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Herausforderung für Politiker. Es wäre aber auch durchaus sinnvoll, wenn der Rechnungshof mehr Einflussmöglichkeiten auf die Umsetzung seiner Vorschriften haben könnte. Wie kann man ihm mehr Zähne geben, wie können seine Vorschläge effizienter durchgesetzt werden. In Frankreich kann man zum Beispiel die Schäden einklagen, die der Rechnungshof aufzeigt. Was halten Sie von einer Spekulationssteuer? Eine Spekulationssteuer auf alle Spekula- tionen müssten alle Länder der Welt mitmachen. Eine der Überlegungen in der EU ist, die Spekulationsfrist auf Aktien zu erhöhen. In Österreich ist das derzeit ein Jahr. Eine Überlegung wäre, die Frist auf drei Jahre auszudehnen. Das wäre eine sehr sinnvolle Sache, allerdings muss die Entwicklung von allen getragen sein. Von allen Ländern weltweit? Natürlich. Die Besteuerung der Kapitalflüsse ist sorgfältig zu überlegen – wenn man nämlich kein Rezept findet, das für alle gleich ist, wird es in Ländern, die eine solche Steuer einheben, zu Kapitalabflüssen kommen, die zu großen Problemen führen. Man muss so etwas weltweit ein- JULI 2010 führen, und das ist die Schwierigkeit. Die Banken tendieren dazu, erhöhte Kosten an die Kreditnehmer weiterzugeben. Wenn es kein lückenloses System gibt, kann das in einzelnen Ländern, wie gesagt, zu einem großen Problem führen. Wie stehen Sie zu Leerwetten? Diese sind wirklich zu verurteilen. Ein Beispiel: Das Bankhaus Goldman Sachs hat Kunden zu gewissen Investitionen geraten und dann gegen diese Investition spekuliert, also darauf spekuliert, dass die Investition nicht erfolgreich ist. Das ist zutiefst unethisch. Ein Beispiel von vielen. Griechenland ist da ja auch zu nennen. Inwiefern? Goldman Sachs hat auch die griechische Regierung beraten, wie sie am besten tricksen kann, um in den EU-Raum zu kommen. Dahinter steht aber auch die Philosophie der USA, die EU zu schwächen, damit sie als Wirtschaftsmacht nicht zu stark wird. Wobei die USA ja selbst vor großen Problemen steht. Wie stellt sich für Sie die Rolle von China und Indien da? Indien sehe ich nicht als Gefahr für die Weltwirtschaft. Dort gibt es eine relativ funktionierende Demokratie, die bedingt, dass die eigenen Bedürfnisse im Land von den Politikern zu berücksichtigen sind. In China schaut die Sache anders aus. Mit einem Gleichklang zwischen Politik und Wirtschaft und einer ungehörigen Brutalität versucht China die Weltwirtschaft zu erobern. Wie die chinesische Wirtschaft schön langsam die Weltwirtschaft zu beherrschen versucht, da wird mir bang. Was wir aber tun, weil wir es nicht anders können: Wir lassen weiterhin in China produzieren und machen uns damit noch abhängiger. Was könnte man dagegen unternehmen? Die USA versuchen derzeit eine Aufwertung der chinesischen Währung, des Yuan, zu erreichen, und man versucht trotz Welthandelsabkommen eine Wiedereinführung von Zöllen. Denn wenn ein Land eine Währung künstlich tief hält, dann darf man Zölle einführen – das steht im GATT-Vertrag. Die USA diskutieren das derzeit in der Regierung und lassen jetzt nach, damit China die Währung anheben kann. Allerdings: Je später China die Wäh- rung anhebt, umso schwerer wird es sein, Zölle einzuführen. Warum? Weil immer mehr Länder in China produzieren. Dann wären die dort produzierten Produkte auch europäische und US-Produkte zu teuer. Es gibt ja in China auch keine Gewerkschaft, die zum Beispiel höhere Löhne durchsetzen kann. Denn wenn die Produktpreise teurer werden, dann wäre das angenehm für den größten Teil der Weltwirtschaft. Wo sehen Sie die Chancen der Wirtschaft des eigenen Landes? In Bildung, Entwicklung und Forschung. In diese ist massiv zu investieren, damit daraus kreatives Neues entstehen kann. Auch den Aspekt „Umwelt“ muss man vorausschauend bearbeiten. Wir setzen in unserer Geschäftstätigkeit auf ein verantwortungsbewusstes Verhältnis zwischen Ökonomie und Ökologie. Wie wird das in Ihrem Unternehmen umgesetzt? Einerseits durch eine Facility-Management Abteilung, die sich bei großen Projekten sehr genau das Einsparungspotenzial anschaut. Aber oft kann man andererseits mit Hausverstand und ohne groß angelegte Programme einsparen, wenn man vernünftig nachdenkt. Danke für das Gespräch. Zur Person KR Viktor Wagner ist Geschäftsführer der REIWAG. Die Unternehmensgruppe besteht aus zahlreichen Firmen und bietet alle Dienstleistungen rund um Immobilien an. Nachdem das Unternehmen bereits 2008 einen Umsatzzuwachs von 9,45 Prozent verzeichnen konnte, waren es im Jahr 2009 beachtliche 10,64 Prozent. FOKUS I HOME & BUSINESS 51
LIVING / LIFESTYLE AEG-ELECTROLUX Die Sensation am Mixermarkt ■ AEG-Electrolux präsentiert den leisesten Standmixer der Welt. Der neue Powermix-Silent erzeugt keine störenden Geräusche mehr. Man kann zugleich plaudern und mixen. Der Krug ist (ohne Messer) spülmaschinenfest, mit besonders glatter und leicht zu reinigender Innenfläche. www.aeg.at 52 FOKUS I HOME & BUSINESS NEWS TEXT ROSEMARIE LIERMANN FOTOS WEBER, KANEBO, KENWOOD, AEG, PR.LEITNER, CLINIQUE, SBT, BIOTOP SBT Face Cleansing Toner ■ Das alkoholfreie Gesichtswasser ist die ideale Pflegevorbereitung nach der Reinigung und macht die Haut samtweich und geschmeidig. www.sbt.ch BIOTOP Naturverbunden ■ Ein Schwimmteich ist das ganze Jahr über eine optische Bereicherung für den Garten. Neben dem Badevergnügen im chemiefreien Wasser eröffnet sich bei dieser Kombination eine neue Welt. Das Wasser wird nicht mehr mit Chemikalien behandelt. Libellen, Frösche und Taumelkäfer bevölkern den Teich. Im Biotop tummel sich genügend Räuber, die Mücken einfach zum Fressen gern haben. Und im Winter wird der Teich zum Eislaufplatz. www.swimming-teich.com KENWOOD Reisegeräte ■ Mit dem praktischen Travel- Bügeleisen von Kenwood ist man unterwegs unabhängig und das Reisen wird einfach und komfortabel. www.kenwoodaustria.at MAX MARA Trendig & schön ■ Ungewöhnlich trendig präsentiert sich die sonst so klassische Marke Max Mara mit ihren Sonnenbrillen für den Sommer 2010. Extra voluminöse Rahmen geben dem Gesicht besonderen Schutz. Erhältlich u. a. in Dunkelbraun-Schwarz oder in Braun-Gold. www.maxmara.com JULI 2010
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