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2. A - Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württemberg

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3. B - Bildungspolitik <strong>und</strong> Bildungsfinanzierung<br />

3.1 B1 - Bildung braucht Ressourcen - Bildungsfinanzierung im<br />

21. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Die Ausgaben für Bildung in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> müssen deutlich erhöht werden. Im Oktober<br />

2008 haben sich B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Länder in Dresden auf einem ‚Bildungsgipfel‘ darauf verständigt,<br />

die öffentlichen <strong>und</strong> privaten Ausgaben für Bildung <strong>und</strong> Forschung bis zum Jahr 2015<br />

auf 10% des Bruttoinlandsproduktes zu steigern – auf 7% für Bildung <strong>und</strong> weitere 3% für<br />

Forschung.<br />

Die GEW fordert nach wie vor, dass dieses Ziel verwirklicht wird. Für <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

bedeutet dies zusätzliche Bildungsausgaben von Land <strong>und</strong> Kommunen in der Größenordnung<br />

von 2,5 Mrd. Euro. Damit würde <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> gemessen am BIP etwas so viel<br />

ausgeben wie Rheinland-Pfalz. Die GEW lehnt die von der Landesregierung eingeschlagen<br />

„Spar“- <strong>und</strong> Kürzungspolitik <strong>und</strong> die Unterwerfung der öffentlichen Haushalte unter die<br />

Schuldenbremse ab.<br />

Der Koalitionsvertrag darf nicht auf das Maß der Schuldenbremse eingedampft werden. Die<br />

Sicherung <strong>und</strong> Verbesserung der Unterrichtsversorgung <strong>und</strong> die im Koalitionsvertrag angestrebten<br />

Veränderungen <strong>und</strong> Reformen können nicht ausschließlich aus den durch den Schülerrückgang<br />

frei werdenden Stellen finanziert werden, weil die demographische Rendite lediglich<br />

eine fiktive Rechengröße ist Mit ihr kann die strukturelle Unterfinanzierung des Bildungssystems<br />

in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> nicht abgebaut werden.<br />

Die GEW tritt nicht für hemmungsloses Schuldenmachen ein. Wir brauchen in Deutschland<br />

zweifelsohne solide Staatsfinanzen.<br />

Notwendig dazu ist eine Wende in der Finanz- <strong>und</strong> Steuerpolitik. Die Einnahmeseite der öffentlichen<br />

Haushalte muss endlich verbessert <strong>und</strong> auf das Niveau vergangener Jahre angehoben<br />

werden. Im langfristigen Durchschnitt ist die Steuerquote in Deutschland von 23 auf<br />

unter 20 Prozent gefallen. Damit hat die B<strong>und</strong>esrepublik neben der Slowakei die niedrigste<br />

Steuerquote in der EU überhaupt. Wenn wir noch die Steuersätze <strong>und</strong> damit das Steueraufkommen<br />

aus der Zeit vor Rot-Grün hätten, verfügte der Staat über 60 Milliarden Euro mehr!<br />

Durch die Absenkung des Spitzensteuersatzes für hohe Einkommen von 53 auf 42 Prozent<br />

verschenkt der Staat jährlich weitere 12 Milliarden.<br />

Die GEW hat dazu ein eigenes Steuerkonzept als Diskussionsgr<strong>und</strong>lage vorgeschlagen, das in<br />

der Summe b<strong>und</strong>esweit Mehreinnahmen von 79,5 Mrd. Euro bringt:<br />

1. Lohn- <strong>und</strong> Einkommensteuerreform 8,3 Milliarden Euro<br />

<strong>2.</strong> Unternehmenssteuerreform 19,7 Milliarden Euro<br />

3. Vermögensbesteuerung 26,0 Milliarden Euro<br />

4. Effektiverer Steuervollzug 12,0 Milliarden Euro<br />

5. Finanztransaktions- <strong>und</strong> Finanzproduktsteuer 13,5 Milliarden Euro<br />

Es muss Schluss sein mit der Umverteilungspolitik von unten nach oben. Die öffentlichen<br />

Haushalte dürfen nicht länger dazu herangezogen werden, die spekulativen Verluste der Banken<br />

<strong>und</strong> Finanzanleger auszugleichen. Die GEW lehnt deshalb den Europäischen Wettbewerbspakt<br />

<strong>und</strong> die „Euro-Rettungsschirme“ ab. Beides sind letztlich Instrumente, um die drohenden<br />

Verluste der Banken <strong>und</strong> Finanzanleger auf die Bevölkerung abzuwälzen.<br />

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