung eines Stück Papiers<br />

beziehungsweise einer Plastik-Karte ein so komplexer<br />

Vorgang über eine neu entwickelte und<br />

relativ teure Technik sein musste. Ich bin ein<br />

Mensch, <strong>de</strong>r immer versucht, einfache Lösungen<br />

zu entwickeln. So betrachtet, war die Führerscheinprüfung<br />

in ihren Anfängen gera<strong>de</strong>zu ein<br />

Luxus-Artikel. Meine Überlegung war, wie kann<br />

sie mit einer simplen, bereits auf <strong>de</strong>m Markt vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Technik durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Ein<br />

Besuch beim PS-Team, wo Kfz-Kennzeichen und

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