2. A - Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württemberg
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4.7 C7 - Zivilklausel umsetzen<br />
Die GEW <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> stellt sich den Tendenzen gesellschaftlicher Militarisierung<br />
entgegen. Sie fordert friedliche <strong>und</strong> zivile Hochschulen <strong>und</strong> öffentliche Forschungseinrichtungen,<br />
die ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden.<br />
Dafür muss die Verpflichtung auf ausschließlich zivile <strong>und</strong> friedliche Forschung <strong>und</strong> Lehre in<br />
den Gr<strong>und</strong>ordnungen der Hochschulen <strong>und</strong> im Landeshochschulgesetz (LHG) verankert werden.<br />
Die GEW B<strong>und</strong> ist seit Juni 2011 Mitglied im b<strong>und</strong>esweiten Bündnis 'Hochschulen für den<br />
Frieden - ja zur Zivilklausel'. Dessen gemeinsame Erklärung endet mit den Sätzen: 'Wir werden<br />
nicht tatenlos zusehen, wenn an unseren Hochschulen (wieder) für den Krieg geforscht<br />
wird. Wir werden es nicht dulden, wenn an unseren Hochschulen wieder militärische Geheimforschung<br />
betrieben werden soll. Wir fordern friedliche <strong>und</strong> zivile Hochschulen, die<br />
ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden.' In diesem Sinne verurteilt die GEW<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> das Abrücken der grün-roten Landesregierung von der 'Zivilklausel' für<br />
die Gr<strong>und</strong>ordnungen der Hochschulen <strong>und</strong> für das Karlsruher Institut für Technologie (KIT)<br />
<strong>und</strong> fordert ihre Aufnahme in das zu überarbeitende LHG ebenso wie in die gesetzliche Sonderregelung<br />
für das KIT.<br />
4.8 C8 - Bürgerversicherung: Gesetzliche Krankenversicherung<br />
auch für Beamtinnen <strong>und</strong> Beamte<br />
Die GEW unterstützt die Initiative des Deutschen <strong>Gewerkschaft</strong>sb<strong>und</strong>es (DGB) zur Weiterentwicklung<br />
der solidarischen Krankenversicherung<br />
Die Bürgerversicherung ist die sozial gerechte Weiterentwicklung der solidarischen Krankenversicherung<br />
<strong>und</strong> ein konsequenter Ansatz für effektive Strukturreformen im Ges<strong>und</strong>heitswesen.<br />
Die Bürgerversicherung kann so die Beitragssätze dauerhaft stabilisieren. - Arbeitnehmerinnen<br />
<strong>und</strong> Arbeitnehmer sowie Betriebe werden entlastet.<br />
Dazu wären folgende vier Schritte möglich:<br />
- Schrittweise Anhebung der Versicherungspflichtgrenze<br />
Ziel ist, dass sich alle Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger am Solidarausgleich beteiligen. Dadurch<br />
könnte die Beitragsbasis nachhaltig stabilisiert werden. Private <strong>und</strong> Gesetzliche Kassen würden<br />
dabei in einen neuen Wettbewerb um die Versicherten unter gleichen Bedingungen eintreten.<br />
In Zukunft könnten sich alle Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger in der Krankenkasse ihrer Wahl<br />
versichern - <strong>und</strong> zwar unabhängig vom Krankheitsrisiko. Deshalb ist die Bürgerversicherung<br />
keine Einheitskasse.<br />
- Einbeziehung anderer Einkommensarten<br />
Dadurch könnten die Beitragssätze weiter gesenkt <strong>und</strong> langfristig, unabhängig vom Arbeitsmarkt,<br />
stabilisiert werden. Denkbar ist eine eigenständige zweite Säule zur Beitragsbemessung<br />
für Zusatzeinkommen. Erforderlich bei der Einbeziehung zusätzlicher Einkommensarten ist<br />
ein Freibetrag, der sicherstellt, dass untere Einkommen, sowie Rentnerinnen <strong>und</strong> Rentner<br />
nicht doppelt <strong>und</strong> dreifach belastet werden.<br />
- Anpassung der Beitragsbemessungsgrenze<br />
Die Beitragsbemessungsgrenze für Arbeitseinkommen sollte zunächst nicht angehoben werden.<br />
Damit wird verhindert, dass Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong> Arbeitnehmer sowie Betriebe über<br />
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