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Special Reifen 77<br />

Markenfetisch?<br />

Natürlich spielen Kosten im Fuhrpark eine wichtige Rolle.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re beim Reifen stellt sich die Frage, ob man sich für ein<br />

Markenprodukt o<strong>de</strong>r für B- beziehungsweise C-Brands entschei<strong>de</strong>t.<br />

Meist hemmt <strong>de</strong>r Oktober und <strong>de</strong>r damit eingeläutete<br />

Herbstbeginn nicht nur die Laune <strong>de</strong>r<br />

Menschen. Auch <strong>de</strong>r Kostendruck aufgrund <strong>de</strong>s<br />

bevorstehen<strong>de</strong>n Reifenwechsels im Fuhrpark<br />

trübt das heitere Geschäftsbefin<strong>de</strong>n eines je<strong>de</strong>n<br />

Fuhrparkverantwortlichen, <strong>de</strong>r jetzt abwägen<br />

muss.<br />

Premiumreifen sind nicht nur qualitativ, sie<br />

zeichnen sich auch durch ihre Preise aus.<br />

Entgegengesetzt einem Gebrauchtwagen haben<br />

Reifen auch keinen Restwert und sind ab<br />

40.000 Kilometern Laufleistung nicht nur gebraucht,<br />

son<strong>de</strong>rn auch verbraucht. Zu<strong>de</strong>m sind<br />

Premiumfabrikate in <strong>de</strong>n bekannten Reifentests<br />

unschlagbar und zeichnen sich vehement durch<br />

ihre Qualität und das hochwertige Material<br />

aus. Im Gesamtergebnis schnei<strong>de</strong>n sie in<br />

punkto Geräuschentwicklung, Rollwi<strong>de</strong>rstand,<br />

Laufleistung, Bremsweg (speziell bei Nässe<br />

und Winterverhältnissen), Kurvenhaftung etc.<br />

besser ab. Abzuwägen ist auch, dass nicht je<strong>de</strong>r<br />

Dienstwagennutzer, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>rjenige<br />

<strong>de</strong>r überwiegend im Stadtverkehr unterwegs<br />

ist, die nonplusultra Reifen schlechthin haben<br />

muss.<br />

Entschei<strong>de</strong>nd für die Wirtschaftlichkeit<br />

im Fuhrpark ist vor allem die Laufleistung<br />

eines Reifens und genau diese ist bei<br />

Premiummo<strong>de</strong>llen häufig höher <strong>als</strong> bei <strong>de</strong>n<br />

‚No-Name-Produkten’. Dieser Aspekt begrün<strong>de</strong>t<br />

nicht zuletzt auch <strong>de</strong>n Preisaufschlag. Mehr<br />

Grip bei sportlichen Reifen be<strong>de</strong>utet zugleich<br />

einen höheren Grip und damit mehr Abrieb, weil<br />

<strong>de</strong>r Reifen eben weicher ist. Spürbar ist dies bei<br />

<strong>de</strong>n sportlichen Premiumvarianten ebenfalls im<br />

Preis. Ist ein Fuhrpark mit Premiumfahrzeugen<br />

ausgestattet, sind diese automatisch auch<br />

auf Premiumreifen unterwegs. Sparsamkeit<br />

am Reifen bei Premiumfahrzeugen ist ein<br />

Wi<strong>de</strong>rspruch in sich selbst und macht hier <strong>de</strong>mnach<br />

keinen Sinn. Bei Servicefahrzeugen sieht<br />

es etwas an<strong>de</strong>rs aus: Im Mittelpunkt steht hier<br />

die wirtschaftliche Lösung in <strong>de</strong>n Gesamtkosten<br />

und <strong>de</strong>r Fuhrparkbetreiber muss entsprechend<br />

abwägen. Eine mögliche Alternative<br />

wären durchaus No-Name-Varianten. Sicher<br />

ist hier das zu beachten<strong>de</strong> Hauptkriterium die<br />

Laufleistung.<br />

Der Grund für die höheren Preise bei<br />

Markenherstellern ist <strong>de</strong>ren finanziell aufwendige<br />

Investition in die Entwicklung<br />

neuer Produkte, von welcher aber zweifelsohne<br />

<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> profitiert. Ungewiss ist bei<br />

No-Name-Fabrikaten insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>ren<br />

Sicherheitsgarantie auf Extrem-Bedingungen<br />

wie Schnee und Eis. Schaut man sich ver-<br />

gangene Tests vom ADAC und an<strong>de</strong>ren an,<br />

scheitern Billigvarianten insbeson<strong>de</strong>re an<br />

extremen Wetterbedingungen. Ein weiteres<br />

wichtiges Qualitätsmerkmal ist die<br />

Materialzusammensetzung <strong>de</strong>r Reifen: Enthält<br />

ein Reifen neben Schwefel und Kohlenstoff<br />

auch Silica ist er fester und haftet besser auf<br />

<strong>de</strong>r Fahrbahn. Wer in <strong>de</strong>r Materialmischung<br />

spart, verliert meistens wichtige Punkte bei <strong>de</strong>r<br />

Sicherheitsgarantie seines Reifens.<br />

Bei Nutzfahrzeugen sollten keine Kompromisse<br />

gemacht wer<strong>de</strong>n. Denn hier hat ein geplatzter,<br />

qualitativ schlechter Reifen fatalere Folgen,<br />

<strong>als</strong> sie beim PKW zu erwarten sind. Hohes<br />

Tempo, hohes La<strong>de</strong>gewicht und auch fehlen<strong>de</strong><br />

Sicherheitseinrichtungen bringen <strong>de</strong>n Fahrer<br />

und unbeteiligte Dritte in unnötige Gefahr. Am<br />

Reifen sollte man hier je<strong>de</strong>nfalls nicht sparen.<br />

Man geht in <strong>de</strong>r Regel nicht davon aus, dass<br />

Dienstwagenfahrer von <strong>de</strong>r Unvernunft geprägt<br />

sind und die Straße absichtlich mit einer<br />

Rennstrecke verwechseln. Fahrzeuge und<br />

Reifen wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>mnach selten an ihre Grenzen<br />

gebracht. Beim Reifenkauf ist es eine hohe<br />

Kunst zwischen Nutzen und Kosten abzuwägen,<br />

und je nach Fahrzeugflottenstruktur kann<br />

<strong>de</strong>r Fuhrparkverantwortliche entsprechend<br />

han<strong>de</strong>ln und zwischen <strong>de</strong>r richtigen, günstigen<br />

o<strong>de</strong>r alternativen Reifenwahl entschei<strong>de</strong>n.<br />

Wichtig ist, dass er seinen Fuhrpark, sein<br />

Budget und im besten Fall seine Fahrer gut einschätzen<br />

kann. No-Name-Reifenmarken sind<br />

eine Alternative, wenn diese zum entsprechen<strong>de</strong>n<br />

und individuellen Nutzen im Fuhrpark angemessen<br />

passen.<br />

<strong>Flotte</strong>nmanagement 5/2010

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